VISION 20004/2009
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Längst widerlegt

Artikel drucken Argumente für die Abtreibungsdebatte (Von Alexa Gaspari)

“Mein Bauch gehört mir!"

Abtreibung betrifft zwei Personen: die Mutter, vor allem aber das Kind. Wissenschaftlich ist klar: Ab der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle lebt im Schoß der Mutter ein Menschenwesen mit einem eigenen genetischen Code, der sich von dem der Mutter unterscheidet. Die Blutgruppe kann eine andere sein, die Fingerabdrücke sind verschieden.

Wie man zur Abtreibung steht, hängt von der privaten, religiösen Einstellung ab.

“Jeder hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person." (Art. 3 UNO-Menschenrechtserklärung). Das Recht auf Leben ist die Basis jeder Rechtsordnung. Weil ungeborene Kinder Menschen sind, haben sie ein unbedingt zu schützendes Lebensrecht.

Wir dürfen nicht strafen.

Dem Christen ist Strafe kein Anliegen an sich. Allerdings: Der Staat verfügt im wesentlichen nur über dieses Instrument, um gesetzwidriges Verhalten zu unterbinden. Daher werden Diebstahl, Steuerhinterziehung, Falschparken... bestraft. Die Strafe dient dem Schutz der Rechtsgüter. Es ist schizophren, jemanden zu bestrafen, weil er nicht angegurtet Auto fährt, das Töten ungeborener Kinder jedoch straffrei zu stellen. Staaten, die beim Lebensschutz auf Strafe verzichten, sollten konsequenterweise überhaupt nicht mehr strafen, weil kein anderes Rechtsgut über dem Leben steht. Wer wäre dafür, daß das Strafrecht Mord zwar grundsätzlich verbietet, ihn aber - wenn es sich die Akteure reiflich überlegt hätten - nicht mit Strafe bedroht?

Mit Strafen kann man Abtreibungen nicht verhindern.

Ebenso viel oder wenig wie Einbrüche, Alkohol am Steuer, Steuerhinterziehung, Betrug...

Abtreibung ist nur eine Methode der Verhütung.

Nein. Empfängnisregelung verhindert die Zeugung eines Menschen. Abtreibung hingegen tötet einen Menschen, dessen Leben bereits begonnen hat.

Für unerwünschte Kinder ist es besser, nicht geboren zu werden.

Was heißt unerwünscht? Unerwünscht vom Mann, von den Eltern der Schwangeren heißt nicht unbedingt unerwünscht von der jungen Mutter - und umgekehrt. Unerwünscht, wenn man von der Schwangerschaft erfährt, heißt nicht unerwünscht ein paar Monate später. Die Erfahrung lehrt: Sobald man sich für das Kind entscheidet, wächst die Freude über den Nachwuchs. Außerdem: Es gehört zum Leben, mit Unerwartetem, ja Schwerem zurechtzukommen. Daß der Mensch selbstbestimmt sei, ist eine Irrlehre.

Bei Vergewaltigung darf man auf jeden Fall abtreiben

Das Trauma einer Vergewaltigung wird durch eine Abtreibung nicht geheilt. Vielmehr wird dem einen Trauma ein weiteres hinzugefügt. Und: Wer kann ausschließen, daß die nach einer Vergewaltigung schwangere Frau ihr Kind trotz allem lieben wird?

Bevor eine Frau Selbstmord begeht, ist es besser, sie treibt ab.

Selbstmord schwangerer Frauen ist nahezu unbekannt, insbesondere seitdem ein uneheliches Kind keine gesellschaftliche Katastrophe mehr ist.

Für ein behindertes Kind ist es besser, abgetrieben als geboren zu werden.

Kein Leben hat eine weltliche Erfolgsgarantie. Es gibt Unterschriftenaktionen behinderter Menschen in denen sie sich dagegen verwahren, weniger Freude oder gar kein Recht auf Leben zu haben. Niemand hat außerdem das Recht, einem geistig, seelisch oder körperlich Kranken jedweden Alters das Leben zu nehmen. Denn: Jeder hat das Recht auf Leben (Art. 3, siehe oben).

Ist Abtreibung verboten, richten sich's die Reichen trotzdem. Das ist ungerecht.

Wahrscheinlich werden Reiche fast jedes Gesetz gefahrloser brechen. Sie hinterziehen wohl auch leichter Steuern, kommen leichter an Drogen. Sollen deswegen Steuern abgeschafft und Rauschgift zugelassen werden?

Nunmehr ist Abtreibung aber legal, also auch zulässig.

Im Römischen Reich durften Eltern ihre Kinder nach der Geburt töten, ganz legal. Vor 150 Jahren hatten die Weißen in den USA das Recht, Sklaven wie Vieh zu kaufen und zu verkaufen. Das war auch legal. Im Dritten Reich war die Ausmerzung von Juden und Zigeunern legal. Nicht alles, was legal ist, ist menschenwürdig.

Der Embryo spürt bei der Abtreibung ohnedies nichts.

Der Film “Der stumme Schrei" zeigt durch Ultraschallaufnahmen, welche Tragödie sich bei der Abtreibung im Mutterleib abspielt: In einem verzweifelten, vergeblichen Kampf versucht das Kind, den tödlichen Instrumenten auszuweichen, im Todeskampf öffnet es seinen Mund zu einem stummen Schrei...

Alexa Gaspari

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