Weil gute Religionsbücher Mangelware sind, wurde vor 10 Jahren die Herausgabe von Glaube und Leben gestartet - ohne Geld, ohne Verlag, aber mit viel Gottvertrauen. Im folgenden ein Rückblick auf dieses Abenteuer:
War das ein froher Aufbruch, als wir vor gut 10 Jahren die “Initiative Hauskirche" gründeten! Es war eine Wiederentdeckung der Hauskirche aus den Anfängen der Christenheit - ihrer Schönheit, Größe und Bedeutung für die Neuevangelisierung Europas, die uns aufgetragen war. In der Auseinandersetzung mit dem Thema wurde mir bewußt, daß wir in einer Epoche ähnlich der Apostelgeschichte lebten. Insbesondere Papst Johannes Paul II. war überzeugt: Die Christianisierung der Zukunft würde von den Hauskirchen abhängen.
Großes hat der Herr getan! Es war eine beglückende Arbeit, zusammengefaßt in den Büchern: Die Kirche erwacht in den Häusern und Familien feiern das Kirchenjahr. Zudem war eine der Aufgaben meines Arbeitskreises “Familie und Katechese" die Sichtung bestehender Behelfe und Religionsbücher. Katechese bedeutet Unterweisung im Glauben, ein wichtiger Vollzug der Hauskirche, weil Auftrag der Eltern Kraft des Ehesakramentes. Sie sind in der Regel keine Lehrer und brauchen daher gute katholische Religionsbücher, die jedoch fehlten. Seit Jahrzehnten werden nämlich Religionsbücher approbiert, in denen der katholische Glaube mangelhaft, falsch oder kaum dargestellt wird.
Da erzählte im Arbeitskreis eine der Mütter begeistert von Faith and Life, einer Religionsbuchreihe aus den USA für die “home-school", das Unterrichten der Kinder daheim. Als ich diese 24 Bücher (8 Jahrgänge mit je einem Text-, Arbeits- und Handbuch) durchsah, war auch ich begeistert: Von Jahr eins an ist der “ganze Glaube" aufbauend, umfassend, mit Niveau und guten Bildern dargeboten. Mir war klar: Wer mit diesen Behelfen unterrichtet wird, kann ein froher und gebildeter Katholik werden!
Die Entscheidung stand fest: Faith and Life sollte übersetzt, theologisch aktualisiert und an den europäischen Kulturkreis angepaßt werden. Weihbischof Andreas Laun erklärte sich bereit, diese Arbeit zu übernehmen. Zuerst skeptisch, gewann er immer mehr Freude an der Aufgabe. Er “überflog" die Bücher nicht nur, sondern korrigierte und fügte ein. Und ab Band 5 hat er die weiteren vier Bücher sogar ganz neu geschrieben.
Ja, es war und ist eine umfangreiche, aber ungemein beglückende Arbeit. Obwohl ich den Glauben gut kenne, habe ich unglaublich viel dazugelernt.
Das Projekt war auch ein finanzielles Abenteuer. Ein Jahrgang (also Text-, Arbeits- und Handbuch) kostete in der Herstellung 25.000 bis 30.000 Euro. Für den Start mußten wir also 60.000 Euro aufbringen. Viel Geld also, aber woher nehmen? Unser Referat für Ehe und Familie in Salzburg, das ich damals leitete, hatte kein Budget für Religionsbücher, dafür sei das Katechetische Amt zuständig, hieß es. Also gingen wir auf die Suche nach Sponsoren und fanden welche. Kleine und große Summen wurden gespendet, und so konnten wir gleich zu Beginn mit zwei Jahrgängen in Druck gehen.
Und was niemand erhofft hätte: Am 16. November 2003 erhielten diese beiden Jahrgänge von Glaube und Leben in Bielefelds Rathaus sogar den Deutschen Schulbuchpreis 2003. Welche Freude!
Der unvergeßliche Rat eines guten Freundes war wegweisend: “Maria, tut es nicht für Gott, macht es umgekehrt, laßt es Gottes Projekt sein und seid Seine Mitarbeiter." Daran haben wir uns gehalten, und alles ging gut, obwohl es sich um ein Riesenprojekt handelt. Leider und unverständlicherweise hat die Österreichische Bischofskonferenz die Buchreihe noch nicht approbiert, obwohl uns Kardinal Joseph Ratzinger bei einer Begegnung im Jahr 2004 gewünscht hatte, die Bücher mögen “reichlich Verbreitung finden". Aber wir sind zuversichtlich: Mit Gottes Hilfe wird das Werk auch diese “Hürde" nehmen.
Maria Prügl
Auch wir frischen unser Wissen auf
Im Rahmen eines Gebetskreises nehmen wir immer wieder Teile des Katechismus durch. Bei den Sakramenten stolperten wir über den Begriff “Initiation". Weder Katechismus noch Lexika gaben eine einschlägige Antwort. Monate später fiel mir Band 7 der Religionsbuch-Reihe Glaube und Leben in die Hände, und siehe da: Dank der übersichtlichen Gliederung hatte ich im Nu die Lösung. Initiation ist Eingliederung. Ich war hocherfreut.
Also fing ich zu schmökern an und war überwältigt: Wieviel Neues erfuhr ich da, obwohl ich ja in den 13 Jahren Schulzeit auch Religionsunterricht gehabt hatte und mich überdies in meiner Freizeit gerne mit religiösen Themen beschäftigte. Hier war alles einleuchtend, kurz und prägnant, einfach unmißverständlich dargelegt. Nach und nach besorgten wir uns auch die anderen Bände.
Heute ist Glaube und Leben für uns zu einem unverzichtbaren Wegbegleiter geworden. Wir stimmen uns z.B. jeden Samstag Abend mit 1 bis 2 Kapiteln auf den Sonntag ein. Mein Mann liest den Kindern vor, und anhand der Vertiefungsfragen reden wir dann noch über die Themen. So lernen nicht nur unsere Kinder etwas über den Glauben, auch wir Eltern können unser Wissen auffrischen, vertiefen und erweitern.
Da wir unsere Begeisterung gerne mit anderen teilen möchten, verschenken wir die Bücher auch an Freunde, Bekannte und Verwandte: als “Mitbringsel", Hochzeits- oder Geburtstagsgeschenk, damit auch sie sich an der Wahrheit freuen können. Diese Reihe ist ein Gesamtkunstwerk der Geisteswissenschaften, eine einzigartige Symbiose aus Zeit- und Kirchengeschichte, Katechismus, Literatur und Kunstgeschichte, die alle Sinne anzusprechen vermag.
Silvia Planitzer
Wunderbare Gespräche über den Glauben
Mit zwei befreundeten Familien gründeten wir 1995 einen Kindergebetskreis - Gebet, Katechese, Lobpreis und Fürbitte waren Inhalte -, weil uns allen die religiöse Erziehung unserer Kinder sehr wichtig war. Anschließend spielten die Kinder noch ausgiebig miteinander.
Als unser Jüngster auf die Welt kam, gab es diesen Kindergebetskreis nicht mehr, und wir bedauerten, daß Johannes diese schöne Zeit nicht miterleben konnte.
Als Weihnachtsgeschenk bekam ich von Freunden dann den Band 1 der Reihe Glaube und Leben. Da kam mir die Idee, ich könnte jeden Abend ein Kapitel des Buches als Gute-Nacht-Geschichte vorlesen. Johannes nahm dies mit Begeisterung auf, und die letzten Jahre haben wir immer wieder einen Band gemeinsam gelesen und besprochen. Und dabei ergaben sich viele Fragen, die oft Anlaß zu wunderbaren Glaubensgesprächen waren. Das gemeinsame Lesen von Glaube und Leben ist für uns eine wertvolle Zeit geworden.
Maria Eisl