Für uns beide war es vom Beginn unseres gemeinsamen Lebens an klar, dass wir dieses in der Form einer katholischen Ehe als Basis und Hilfe für ein glückliches Zusammenleben, (er)leben wollen.
Wie wichtig eine unauflösliche Ehe ist, merkt man mit der Geburt des ersten Kindes. Plötzlich ist da jemand, der in die vertraute Gemeinsamkeit eindringt, der Ehepartner steht nicht mehr an erster Stelle, alle Aufmerksamkeit ist auf das heranwachsende Kind gerichtet. Da zeigt sich dann zum ersten Mal, ob man mit einem Zeitabschnittspartner oder einem Ehepartner zusammenlebt, der für die Freuden und Sorgen beim Aufbau einer neuen Familie seine persönlichen Wünsche und Interessen zurückstellen kann.
Unsere Ehe wurde durch die Geburt unserer Vierlinge, zweieinhalb Jahre nach der Geburt unserer ersten Tochter Veronika, besonders herausgefordert. Vom ersten Moment des Wissens darüber, war alle Sorge auf die Gesundheit der werdenden Kinder, die Betreuung des ersten Kindes und die Organisation einer Fünfkindfamilie gerichtet. Da blieb keine Zeit füreinander übrig.
Hier zeigte sich, dass man sich „blind“ verstehen gelernt hat. Ein kurzer Blickkontakt genügte und wir wussten, du bist nicht allein. Der Ausdruck der gegenseitigen Liebe, Zuneigung und Vertrautheit ist von der Herausforderung der neuen Aufgabe zurückgesetzt, aber jederzeit abrufbar. Es gab daher auch immer wieder ganz kurze Momente des gemeinsamen Glücks, wir mussten sie nur erkennen und uns an ihnen erfreuen! Dadurch haben wir erfahren, dass diese Momente ein Geheimnis unserer seit über 36 Jahre glücklichen Ehe sind.
Wenn die Kinder älter werden, kommt dieser teilweise „übermenschliche“ Einsatz 1.000-fach zurück. Mit unseren fünf Enkelkindern können wir das nachholen, wofür uns unser plötzliches Fünfmäderlhaus nicht genügend Zeit gelassen hat.