VISION 20002/2012
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Leserbriefe

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Ein Wort zur „Kirchenreform“
Erlauben Sie mir zum Artikel „Kirchenreform“ meine Meinung kundzutun: Alle „ungehorsamen“ Priester sollten sich das Evangelium von der Hochzeit zu Kana als Richtschnur nehmen: „Was Er euch sagt, das tut!“ – und ihre „Reformen“ in ihrem Herzen überdenken… Auch ein Wort von Papst Paul VI. (vom 25.4.68) habe ich zufällig entdeckt: Erneuerung ja, willkürliche Veränderungen nein!
Eine immer lebendige und neue Geschichte der Kirche: ja, einen die traditionelle dogmatische Verpflichtung zersetzenden Historizismus: nein! Theologische Integration gemäß den Lehren des Konzils: ja – eine freien, subjektiven Theorien konforme und oft gegnerischen Quellen angepasste Theologie: nein! Nein auch zum Geneigtsein, gewisse negative Prinzipien anzunehmen, die das Loslösen so vieler christlicher Brüder vom Kult der Einheit der katholischen Gemeinschaft gefördert haben! Nein auch zur Gewissensfreiheit als Kriterium für religiöse Wahrheiten ohne die Stütze der Echtheit eines ernsten und autorisierten Lehramtes.
Inge Kitzmüller, 1030 Wien

Glaubenszweifel
Ich bin praktizierender Katholik, habe jedoch gewaltige Glaubenszweifel am Ewigen Leben (wiewohl ich einer der eifrigsten Friedhofsbesucher und Gräbersucher im Gedenken an Verstorbene über den engsten Familienkreis hinaus bin, der sich denken lässt).
Unsere Sonne ist acht Lichtminuten entfernt, der nächste Fixstern, Alpha Centauri, 4,5 Lichtjahre, die fernsten Galaxien des Universums um die 13 Milliarden Lichtjahre. Verginge diese Erde mit der Menschheit auf ihr in einer apokalyptischen Katastrophe, von der Sonne aus wäre das gerade noch wahrnehmbar, von Alpha Centauri nur noch mit Meßinstrumenten schier unendlicher Auflösung – das Weltall jedoch ginge, völlig ungerührt, weiter seinen Gang „von Ewigkeit zu Ewigkeit“, niemand würde etwas merken.
(…) Die Kirche hatte recht, schon die ersten Erkenntnisse von Kopernikus und Galilei verbieten zu wollen – damit fing die Untergrabung des Glaubens durch die stets weiter schreitende Ausweitung des Kosmos an (das buddhistische Weltbild scheint mir diesen kosmologischen Realitäten eher angemessen zu sein).
2000 Jahre Christentum – ehrwürdiges Alter einer Religion, einer Kultur, einer Lebensform. Verglichen mit den drei bis sieben Millionen Jahren seit den ersten Vorläufern des Menschen aber – bloß ein Klacks. (…) Wie soll da, in diesem Universum schier wahnsinnig machender Dimensionen (hinter dem, einer neuesten Theorie zufolge, gar eine unendliche (!) Anzahl von Parallel-Universen stehen soll) das einzelne Menschlein unendlichen Bestand haben? „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?“
Dr. Franz Rader, A-1070 ‚Wien
Dieser letzte Satz aus Ps. 8 bringt das Erstaunliche genau zum Ausdruck:  Im Blick auf den unfassbar riesigen Kosmos erscheint der Mensch als ein Nichts, im Angesicht Got­tes, der die Liebe ist, ist jeder von uns jedoch „nur wenig geringer gemacht als Gott, mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt“ (Ps 8) – ein wahrlich staunenswertes Wunder.

Verärgert und traurig
Gott sei Dank haben Sie sich entschlossen, in der Ausgabe 6/11 von VISION 2000 den Artikel „Krise der Kirche – wirklich?“ zu schreiben. Seit die Medien wohlwollend über den Ungehorsam der Pfarrer berichten, sind viele Gläubige verunsichert, ich aber bin verärgert und traurig. Die Pfarrerinitiative hat für mich nichts mit Liebe zur Kirche zu tun (was man liebt, bekämpft man nicht), sondern trägt zur Kirchenspaltung bei.
Wir brauchen keine Kirchenvolksbegehren, keine Laien- oder Pfarrerinitiative, sondern Umkehr und weniger Diskussion. Ich danke Ihnen, dass Sie in Ihrem Artikel ausführlich klarstellen, was die Kirche zum Begriff „Gehorsam“ gegenüber dem Lehramt sagt.
Hildegard Kellner, A-1230 Wien

Nehme Euch in mein Gebet mit
Ein großes Lob allen für die wieder so gut gelungene letzte Nummer! Köstlich fand ich auch das Bekenntnis, es gebe vorher immer Schwierigkeiten. Das kenne ich auch. Das Buch Das Tode­s­urteil, das Sie beschreiben, habe ich auch schon gelesen, es ist sehr beeindruckend. Es zeigte mir, wie weit wir Christen hier im Westen entfernt sind von einem solchen Bekenntnis. Ich schätze mich glücklich, dass ich mit meinen 73 Jahren das alles noch erleben  darf. Ich lebe  seit einem Jahr in einer  wunderbaren Pfarre. Wir haben täglich Hl. Messe. Da kann ich Euch, die christlichen Radio- und Fernsehsender sowie deren Anliegen in mein Gebet mitnehmen. In dieser Kirche wird auch vor jeder Hl. Messe der Rosenkranz gebetet, und der Herr Pfarrer ist dabei – ein junger Priester. In meinem früheren Wohnsitz, in Haag, teile ich immer noch eure Zeitschrift aus.
Hermine Haunold, hermine.haunold@aon.at

Falsche Frömmigkeit
Wir haben von Gott die 10 Gebote erhalten. Was sie bedeuten, ist ziemlich leicht zu begreifen und sich daran zu halten. Aber es gibt so viel Buchstabenfrömmigkeit von Bravheit und Anständigkeit auch in der Kirche. Zum Beispiel bin ich ein Raucher und trinke ab und zu Alkohol. Weiß Gott, warum ich das brauche. Ich bin sonst depressiv und werde mit meinem Leben nicht fertig. Ich muss das vor Gott verantworten. Sonst halte ich mich an die Gebote. Da sind dann aber viele Brave und Anständige, die mit dem Finger auf mich zeigen. Natürlich habe ich mit meinen menschlichen Schwächen zu kämpfen. Ich habe schwere Fehler gemacht. Aber ich habe mich bemüht.
M. K., A-8230 Hartberg

Das Schweigen zu den Greueln von heute
Wiederholt schon wurde ich, wenn ich etwa an die gegenwärtigen Terror-Aktionen durch islamische Extremisten erinnerte, darauf verwiesen, dass Christen sich früher auch durch Gewalttaten schuldig machten, wie etwa beim Hexenwahn oder auch bei der Eroberung Amerikas. Für diese Taten werden wir Christen von heute von Gott gewiss nicht zur Rechenschaft gezogen, wohl aber sicher wegen des Schweigens zu den Greueln unserer Zeit. Da gilt sicher das Wort des hl. Justinus: „Wer die Wahrheit sagen kann und sie doch nicht sagt, wird von Gott verurteilt werden.“ Pater Zoche zählt in seinem Buch Die sieben Todsünden unserer Zeit die Gleichgültigkeit zu diesen Todsünden. Daher ist Dekan Ignaz Steinwender beizupflichten, wenn er in VISION 6/11 dazu auffordert, sich mit dem Islam und seiner Lehre auseinanderzusetzen.
P. Leopold Strobl OSB, A-5152 Michaelbeuern

Leuchttürme im Nebel
Von Herzen möchte ich mich bedanken für die klare und wegweisende Linie Ihrer wertvollen Zeitschrift. Im dichten Nebel der Verwirrung unserer Zeit sind die Leuchttürme lebensnotwendig, die da sind: Bibel, Katholischer Katechismus, Lehramt der Katholischen Kirche, der Papst und die mit ihm verbundenen Bischöfe und Geistlichen, Zeitschriften wie VISION 2000 usw. Yoga und andere Praktiken esoterischer Art dringen auch in Pfarren und Ordensschulen ein. Viel zu wenig bekannt sind Dokumente wie „Jesus Christus, Spender des lebendigen Wassers“, in welchem sehr gründlich auf New Age und alles damit Verbundene eingegangen wird. Viele Gläubige sind schlicht und einfach desinformiert und nehmen fragwürdige bis gefährliche Angebote unreflektiert in Anspruch. Danke, dass Sie regelmäßig Informationen zu heißen Eisen bringen!!
Hedi Figlhuber

Warnzeichen für uns
Wenn heute von sparen und 'Gürtel enger schnallen' die Rede ist, murren viele und demonstrieren, anstatt in sich zu gehen und Gott zu suchen, der in unserem tiefsten Innern wohnt, wenn wir Ihn daraus nicht schon vertrieben haben. Es kann nämlich noch schlimmer kommen. Registriert man denn nicht, wie sich die Kräfte der Natur gegen uns aufbäumen, Naturkatastrophen sich häufen? Alles Warnrufe unseres uns liebenden Gottes, vom verkehrten Denken umzukehren und Ihm wieder die Ehre zu geben, denn die Sünde ist mächtig geworden. So mächtig, wie der Feind unserer Seelen, der alle blendet. Wer darf heute noch sagen, was Sünde ist und was sie tut?! Es ist, als stünde die Menschheit vor einem Abgrund.
Katharina Schwarz, katharina.schwarz1@gmx.at

Ermutigend und den Glauben stärkend
Ich bin nun schon seit Jahren Leser von VISION 2000. Jedes Heft ist interessant und eine Ermutigung im Glauben. Doch Ihr letztes Heft habe ich von der ersten bis zur letzten Seite mit besonderem Interesse gelesen. Muss ich mich doch persönlich, nicht zuletzt durch die kircheninternen Auseinandersetzungen und die Angriffe auf Kirche und Glaube von außen durch manche Medien, immer wieder neu zu einem klaren „Ja“ zu unserer Kirche und zu Jesus durchringen. Da tut es einfach gut, wenn zum Beispiel Wolfram Schrems die Leser ermutigt: „Lasst euch nicht von der dauernden Kirchenkritik irritieren.“ Und Urs Keusch bestärkt unseren Glauben unter anderem durch ein Zitat aus einem Buch von Eugenio Zolli, dass „Christus der Weg zu Gott, das Leben in Gott und die Wahrheit von Gott ist“. Kurzum: VISION 2000 ist ermutigend, hilfreich und stärkend im Glauben, von der ersten bis zur letzten Seite.
Wolfgang Brauneis. A-5280 Braunau


Geschehen nicht auch heute Wunder?
7. Oktober 1989, Leipzig: An diesem Tag schlugen 10 Stunden lang Uniformierte auf wehrlose, sich nicht wehrende Menschen ein, transportierten sie ab in Lastwagen. Hunderte von ihnen wurden in Markkleeberg in Pferdeställe gepfercht.
9. Oktober 1989, 14 Uhr, Nikolaikirche Leipzig: 600 SED-Genossen (später mehr) hören die Seligpreisungen der Bergpredigt von Pfarrer Christian Führer.
Was soll man angesichts des Wunders sagen, das am 9. Oktober 1989 in Leipzig geschah? Wäre dieses Wunder möglich gewesen ohne Edith Stein, Wanda Poltawska, Lech Walesa, Johannes Paul II., Oskar Brusewitz, Jan Palach…? Geschehen nicht auch noch heute Wunder um Wunder? War es nicht ebenfalls ein Wunder, dass Werner Heisenberg 1920 in Leipzig die eigentlich unfassbare Realität der Unschärferelation (Veränderung des Geschehens durch Beobachtung) entdeckte? Ist nicht auch die Anomalie des Wassers (größte Wasserdichte bei + 4°) ein Wunder…? Ist nicht auch die Kraft des Weihwassers ein Wunder? Von Chagall stammen die Worte: In der Kunst wie im Leben ist alles möglich, wenn es auf Liebe gegründet ist. Lassen wir uns verändern durch die liebende Beobachtung unserer Person durch den liebevollen Blick Gottes?
Hermann Joseph Söntgerath, D-65207 Wiesbaden


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