Wieder einmal sind junge Leute durch unser Land gezogen, um für das Leben der ungeborenen Kinder zu werben. Eine junge Frau war erstmals mit unterwegs und berichtet, wie bereichernd diese Erfahrung war.
Mit dem heurigen “Pro Life Marsch" von Salzburg nach Innsbruck war ich zum ersten Mal bei einer Sommeraktion von “Jugend für das Leben" dabei. In einer Ausgabe von VISION 2000 hatte ich von dem Vorhaben gelesen.
Nun kann ich gemeinsam mit 56 anderen jugendlichen Teilnehmern auf zwei Wochen intensiver und bereichernder Lebensschutzarbeit zurückblicken.
Wir wanderten 200 Kilometer von Salzburg nach Innsbruck, um eine lebenswichtige Botschaft in die Tiroler Landeshauptstadt zu tragen: Bei jeder Abtreibung stirbt ein kleiner, unwiederbringlicher Mensch.
In Innsbruck wurden wir dann als Postboten aktiv. Im Zuge der “Aktion Gute Hoffnung" verteilten wir Infopakete an rund 20.000 Haushalte der Landeshauptstadt. Das Modell eines ungeborenen Kindes im Alter von 10 Wochen und ein Informationsflyer im Inneren der Pakete brachten die frohe Botschaft der Hoffnung in die einzelnen Häuser und Wohnungen.
Wie waren nun aber meine persönlichen Erfahrungen auf dieser Wanderschaft?
Seit etwa vier Monaten arbeite ich nun in einem Internat für Kinder mit körperlichen Behinderungen und Mehrfachbehinderungen. Meine Arbeit gefällt mir sehr gut und ich bin froh, daß ich diese besonderen Kinder betreuen darf. Trotzdem bleibt meine Tätigkeit eine schwierige Aufgabe.
Da ich auch manche persönlichen Probleme zu bewältigen hatte, hoffte ich durch den Pro Life Marsch nicht nur den Wert des Lebens im allgemeinen, sondern auch den Wert meines eigenen Lebens zu entdecken.
Ich wurde nicht enttäuscht! Nicht nur meine persönlichen Fragen wurden geklärt, sondern mir wurde erst richtig bewußt, welch schwere Last und wieviel Schuld durch die vielen Abtreibungen auf unserer Gesellschaft lasten.
Die Tötung von Kindern im Mutterleib wird von Gesellschaft und Politik, im trügerischen Spiegelbild des Egoismus unserer Zeit, als “Recht" der Frau empfunden. Jedoch niemand sagt einer Mutter, die in ihrer Verzweiflung nur diesen Weg sieht oder zu diesem Weg getrieben wird, welche Folgen eine Abtreibung für sie und ihr Umfeld hat. Neben körperlichen Folgen sind psychische vorprogrammiert.
Doch es gibt ausnahmslos für jeden Menschen Hoffnung. Wir können uns mit Jesus, egal in welcher Lebenssituation wir uns befinden, auf den Versöhnungsweg begeben. Er schickt uns Menschen, die uns auf diesem Weg begleiten. Da ich einen freien Willen besitze, muß ich meine Schritte wohlüberlegt setzen.
Unser gemeinsamer Weg von Salzburg nach Innsbruck war erfüllt von vielen ernsthaften Gesprächen, fröhlichen Liedern, viel Spaß und schönen Begegnungen. Es berührte mich sehr, daß uns viele Menschen auf dem Weg für unseren Einsatz dankten. Auch die Teilnehmer am Marsch verkörperten die Botschaft, daß der Mensch in jeder Lebensphase wertvoll und liebenswürdig ist: Die jüngste Teilnehmerin war vier Monate alt, die älteste 85 Jahre.
All das gab mir Mut und Hoffnung, mich ab nun für die Ungeborenen stark zu machen. Der Pro Life Marsch hat mein Leben sehr bereichert und ich wünsche und empfehle jedem jungen Menschen, diesen Marsch des Lebens, den es auch in den nächsten Jahren wieder geben wird, mitzuerleben und mitzugestalten.
Martina Zanger, 22 Jahre