Kinder bei der Mutter lassen
Ein “Memorandum" der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) gießt Öl ins Feuer der Debatte über frühkindliche Fremdbetreuung. In den ersten drei Lebensjahren seien Kinder “ganz besonders auf eine schützende und stabile Umgebung angewiesen". Die Analytiker berufen sich auf “Tiefenwirkungen und Langzeitfolgen von kindlichen Entwicklungsbedingungen", denen sie in Forschung und Praxis begegnen.
(...) Ein Kind entwickle erst langsam die Fähigkeit, die Abwesenheit der Eltern innerseelisch zu verkraften, heißt es in dem Memorandum. Plötzliche oder zu lange Trennungen von den Eltern bedeuten in der frühen Kindheit einen “bedrohlichen Verlust der Lebenssicherheit, auch weil Sprach- und Zeitverständnis des Kindes noch nicht weit genug entwickelt sind, um Verwirrung oder Angst mit Erklärungen zu mildern". Langsame Übergänge seien daher oberste Bedingung.
(...) Je länger die tägliche Betreuung getrennt von den Eltern erfolge, desto höhere Werte des Streßhormons Cortisol seien im kindlichen Organismus nachweisbar. Das erkläre den Zusammenhang zwischen ganztägiger außerfamiliärer Betreuung und späterem aggressivem Verhalten in der Schule. Um “Traumatisierungen" zu verhindern, fordern die Analytiker, analog zur Schulreife für jedes Kind individuell die “Krippenreife" zu beurteilen.
Die Welt online v. 26.12.07
Christa Meves verkündet diese Botschaft seit Jahren. Ob sie sich wenigstens jetzt zu den politisch Verantwortlichen herumspricht?
Wie wichtig die Familie für Kinder ist, wird auch aus der folgenden Meldung deutlich:
Zufrieden mit der eigenen Familie
Die Familie in Deutschland ist aus Sicht der Kinder offenbar intakter als es von mancher Seite suggeriert wird. Jedenfalls zeigt sich die überwiegende Mehrheit der Minderjährigen in der ersten “World-Vision-Kinderstudie" durchaus zufrieden mit ihren Familien. (...) Die Familie stellt für Kinder weiterhin den “elementaren Bezugspunkt und die primäre Sozialisationsinstanz" dar. Sie bietet im Normalfall Rückhalt, Schutz und Sicherheit und bleibt auch “Heimathafen", wenn Schule, Freundeskreis oder andere Instanzen beim Aufwachsen an Bedeutung gewinnen. Sie basiert auf engen und emotional gewachsenen persönlichen Beziehungen. (...) Die meisten Kinder (lieben) ihre Familie und haben ein inniges Verhältnis zu ihr.
(...) Religion spielt in vielen deutschen Elternhäusern nach wie vor eine große Rolle. So gaben 17 Prozent der Jungen und Mädchen an, bei ihnen zu Hause seien Religion und Glaube sehr wichtig. 30 Prozent sagten, der Glaube sei wichtig.
Die Tagespost v. 27.10.07
Ergebnisse, die eigentlich Mut machen sollten, dem medial so oft angestimmten Grabgesang der Familie entgegenzutreten. Wichtig dabei: sich nicht von verfänglicher Terminologie aufs Glatteis führen zu lassen:
Manipulierte Worte
Die moralischen Vorstellungen der Gesellschaft im Bereich von Ehe und Familie sind durch “systematisch-ideologische Manipulation" der Sprache gefährdet, sagte der aus der Schweiz stammende Kurienbischof Charles J. Romer bei der Präsentation der deutschsprachigen Ausgabe des “Lexikons Familie" in Bern. (...) Das Werk will der “Zerstörung der Familie" und ihrer Gefährdung durch die verschiedenen “Totalitarismen" entgegenwirken. (...) Der Forderung nach Gleichheit von Mann und Frau sei nichts entgegenzusetzen, sofern es um die gleiche Würde gehe, betonte Romer. Ein explizites Nein sei aber notwendig, wenn sich hinter dieser Forderung eine “Ausmerzung der spezifischen Größe, der spezifischen Schönheit, der unersetzlichen seelischen Macht des Weiblichen" verstecke.
Auch gegen schulische Sexualerziehung “als wertorientierte Hilfe zur verantwortungsvollen Entwicklung der eigenen Identität" sei nichts einzuwenden. Als “staatlich garantierten Totalitarismus" bezeichnete Romer hingegen die im Biologieunterricht verbreitete Sexualaufklärung, “wo Neun- bis Elfjährige ohne Charakterbildung, ohne Werterziehung einfach in der Technik der Empfängnisverhütung trainiert werden". Die Eltern würden durch ein “absolutes Staatsdiktat" um ihr “Grund- und Erstrecht der wirklichen menschlichen Erziehung" gebracht.
Der Begriff “Diskriminierung" stellt für Romer ein weiteres Beispiel eines zweideutigen, zu klärenden Begriffs dar. Diskriminierung sei ein Verbrechen, das den Menschen im Nerv seiner Würde treffe und das es deshalb zu bekämpfen gilt. Das Wort “Diskriminierung" habe jedoch viel Unheil angerichtet, weil oft nur eine Hälfte gezeigt werde. Denn nicht nur die Ungleichbehandlung von Gleichem, sondern auch die Gleichbehandlung von Ungleichem sei diskriminierend. Für Romer ist deshalb klar, daß die Verbindung von zwei Homosexuellen nie der Verbindung von Mann und Frau gleichgesetzt werden darf: “Denn nur die Verbindung von Mann und Frau ist die Zukunft der Menschheit".
KAP v. 7.12.07
Er wollte nicht sterben
Im spektakulärsten Fall von aktiver Sterbehilfe in Frankreich in den letzten Jahren gibt es eine überraschende Wende. Der Masseur und Bewegungstherapeut eines vor vier Jahren durch Hilfe eines Arztes und seiner Mutter getöteten jungen Mannes erklärte gestern in einem Zeitungsinterview, der Betroffene habe gar nicht sterben wollen. Er sei manipuliert worden. Das angeblich von dem 22jährigen Querschnittsgelähmten verfaßte Gesuch an den damaligen französischen Staatspräsidenten Jacques Chirac, ihn sterben zu lassen, stamme gar nicht von ihm, so der Bewegungstherapeut. Das gelte auch für ein als Testament verfaßtes Buch. Ausgangspunkt für die Sterbehilfe sei die Isolation der Mutter gewesen, die mit der Lage nicht zurechtgekommen sei.
Die Staatsanwaltschaft hatte 2006 auf ein Geschworenenverfahren gegen die Mutter des Betroffenen und dessen Arzt verzichtet und das Verfahren eingestellt. Der Fall erregte im Herbst 2003 in Frankreich großes Aufsehen. Dabei ging es um den jungen Querschnittgelähmten Vincent Humbert, der nach einem schweren Verkehrsunfall im Jahr 2000 mehrfach öffentlich verlangt hatte, ihn sterben zu lassen. Seine Mutter und der Arzt verabreichten dem 22jährigen eine tödliche Substanz.
Ärzteblatt v. 30.11.07
Diese Meldung erinnert stark an eine Aussage von Dr. Bernhard Nathanson, einem Vorkämpfer der Abtreibungsliberalisierung in den USA, der sich später bekehrt hat: “Wir haben von Anfang an gelogen."
Kaufsüchtig
Die präsentierte Studie der Arbeiterkammer über Kaufsucht in Österreich wirkt störend, mitten in den Klagen des Handels über das schleppende Weihnachtsgeschäft. Auf den ersten Blick wirken die Zahlen tatsächlich erschreckend. Seit dem Vorjahr stieg die Zahl der Suchtgefährdeten demnach um ein Drittel auf 42 Prozent der Bevölkerung. 600.000 Österreicher sind schon heute kaufsüchtig, schätzt Karl Kollmann, AK-Konsumentenschützer. Dabei drohe vor allem den unteren Einkommen eine rasche Überschuldung. Statistisch gesehen erwischt es meist junge Frauen. Sie unterliegen dem Kontrollverlust in den Shopping-Tempeln am schnellsten.
(...)Ist also tatsächlich halb Österreich nicht in der Lage abzuschätzen, wann man kein zwölftes Paar Winterstiefel mehr braucht? Die Zahl derer, die deswegen in Behandlung sind, rücken das Bild ein wenig zurecht. Im letzten Jahr behandelten die Ärzte im Anton-Proksch-Institut nur 30 Kaufsüchtige. Die hohe Dunkelziffer sei auch ein Problem dieser Sucht, erklärt Musalek. “Sie ist noch nicht als Krankheit anerkannt". Anders als bei anderen Süchten, gebe es auch noch keine ausgefeilten Behandlungsmethoden.
Die Presse v. 22.12.07
Eine Sucht, die nach allen Regeln der Kunst gefördert wird. Konsumieren gilt geradezu als Staatsbürgerpflicht.
Die Schwulenflagge wird nicht gehißt
Über fast allen Bezirksdächern von Berlin flatterte es am 23. Juni bunt: 10 der 12 Bezirke hißten am Christopher Street Day die Regenbogenflagge, um Zeichen zu setzen für Toleranz und Gleichberechtigung Homosexueller. Zwei Bezirke - Reinickendorf und Spandau - hißten die Fahne nicht. (...) Nach Auskunft von Bezirksbürgermeisterin Marlies Wanjura wird (...) auch im nächsten Jahr vor dem Rathaus Reinickendorf keine Regenbogenflagge wehen: “Wir werden im nächsten Jahr trotzdem - sollte sich die Gesetzeslage bis 2008 nicht ändern - keine Regenbogenflagge hissen (...). Vor dem Grundgesetz sind alle Menschen gleich - da sind alle mit einbezogen, ganz gleich, welche Hautfarbe oder welche sexuellen Neigungen sie haben. Das machen wir deutlich durch die Flaggen, die immer vor dem Rathaus hängen. Somit sind wir 365 Tage im Jahr tolerant und nicht nur an einem einzigen."
Nord-Berliner v. 19.7.07
Erfreulich, daß es noch Politiker gibt, die sich dem Druck der Homo-Lobby nicht beugen. In einem Interview hatte Marlies Wanjura sogar ihre Motivation “geoutet":
Behörden haben bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben Distanz und Neutralität zu wahren und für alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen dazusein. Die Regenbogenfahne ist Symbol für eine Bewegung mit gesellschaftspolitischen Zielen. Es gibt auch zahlreiche Menschen im Bezirk, vielleicht sogar die Mehrheit, dazu gehöre auch ich mit meiner christlichen Einstellung und Erziehung, die eine völlige Gleichstellung homosexueller Lebensgemeinschaft - beispielsweise mit dem Institut der Ehe - ablehnen.
“Wir in Berlin" April 07
Sex ist nicht die Erfüllung
Sex macht sie nicht glücklich, und Geld schon gar nicht. Glück erleben Jugendliche dann, wenn sie gute Beziehungen haben, vor allem zur eigenen Familie. Das ergab eine aktuelle Studie von Knowledge Networks Inc., die im Auftrag von AP und MTV durchgeführt wurde. 1.280 Jugendliche im Alter zwischen 13 und 24 Jahren wurden im April befragt, was sie glücklich mache. 20 Prozent antwortete: “Zeit mit der Familie zu verbringen". Drei Viertel der Befragten (73 Prozent) meinte, das Verhältnis zu ihren Eltern mache sie glücklich. Die zweithäufigste Antwort auf die Frage nach dem Grund fürs Glücklichsein lautete: “Zeit mit Freunden verbringen", gefolgt von “Zeit mit jemandem verbringen, der mir viel bedeutet". Die Studie fand weiters heraus, dass sexuelle Aktivität die 13- bis 17jährigen nicht unbedingt glücklich macht. Auch bei den 18- bis 24jährigen gab es ein ähnliches Ergebnis: Sex schenke nur kurzfristige Erfüllung, mache aber im allgemeinen eher unglücklich.
Kath.net v. 21.8.07
Auch hier zeigt sich: Die Wegweisungen der Kirche sind gar nicht so verzopft...
“Ärzte ohne Grenzen" treibt ab
Die private internationale medizinische Hilfsorganisation “Ärzte ohne Grenzen" (“Médecins sans fronti'eres", MSF) führt bei ihren Einsätzen auch Abtreibungen durch. Das bestätigte eine Schweizer Mitarbeiterin in einem KATH.NET vorliegenden Brief. Wörtlich heißt es: “Häufig ist dies der Fall nach Vergewaltigungen oder wenn Mutter und/oder Kind stark gefährdet sind. Grundsätzlich sieht sich MSF weder als Befürworter noch als Gegner von Abtreibungen, sondern für uns ist der individuelle Fall und letztlich der Wunsch der Frau entscheidend. Aber da jedes Jahr Tausende von Frauen wegen unsicheren Abtreibungen sterben oder schwer geschädigt sind, hält MSF es für notwendig, Frauen in dieser Situation nicht einem solchen Schicksal auszusetzen."
Kath.net v. 14.11.07
Sollte man bedenken, wenn man überlegt, welcher Organisation man Spenden zukommen läßt.
Aufwärtstrend bei Priesterseminaren
Wie hoch ist der Anstieg der Neueintritte in Ihr Haus im Vergleich zu vergangenen Jahren?
Christian Hartl, Regens des Priesterseminars in Augsburg: Seit sechs Jahren verzeichnen wir einen erfreulichen Anstieg der Neueintritte. Die Zahl liegt seit dem Jahr 2001 stets zwischen elf und 15 neuen Kandidaten und ist damit so gut wie konstant.
Wie erklären Sie sich den Anstieg der Neueintritte?
Hartl: Ich sehe mindestens drei Faktoren, die ausschlaggebend sind: Zum einen hat sich der Weltjugendtag 2005 in Köln positiv ausgewirkt, weil junge Menschen dort erlebt haben, daß Katholischsein nicht altmodisch ist. Zum anderen hat Papst Benedikt XVI. das positive Image der Kirche dadurch befördert, daß er “Glaube und Vernunft" zu einem Thema der katholischen Kirche gemacht hat, was sie als Kirche besonders ernstzunehmen und interessant erscheinen läßt. Ein dritter Faktor war sicher auch das so genannte “Jahr der Berufung", welches im Jahr 2003/04 auch in der Diözese Augsburg stattgefunden hat und ebenso wie das intensive Gebet während dieser Zeit zur Bewußtseinsbildung über eine mögliche eigene Berufung beigetragen hat.
kath.net v. 16.11.06
Und zum Schluß noch ein erfreulicher Bericht:
Dieses Kind wird leben
Bei der diesjährigen Sommeraktion in Graz kam ein junger Mann zu unserem Stand und erkundigte sich nach unserer Arbeit. Ich erzählte ihm die brutalen Fakten der Abtreibung - für das Kind und die Mutter. Auf einmal meinte er: “Die Schwester eines Bekannten von mir wird demnächst abtreiben. Was soll ich tun?" Die Antwort fand er selbst. Er rief sofort seinen Bekannten an und ließ sich die Telefonnummer der Schwester geben. Dann gab er mir sein Telefon, um mit der betroffenen Mutter zu reden. Zu Beginn erklärte sie, sich für die Abtreibung “entschieden" zu haben.
(...) In einem langen Gespräch klärte ich sie auch über die Folgen der Abtreibung für sie selbst auf. Lange sprach ich über die Einzigartigkeit ihres Kindes, daß es lebt und daß sie nicht mehr vor der Wahl steht, es zu wollen oder nicht. Die Mutter sagte, sie möchte darüber nachdenken und noch einmal mit uns reden. Sie wünschte aber, in dem zweiten Gespräch mit einer Mutter zu telefonieren.
Der junge Mann am Stand nahm ihr unsere Broschüren und Bücher mit. In der nächsten Woche meldete sich Ulli (Mitarbeiterin der “Jugend für das Leben" und Mutter eines zweijährigen Sohnes) bei dieser Frau. In dem kurzen Gespräch hat Ulli erfahren, daß die Betroffene ihre “Entscheidung" revidiert hat. Das Kind wird leben!
Pro life news v. 9.8.07