“Was ich am häufigsten bei den Zeugnissen über Heilungen zu hören bekomme, ist die Erfahrung einer Versöhnung: entweder mit anderen, mit sich selbst oder mit Gott," bezeugt der Leiter des medizinischen Büros in Lourdes, Patrick Theillier. Im folgenden einige Berichte über medizinisch nicht erklärbaren Heilungen, die Theillier in seinem Buch “Lourdes des miracles pour notre guérison" berichtet:
Maurice Caillet, Urologe und Gynäkologe, Freimaurer und dem Okkultismus verfallen, ist in einer großen Klinik in Rennes tätig und ein Vorkämpfer für Verhütung und Abtreibung - jedenfalls bis zu seiner Reise nach Lourdes. Warum er diese mit seiner schwerkranken Frau unternimmt, weiß er im Grunde genommen gar nicht genau. Weil sie seine absolut atheistische Überzeugung kannte, hat seine Frau ihm nie gestanden, daß sie eine praktizierende Katholikin ist.
Da er seine Frau in Lourdes nicht ins Bad nicht begleiten darf, geht er dort in die Kapelle, wo er plötzlich und ganz deutlich eine innere Stimme hört: “Du möchtest, daß Claude gesund wird? Aber was hast Du dafür aufzuopfern?" In diesem Moment trifft ihn die Gnade Gottes. Es wird ihm bewußt, daß er eigentlich nur sich selbst aufopfern kann. Am liebsten möchte er sich an Ort und Stelle taufen lassen. Den Schock des Priesters kann man sich vorstellen, als da plötzlich einer aufkreuzt und erklärt: “Ich bin Atheist, Freimaurer, Okkultist und führe Abtreibungen durch, aber jetzt möchte ich getauft werden." Was natürlich so schnell nicht geht.
Als der Arzt dann seine Frau trifft, muß sie ihm sofort zeigen, wie man ein Kreuzzeichen macht - und beten soll sie ihm auch gleich beibringen. Rasch erkennt sie: es ist ihm wirklich ernst, unfaßbar! Von da an beginnt für Dr. Caillet eine intensive Taufvorbereitung.
Wenige Tage nach seiner Taufe - sie findet einige Monate nach der Lourdesreise statt - kann seine Frau wieder arbeiten gehen. Auch sie ist geheilt. Ihre physische und seine seelische Heilung sind eng miteinander verknüpft.
Heute ist der ehemalige Abtreibungsarzt Mitglied einer Lebensbewegung. Er betet und fastet bei “Mère de Miséricorde", eine Hilfs- und Gebetsgemeinschaft, die junge Frauen, die abtreiben wollen, zur Seite steht, um sie vor diesem fatalen Schritt zu bewahren..
Im Jahr 1927 erklärt ein 12jähriges Mädchen während der Heimreise mit dem Krankenzug, daß es in Lourdes von einer tuberkulösen Wirbelsäulenerkrankung - mehrere Monate war sie in Gips gelegen - spontan geheilt worden sei. Sie hatte zwar schon in Lourdes gemerkt, daß sie sich aufsetzen und im Bett umdrehen konnte, aber noch niemandem etwas davon erzählt. Im selben Wagon befindet sich ein siebenjähriger Bub, der an Lungentuberkulose und blutigem Stuhl litt. Man mußte ihn liegend transportieren.
In Lourdes hatten seine Begleiter schon gedacht, er werde die letzten Tage dort nicht überleben. Als er von der wunderbaren Heilung des Mädchens hört, möchte er sie sehen. Spontan steht er auf, obwohl er das eigentlich schon seit langem nicht mehr kann. Die Mutter, die das sieht, ist fassungslos. Als die beiden Kinder zusammentreffen, umarmen sie einander glücklich - beide sind geheilt. Noch im Zug erklärt der geheilte Bub, er habe großen Hunger und ißt, wie schon seit Jahren nicht mehr.
Übrigens: Henri ist Priester geworden und über 30 Mal nach Lourdes gekommen.
Ein dreijähriger Bub, der durch eine Meningo-Encephalitis an Armen und Beinen gelähmt ist und schwere Sehstörungen hat, kommt neun Monate nach Ausbruch der Erkrankung nach Lourdes. Immer wieder hört man ihn beten: “Kleiner Jesus, mach mich gesund!" Nach mehreren Bädern im heilenden Wasser kann er Arme und Beine bewegen und sieht wieder normal.
Durch die falsche Aussage eines Jugendfreundes wird ein Mann nach dem Krieg zu 20 Jahren Haft verurteilt. Er ist so verbittert, will nichts mehr vom Glauben hören. Nach 13 Jahren wird er entlassen. Sein Sohn und seine Frau sind während seiner Haftzeit gestorben. Zu Hause findet er einen Brief seiner verstorbenen Frau vor. Sie bittet ihn trotz aller bösen Erfahrungen, noch einmal nach Lourdes zu fahren, so wie sie es früher miteinander getan hatten.
Als er dort das Vaterunser hört - “... wie auch wir vergeben unseren Schuldigern..." - , muß er sich entfernen. Das ist wirklich zu viel verlangt.
Bei der Grotte begegnet ihm zweimal ein junges Mädchen, das ihm jeweils einen Becher Wasser reicht. Warum sie das tue, fragt er sie beim zweiten Mal. Er hätte so traurig ausgesehen, erklärt ihm das Mädchen, da hätte sie der Jungfrau Maria angeboten, auf das ursprüngliche Anliegen ihrer Wallfahrt zu verzichten und ihre Fahrt nach Lourdes für diesen traurigen Mann aufzuopfern. Eigentlich sei sie wegen ihres sterbenden Vaters hierher gekommen, allerdings nicht um für dessen Heilung zu bitten. Vielmehr habe ihr Vater eine schwere Last auf dem Herzen: Vor Jahren hatte er einen Freund, der unschuldig war, durch eine falsche Aussage zu 20 Jahren Gefängnis verurteilen lassen. Nun müsse er mit diesen schrecklichen Gewissensbissen sterben.
“Dann bist Du Jacqueline...", stammelt der Mann. Ja, gibt das Mädchen zur Antwort und der Verurteilte gibt sich ihr zu erkennen. “Bitte Du für mich das Vaterunser, ich kann das jetzt noch nicht", bittet er sie, “ich kann das jetzt noch nicht" und er begleitet dann Jacqueline, um dem Sterbenden dann doch zu vergeben.
In Australien erklären die Ärzte einem jungen Paar, sie könnten nur durch in-vitro-Fertilisation, also künstliche Befruchtung, Kinder bekommen. Die beiden wollen das aber nicht. Ihr Kind soll nicht Gegenstand eines Produktionsverfahrens sein. Die jungen Leute nehmen ihre Kinderlosigkeit als Willen Gottes an. Sie werden eben kein Kind haben.
Im Zuge einer Wallfahrt nach Lourdes hat sich die junge Frau vorgenommen, für ihren schwerkranken Schwager zu beten. Und siehe da: Bei ihrer Rückkehr nach Australien merkt sie, daß sie schwanger ist, obwohl das laut Auskunft der Ärzte medizinisch nicht möglich gewesen sei. Die Wissenschaft steht vor einem Rätsel - umso mehr, als das Paar noch ein zweites Kind bekommt.
Alexa Gaspari