In der Zeit nach dem 1. Weltkrieg kam in Amerika eines Tages ein ärmlich gekleideter Mann in das deutsche Konsulat und bat um Unterstützung und Hilfe. Seit früher Kindheit habe er in diesem Land gelebt. Nun gehe es ihm schlecht, und er sei in großer Not. Da er Deutscher sei, bitte er, ihm zu helfen.
“Aber Sie sprechen ja nicht einmal Deutsch und können sich auch nicht ausweisen," entgegnete der Beamte. “Wie wollen Sie uns überzeugen, dass sie Deutscher sind? Wissen Sie vielleicht etwas aus Ihrer Kindheit?"
Da ging ein Leuchten über die Augen des Mannes. “Doch", sagte er, “ich habe von meiner Mutter ein Gebet gelernt." “Sagen Sie es uns", forderte ihn der Beamte auf. Der Mann faltete die Hände und sprach: “Die Eltern mein, empfehl' ich Dir, behüte, Gott, sie mir." Der Konsulatsbeamte war tief berührt und von der Ehrlichkeit des Mannes überzeugt.
Aus “lebe" 82/06