Wir sind seit fast 40 Jahren verheiratet und haben diese Ehe ohne Glauben begonnen. Gott hat uns durch kleine Zeichen langsam zu einer bewussten Entscheidung für ein Leben mit ihm hingeführt. Dieses Geschenk wollten wir auch weitergeben, und halten seit 23 Jahren Ehevorbereitungsseminare für die ED Wien.
Dabei begegnen wir Brautpaaren mit großer Begeisterung für die Ehe und dem unbedingten Willen, dass diese auch gelingen soll. Verändert haben sich allerdings die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, heute ist die sakramentale Ehe nur mehr eine Möglichkeit von vielen, unter denen man beliebig wechseln kann.
Dazu kamen die immer aggressiveren Bestrebungen, den Begriff Ehe für alle Formen von Beziehung zu öffnen, und die Genderideologie – Papst Franziskus: Gender ist Weltkrieg gegen die Ehe!
Brautpaare haben Sehnsucht nach einer lebenslangen Beziehung, aber auch die Angst, es nicht zu schaffen, weil es scheinbar gar nicht zu schaffen ist. Die Verwirrung wächst, und für junge Menschen wird es immer schwerer, Entscheidungen zu treffen. Die Schwächung des Glaubens beeinträchtigt die Beziehungen und lässt sie immer mehr mit ihren Schwierigkeiten allein. Ehen zerbrechen, weil die Vorbilder fehlen, die ihnen den Schatz des Sakramentes eröffnen und sie zu Gott führen.
Unsere Kirche begreift leider den Ernst der Lage viel zu langsam. Man ergeht sich in Sitzungen und Statistiken, kann sich aber nicht durchringen, die Ehe tatkräftig zu stärken: Brautpaare durch ein längeres Ehekatechumenat, wie es der Papst in Amoris Laetitia fordert und Eheleute durch gute Angebote der Begleitung in den Pfarren.
Wir haben die stärkste Waffe, um Ehepaare, Brautleute und alle, die sich noch nicht entscheiden können, zu unterstützen – das Gebet! Wer dieses Mittel kennt und um seine Kraft weiß, hat die große Verantwortung, es auch einzusetzen.
Deshalb haben wir am 22. Juni 2017, dem Gedenktag der Heiligen John Fisher und Thomas Morus, die als Zeugen für die Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe zu Märtyrern wurden, gemeinsam mit einigen Ehepaaren einen Gebetssturm für die Ehe ins Leben gerufen.
Wir wissen, dass wir die Gottesmutter brauchen, die mit uns gemeinsam vor ihrem Sohn steht und für uns bittet, und dass wir den Heiligen Geist mit Seiner Kraft brauchen, um die Herzen der Menschen zu verändern und um die Bischöfe und Pfarrgemeinden aufzurütteln, Verantwortung für das Sakrament der Ehe zu übernehmen.
Unterstützer von Anfang an: Familienbischof Klaus Küng, Initiative Christliche Familie, Loretto Gemeinschaft – viele sind seither dazu gekommen. Es geht um Ehen voll Geist und Kraft, in denen Kinder zu starken Persönlichkeiten heranreifen können und Hilfesuchende Zuflucht finden; um Ehepaare, die einander stärken und beistehen, die der Welt Mut und Hoffnung geben, und die so unsere Gesellschaft in eine Zukunft mit Gott führen können!
Dieser Einsatz wird uns viel abverlangen, aber das Sakrament der Ehe ist jeden Einsatz wert – Beten wir an!
Wie man mitmachen kann
Begonnen haben wir den Gebetssturm auf der Homepage (HP) www.ehevision.at/e-h-e/, wo es alle Infos zum Anliegen, den Unterstützern und Aktivitäten gibt. Um auch etwas in der Hand zu haben, wurden Gebetskarten mit einem Ehe-Gebet und -Rosenkranz gedruckt und von einem Priester gesegnet. Auf der HP gibt es diese Gebete auf vielfachen Wunsch in mehreren Sprachen. Die Karten kann man bei sich tragen, um immer an das Gebet erinnert zu werden. Auch sollen sie weitergegeben werden, um viele zum Mitbeten zu motivieren. Einzige Voraussetzung zur Teilnahme ist die Bereitschaft für die Ehe zu beten, ob alleine oder in einer Gruppe.
Es kann in unterschiedlichen Intentionen gebetet werden: Für die sakramentale Ehe und Ehepaare; als Ehepaar mit- und füreinander; für Brautpaare, die sich auf das Sakrament vorbereiten; für Priester und Laien, die Brautpaare auf die Ehe vorbereiten oder Ehepaare auf ihrem Weg begleiten; für Ehepaare in Schwierigkeiten; und für die Bischöfe, damit sie mutige und richtige Entscheidungen für die Ehe treffen.
Die Karten werden weiter gegeben von Einzelpersonen, Bewegungen oder z.B. Radio Maria. Pakete haben wir nach Deutschland und in die Schweiz verschickt. So sind inzwischen ca. 3.000 Stück bei den Betern.
Robert & Rositta Reithofer