Heute saß ich wieder mal im Bus - gemütlich in der Stille - denn ich bin ganz ertaubt, was mir manches laute Problem erspart (ich höre bei Bedarf mit einem Cochlea-Implant).
Für mich ganz persönlich ist es ein “unerlaubter" Genuß, im öffentlichen Verkehr zu lesen, denn Jesus und ich haben einen Seelen-Deal gemacht: Ich bete für jeden der wechselnden Businsassen folgendes Gebet: “Sei gepriesen, Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen Gottes, Du bist unser Erlöser und Herr, der jeden liebevoll ansehen möchte" - dabei stelle ich mir das veränderte Gesicht des jeweiligen Menschen vor, der diesem ganz besonderen Blick begegnet... und alles andere vergißt... Und ich bete stellvertretend die Antwort für jeden: “Komm, Herr Jesus, und reich mir die Hand, daß ich an Deiner Hand in das Reich Deines Vaters gelange!"
Meistens ist das eine sehr kurzweilige Beschäftigung, bis ich an meinem Ziel bin und meinen Sprachprozessor wieder anschalte.
Heute aber gab ich mich der Wonne hin, die neueste Ausgabe von VISION zu durchstöbern (habe Jesus bestochen: war doch immerhin was Frommes und nicht mein Krimi, den ich lese, wenn ich zu nichts mehr Lust habe nach der Arbeit...)
Hatte mir also ein gemütliches Plätzchen außerhalb der Sonne gesucht und las. Da kam eine weibliche Dynastie nebst Kinderwagen hereingeklettert. Die drei fanden den “Platz an der Sonne", der in diesem Fall eher etwas lästig war. Ich sah, wie die Großmutter mit ihrer Hand versuchte, dem Baby Schatten von der aufdringlichen Sonne zu spenden, was ihr schlecht gelang. Ich schaute schnell weg.
Eine Zeitung wäre zum Beispiel besser geeignet als Sonnenschutz, erklärte eine leise Stimme in mir. Hm... Zeitung... Aber die will ich doch noch lesen! Naja - gehört sie dir denn? Schließlich bekommst du sie doch umsonst, wie auch alles andere Wichtige im Leben!
Wie immer trug mein Freund den Sieg davon in dieser Diskussion. Ich grinste in mich hinein: Okay, kriegen sie die VISION - aber nur, wenn sie die dann auch noch lesen...! Ja, dann bete mal eine doppelte Portion für sie...
Gründe genug also, daß ich sie hergab.
Jesus ist sehr ökonomisch, denn gleichzeitig hatte er mich wieder da, wo er mich hin haben will: in meiner Fürbitte. Alle waren sehr zufriedengestellt...
Vielleicht hat die VISION jetzt auch noch einige neue Abonnenten, und der zukünftige Leser lag ja sozusagen schon vor.
Mir und vielen anderen wünsche ich noch viele gute Ausgaben Ihrer Zeitung, die ich immer herzerfrischend und geistlich anregend finde.
Gottes Segen möge weiterhin auf allen Beteiligten liegen, auch auf allen Lesern!
Ina-Maria Akila