Mit 19 Jahren fuhr ich im Juli 2010 zum katholischen Jugendtreffen in Pöllau. Mein Glaube war zu dieser Zeit lau, ohne Ernst und nur äußerlich. Vom Pöllauer Treffen erfuhr ich durch meine Tante. Ich überwand mich zur Teilnahme.
Zu meinem Erstaunen wurde bereits auf der Busfahrt gebetet. Gefallen fand ich sofort an der frühmorgendlichen Laudes und am täglichen Messbesuch, der mir angesichts der vielen begeisterten Jugendlichen nicht schwer fiel. In Pöllau durfte ich anfangen, wirklich zu glauben, nämlich auch mit dem Herzen, nicht nur mit dem Verstand.
Das einschneidendste Ereignis war der Abend der Barmherzigkeit, bei dem jeder ganz persönlich Jesus sein Leben übergeben durfte. Ich nahm mir fest vor, künftig wichtige Entscheidungen Gott zu überlassen. Ähnlich berührend war der Umkehrnachmittag; in der Vorbereitung darauf hörten wir, was für ein Geschenk die Beichte ist. Sie verlangte angesichts der zahlreichen Jugendlichen, die beichten gingen, nicht viel Mut. Danach durften sich alle, die wollten, um den Altar versammeln und feierlich das Reinheitsversprechen „Wahre Liebe wartet“ ablegen. Eindrucksvoll war schließlich die Wallfahrt auf den Pöllauberg mit Fahnen, Musik und Gebet.
Um sich selbst und Gott besser kennen zu lernen, wurden Vorträge in angenehmer Atmosphäre mitten im Schlosspark angeboten: Beispielsweise wurden in „Der Leib und die Liebe“ die unterschiedlichen, einander ergänzenden Eigenschaften von Mann und Frau erklärt und vor der Gender-Ideologie gewarnt, die diese Unterschiede leugnet. Auch wurden Ratschläge in Bezug auf Treue, Keuschheit und die Entdeckung der eigenen Berufung gegeben. Großartig fand ich die ständige Anbetungsmöglichkeit im Anbetungszelt als Oase der Ruhe, zu dem es mich gegen Ende des Treffens auf wundersame Weise immer öfter hinzog. Am letzten Tag konnte man sich in Austauschgruppen mit Jugendlichen aus der eigenen Region vernetzen. Mein Vorsatz, in einen Gebetskreis zu kommen, ließ sich verwirklichen: Am Pöllauberg durfte ich die Jüngergemeinschaft kennen lernen, die mich zu einem Sommerlager einlud. Auf der Heimfahrt lobte ich Gott im Geiste für die sechs unvergesslichen Tage.
Im Rückblick auf dieses Jugendtreffen,erkenne ich, dass durch Pöllau mein geistliches Leben auf völlig neue Beine gestellt wurde. Dort begann für mich ein neuer Lebensabschnitt, nicht zuletzt durch die erlangte Gewissheit, dass man als Jugendlicher nicht allein im Glauben ist.
Pöllau 2012
„Freut euch im Herrn zu jeder Zeit…!“ ist Thema des Treffens 2012 mit Vorträgen, Workshops, Gebet, Hl. Messen, Spiel, Sport, Musik, Konzert der Lobpreisband Arise, Referenten: Roger Ibounigg, Raphael Bonelli, Margie Seiwald u.a.
Zeit: 10. bis 15. Juli
Info&Anmeldung: Margit Hussler, 0650/2105073,
poellau@aon.at
www.jugendtreffen.at