Im Juli waren es 40 Jahre, daß Papst Paul VI. die Enzyklika “Humanae vitae" unterzeichnet hat. In vielen Medien waren dazu Rückblicke und Kommentare zu lesen. Wie ein Hurricane sei die Welle der Kritik über die Katholische Kirche hinweggebraust, schreibt etwa Die Welt. Die Mehrheit der Gläubigen habe die Lehre des Papstes nicht befolgt (mit kaum verholener Freude werden Statistiken der Ablehnung zitiert), Theologen, Priester und Bischöfe hätten sich gegen die “Pillenenzyklika" gestellt.
“Die römisch-katholische Kirche braucht einen neuen angstfreien, liebevollen und menschenfreundlichen Umgang mit Sexualität!", verkündet die “Plattform Wir sind Kirche". Auch in Medien, die der Kirche nahezustehen scheinen, erklang der Ruf nach “Umkehr": das Abgehen von “absoluten Normen", die ihren “Lebensbezug und ihre Legitimität verloren" hätten.
Betroffen las ich diese Kritiken. Aber noch betroffener machten mich die Leserkommentare zu diesen Artikeln: Wieviel Unwissen, Unverständnis, ja wieviel Haß auf die Lehre der Kirche wurde da artikuliert! Erschreckend.
Der Entschluß stand fest: “Humanae vitae" wir der nächste Schwerpunkt. Denn: Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht doch, welche Not in den zwischenmenschlichen Beziehungen heute herrscht: wieviel sexueller Mißbrauch, welche Entwürdigung des Frauenbildes, wieviel sexuelle Perversion, welche Flut von Pornographie, wieviele gescheiterte Beziehungen, wieviele unerwünschte und deswegen getötete ungeborene Kinder!
Es ist an der Zeit, daß gläubige Christen “Humanae vitae" zur Hand nehmen, um die Wahrheit, die Schönheit der Lehre, die Paul VI. liebevoll verkündet, zu entdecken, um sie dann im eigenen Leben umzusetzen und weiterzusagen. Dazu möchte der folgende Schwerpunkt einen Beitrag leisten.
Christof Gaspari