VISION 20004/2012
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Einleitung

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Glaubt man den Umfragen, die den Glauben der Europäer statistisch zu erfassen versuchen, so wird deutlich: Wesentliche Inhalte des christlichen Glaubens sind zum Minderheitenprogramm geworden. Nicht mehr selbstverständlich bejaht werden selbst bei jenen, die noch halbwegs Bezug zur Kirche haben, Aussagen wie: die Welt und das All seien Schöpfung des allmächtigen Gottes  oder der Mensch werde am Ende der Zeiten ebenso wie Jesus Christus mit Leib und Seele auferstehen. Die Glaubenskrise ist heute sogar tief in die Kirche eingedrungen.
Auf diesem Hintergrund versteht man, warum Papst Benedikt XVI. ein Jahr des Glaubens ausgerufen hat. Wir alle bedürfen der Vergewisserung in den entscheidenden Fragen des Glaubens. Ein Gedankenexperiment mag da hilfreich sein: Was würden Sie, liebe Leser, jemandem antworten, mit dem Sie im Kaffeehaus ins Gespräch gekommen sind – er hat an Ihrer Art gemerkt, dass Sie religiös sein dürften –, wenn er Sie nun fragt: „Woran glauben Sie eigentlich?“ Wären Sie imstande, eine Antwort zu geben, die ihn neugierig macht, ihn nachdenklich stimmt, in ihm den Wunsch weckt, Jesus Christus näher kennenzulernen?     
Ich denke, das sollte unser Programm für das bevorstehende Jahr des Glaubens sein: Unsere Beziehung zu Jesus Christus, zu Gott, dem Vater und zum Heiligen Geist so zu vertiefen, dass wir mit ansteckender Freude und Überzeugung von der Schönheit eines Lebens mit dem Dreifaltigen Gott und von der Lebens­trächtigkeit der Lehre der Kirche zu sprechen lernen.
Denn die Menschen rund um uns sind alle von Gott geliebt. Sie suchen nach festem Boden unter den Füßen, der mehr ist als materieller Wohlstand, Erfolg im Beruf oder esoterische Pseudoreligion. Wir stehen vor einer großen missionarischen Herausforderung.

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