VISION 20004/2008
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Innerlich flehte ich um den Hl. Geist

Artikel drucken Debatte vor dem Wiener “Abtreibungsmuseum"

Immer wieder kommen Schulklassen zum sogenannten “Museum für Verhütung und Schwangerschaftsabbruch" am Wiener Mariahilfer Gürtel, das der dortigen Tötungsklinik angeschlossen ist.

Die Jugendlichen, vorwiegend Mädchen, werden zwei bis drei Stunden lang dahingehend bearbeitet, Verhütung als absolute Notwendigkeit zu sehen, das ungeborene Kind unter der zwölften Schwangerschaftswoche nicht als Kind, sondern als eigenartiges Gewebe zu betrachten, das bei der Abtreibung unter besten medizinischen Bedingungen entfernt wird. Dieser als harmlos bezeichnete “Eingriff" wird zudem als hilfsbereite Tat an Frauen dargestellt, die in einer Konfliktsituation bloß von ihrem Recht auf Selbstbestimmung und freier Entscheidung Gebrauch machen.

Unser rettendes Hilfsangebot in letzter Minute an die notleidenden Mütter wird in der üblich verleumderischen Weise als mitleidloses und grausames Vorgehen bezeichnet, das die Rechte abtreibungswilliger Frauen einschränke und ihnen diesen Schritt unnötig schwer mache. Darüber hinaus wird den Schülern eingeschärft, nicht mit uns zu reden und kein Material von uns anzunehmen.

Solcher Art präpariert verließ eine Mädchenklasse an diesem Nachmittag in Kleingruppen nach und nach das “Museum". Die ersten zwei, drei Gruppen lehnten sofort das von mir angebotene Material ab und gingen rasch weiter. Schließlich kam eine weitere Gruppe von etwa fünf Mädchen im Alter von 16 Jahren heraus.

“Ihr solltet euch wenigstens beide Seiten anhören und euch umfassend informieren", versuchte ich in ein Gespräch zu kommen. “Ich will auch ihre Meinung hören", reagierte schließlich ein hübsches blondes Mädchen und blieb mit ihren Kameradinnen stehen.

Nun mußte ich mir alle Vorwürfe anhören, die sie soeben in der Tötungsklinik über uns eingetrichtert bekommen hatten. Erschreckend war auch, mit welcher Herzenshärte sie über die Gründe sprachen, ein ungeborenes Kind zu töten, so als wäre es ein völlig harmloser, ja normaler Schritt, den halt bestimmte Umstände erfordern würden.

Angesprochen wurden natürlich auch die Themen Vergewaltigung, Minderjährigkeit, Behinderung. In diesen Extremfällen sollte ich ihrer Meinung nach ja schon aus “Gründen der Vernunft" für Abtreibung sein.

So ging es eine zeitlang hin und her. Die Mädchen bombardierten mich mit Vorwürfen, stellten Fragen und reagierten mit Lachen oder Entsetzen auf meine Antworten und Erklärungen. Die einen wollten gehen, die anderen Weiteres wissen. Unser Pro-life Material lehnten sie strikt ab, setzten sich aber immerhin mit dem schönen Bild aus dem Myriambuch auseinander, das ein ungeborenes Kind in der sechsten Schwangerschaftswoche zeigt. Ging es um ihre persönliche Lebenssituation, so sprachen sie ehrlich und offen darüber. Ein wunder Punkt war auch ihre Gottesbeziehung.

Trotz meiner eindringlichen Argumente und Bemühungen hatte ich nicht den Eindruck, an der Pro-Abtreibungsmeinung dieser jungen Leute das Geringste ändern zu können. Zu stark schien ihr Denken vom Geist der Welt durchdrungen zu sein. Im stillen Gebet erflehte ich die Hilfe des Heiligen Geistes. Meinen Teil als Berater hatte ich getan, ohne sichtbaren Erfolg.

Als die jungen Damen endgültig gehen wollten, fragte mich eine von ihnen aus heiterem Himmel, ob sie dieses Myriam-Buch mitnehmen dürfte. Während ich ihr das Buch gab, baten mich zwei andere um das 10-Wochen-Babymodell, das sie zuvor so heftig als Zumutung für Schwangere kritisiert hatten. Worauf jenes Mädchen, das am Beginn auch meine Sichtweise hören wollte, ihre Freundinnen Verräterinnen nannte. Zwei oder drei nahmen sogar den Rosenkranz.

Zum Schluß riß mir die Rädelsführerin fast den Folder aus der Hand und meinte dabei: “Geben sie mir das mit, damit ich da (im Lebenszentrum) mal vorbeikommen kann, um mir das anzuhören."

Eine ebenso plötzliche wie dramatische Wandlung in den Herzen dieser jungen Mädchen konnte nur der Heilige Geist bewirkt haben. Er allein vollbringt es offensichtlich, wenn wir Ihn darum bitten. Danke Jesus für Deinen Beistand.

Herbert, Aus “Ja zum Leben Nr 49-56/0

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