VISION 20001/2007
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Heiraten - ja, aber wen?

Artikel drucken Über die Schwierigkeit, einen gläubigen Partner zu finden

Es ist nicht gut, daß der Mensch allein bleibt. Ich will ihm eine Hilfe machen, die Ihm entspricht (Gen. 2,18) - “Nur wo ist dieser Mensch, der mir entspricht?" fragen mich viele (junge) Menschen in Beratungsgesprächen aus einer tiefen Not heraus...

Sie haben Gott erfahren und wollen mit Ihm bewußt leben. Sie fühlen auch eine Berufung zur Ehe, aber finden in ihrer Umgebung keinen Partner, der den Glauben mit ihnen teilen würde und bereit wäre, eine christliche Ehe einzugehen.

“Ich komme mir vor, als würde ich eine Stecknadel im Heuhaufen suchen", sagen wieder andere, die schon die Erfahrung gemacht haben, daß es immer weniger Menschen gibt, die den Glauben ernsthaft leben wollen und gleiche christliche Werte haben. Viele christliche Singles kennen zwar gläubige Menschen aus der Pfarre oder der Gebetsgruppe. Doch oft stellt sich heraus, daß hier auch nicht der richtige Partner ist. Darüber hinaus findet man am Arbeitsplatz oder bei verschiedenen gesellschaftlichen Anlässen kaum einen passenden oder wirklich christlich gesinnten Partner. Nun, was tun?

Letztlich ist es Gott, der Ehepartner zusammenführen will. Dabei gebraucht Er verschiedene Mittel und Wege, damit sie sich kennenlernen können. Gott handelt bei jedem individuell und läßt sich nicht in unsere oft “althergebrachten" Erwartungen zwängen, sondern wünscht sich unser Vertrauen in Seine Führung. Diese Erfahrung hat auch das mittlerweile glücklich verheiratete Paar Angelika und Roland Motzet gemacht, die sich kurz nach der “Wallfahrt für gute Ehepartner zum Hl. Antonius nach Padua" kennengelernt haben (www.antoniusfahrt.de):

“Jetzt, da ich eine so liebe Frau kennengelernt habe, und vorher scheinbar immer an ,falschen Orten'gesucht habe, kann ich sehr dankbar sein, daß ich auf die Wallfahrt nach Padua aufmerksam gemacht wurde. Als ich damals zum Hl. Antonius fuhr, konnte ich mir nicht vorstellen, daß meine Bitte um eine gute Ehefrau und seine Fürsprache so schnell erhört werden würde! Etwa ein halbes Jahr nachdem ich in Padua war, haben wir uns bei Pfingstexerzitien in Otzing kennengelernt. Meine Frau hatte auf der Fahrt nach Otzing auch darum gebetet, einen Mann zu finden. Ich habe sie dann gesehen und wir sind ins Gespräch gekommen. Es ist schön, daß wir auch in unserer Ehe durch das gemeinsames Gebet von Jesus Christus geführt werden."

Für viele christliche Singles ist es sehr schwierig, den Mittelweg zwischen “Eigeninitiative" und Gottes Führung zu finden und auf Seinen Zeitplan zu vertrauen. “Kann Gott mich nicht ,zufällig' einen Partner treffen lassen?" ist auch eine häufig gestellte Frage. Natürlich könnte Gott das. Die Frage ist nur, ob Gott die Eigeninitiative abnehmen möchte oder ob gläubige Singles nicht gewisse Schritte tun sollten!

Walter Nitsche, der bekannte christliche Ehe- und Lebensberater aus Deutschland meint dazu: “In der Berufswahl wägen wir ja ebenfalls ab, informieren uns, führen Vorstellungsgespräche. Niemand käme auf die Idee, zu warten, bis plötzlich ein Brief mit einem persönlichen, konkreten Stellenangebot ins Haus flattert."

Eine besonders erst in den letzten Jahren aufgekommene “neue" Form der Partnersuche ist das Internet. Durch die Anonymität hat es seine Vorteile vor allem beim ersten Kontakt, denn man kann sich durch gegenseitiges Schreiben vorsichtig kennenlernen ohne gleich große Schritte tun zu müssen. Eine Internetadresse, die für partnersuchende Katholiken sehr zu empfehlen ist, wäre: www.kathtreff.org

Renee und Agnes, die sich über Kath Treff kennen gelernt haben, schreiben:

“Im Juni 2005 haben wir uns beide hier angemeldet. Gegen Ende des Monats kontaktierte mich Renée das erste Mal. Nach anfänglicher Skepsis meinerseits wegen der Entfernung (Holland-Deutschland 560 km), haben wir schließlich Anfang September 2005 das erste Telefonat gewagt und uns zwei Wochen darauf das erste Mal getroffen. Schon beim Telefonat war es ,Liebe auf den ersten Ton' und das Treffen bestätigte das nur. Danach folgten viele weitere Treffen in denen wir uns für einander immer mehr entdeckten. Die Entfernung schadete uns nichts, sondern half uns, den anderen viel mehr lieben und schätzen zu lernen. So verlobten wir uns am 22. Dezember 2005 und machten uns bald darauf an die anstehenden Vorbereitungen zur Hochzeit!

Das Ja-Wort gaben wir uns schließlich am 29. April 2006. Seitdem sind wir zwar immer noch öfter getrennt wegen Studium und Arbeit, aber wir sind unendlich glücklich darüber, diesen Schritt getan zu haben, und schauen guten Mutes unserer gemeinsamen Zukunft entgegen. Unser Trauspruch lautete: ,Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm'."

Es ist sehr schön, wenn man dann den “geeigneten" oder “idealen" Partner gefunden hat. Doch den Begriff “ideal" muß man näher definieren. Walter Nitsche schreibt in einer seiner Broschüren dazu: “Ideal ist nämlich, wenn sich zwei Menschen gefunden haben, die miteinander kommunizieren können und bereit sind, miteinander in Liebe und Verständnis füreinander zu wachsen." Verliebtheitsgefühle allein reichen nicht für eine gute Ehe und halten auch nicht immer an - diese Gefühle müssen echter, beständiger Liebe weichen, oder sie münden in frustrierender Gleichgültigkeit.

In vielen Gesprächen mit schon glücklich verheirateten christlichen Paaren hört man immer wieder den Satz: “Wenn ich damals gewußt hätte, welchen tollen Plan Gott für mich hat und wie er das Zusammentreffen mit meinem Mann/meiner Frau wunderbar fügt, hätte ich mir damals viel weniger Sorgen gemacht. Ich bin traurig, daß ich nur sowenig Vertrauen hatte..." In diesem Sinne möchte ich alle christlichen Singles ermutigen, bei allen guten Eigeninitiativen Gott immer das “letzte Wort" zu überlassen und mit ihrem Leben eine Liebesgeschichte zu schreiben, auf die sie einmal stolz sein können!

Brigitte Helnwein

Die Autorin ist Österreichorganisatorin der Paduawallfahrt zum Hl. Antonius


Veranstaltungen

“Geheimnisse erfolgreicher christlicher Beziehungen"

mit Walter Nitsche (langjähriger christl. Ehe- und Lebensberater aus Deutschland)

Zielgruppe: Personen über 18 Jahre, die an tiefgehenden Persönlichkeits- und Beziehungsthemen interessiert sind.

Zeit: 24. März, 10.00 - 18.00 Uhr, anschließend Messe

Ort: Saal der Kirche Maria Hilf (Pfarre Stadlau), Erzherzog-Karl-Str. 176, 1220 Wien

Anmeldung (bis 10. März notwendig): Brigitte Helnwein: Tel: 0650/798 74 07, brigitte.helnwein@chello.at

“Geheimnisse unserer Emotionalität" Referent Walter Nitsche

Zeit: 13. Oktober, 10.00 - 18.00 Uhr

Zielgruppe, Ort, Anmeldung und Seminarbeitrag wie oben!

Paduawallfahrten 2007 Siehe: www.paduafahrt.de

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