Was erwartet uns am Ende unseres Lebens? Was wird nach dem Tod sein? Entscheidende Fragen in jedem Leben. Sie entscheiden darüber, welcher Wert dem Menschen beizumessen ist.
Zweifellos ist diese Frage von größter Bedeutung. Es geht ja um unsere Zukunft, um unsere endgültige Bleibe. Im Irdischen kann sie nicht gelegen sein, und wer wollte sie auch hier suchen in diesem wechselhaften Geschick auf dieser Welt in ständiger Gefährdung, in den schicksalhaften Belastungen des Lebens? So sehr es sich manche wünschen würden, hier ein Paradies zu konstruieren, es hat sich nicht erfüllt. Die Welt ist mehr oder weniger ein Jammertal geblieben.
Als mein Vater am Morgen jenes Ostertages starb und Jahre später am Fest der Engel meine Mutter, hat sich mir in bewegender Weise ein Wort tief eingeprägt, das bis heute in mir wirksam ist: “Unsere Heimat ist im Himmel!" (Paulus an die Gemeinde in Philippi. Phil 3/2o)
Als Jesus Sein Tod unmittelbar vor Augen stand, sagte er zu Seinen Jüngern voll liebender Zuwendung und zärtlicher Sorge: “Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen... Ich gehe hin, um einen Platz für euch vorzubereiten, und wenn ich einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und hole euch zu mir, damit auch ihr dort seid, wo ich bin." (Joh 14/1,3)
Diesem Wort entströmt so viel Vertrautheit zwischen Jesus und den Seinen, jedes Wort haucht die unendliche Liebe, mit der er Seine Jünger umgibt und mit der er unaufhörlich Menschen in seine Arme nimmt, wenn deren “irdisches Zelt abgebrochen wird und sich die Wohnung von Gott, das ewige Haus im Himmel öffnet." (Paulus an die Korinther: 2Kor 51/1) Paulus steigert noch weiter: “Wir verkünden: Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben." (1kor 2/9)
Das also erwartet uns! Gott hat ein unendliches Verlangen, uns Seine Herrlichkeit zu schenken ... “damit auch ihr seid, wo ich bin." Begreifen wir, wie kostbar jeder von uns für Gott ist? Jede Träne wischt Er ab, keine Traurigkeit mehr, weil Er sie in Freude verwandelt, keine Mühe, keine Plage. Wir leben mit Gott von “Herrlichkeit zu Herrlichkeit. (2Kor 3,18)
All das hat der Vater im Himmel uns in Seinem Sohn geschenkt “So sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab", sagt Jesus zu Nikodemus. (Joh 31/16) Und zu Seinen Jüngern: “Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben." (Joh 10/10) “Leben in Fülle", das also erwartet uns. Und die vollkommene Freude. Jubel wird im Himmel sein, und keinen Tod gibt es mehr und keine Mühsal. “Denn was früher war, ist vergangen." (Off 21/4)
“Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu." Und Er sagte (zum Seher Johannes): “Schreibe es auf, denn diese Worte sind zuverlässig und wahr. Und der Engel sagte zu mir: Diese Worte sind zuverlässig und wahr." (Offb 21/4f) Wir sind auf dem Weg, auf dem Weg nach Hause, wo unsere Wohnung vorbereitet ist. Unser Weg ist mit 'Stützpunkten' gesäumt: Er sind die Sakramente, die uns Nahrung, Stärkung und Führung geben, damit der Weg gelingt.
Wenn wir all das bedenken: Wer kann ermessen, wie kostbar wir für Gott sind!
Maria Loley