Samstag, 9 Uhr früh bei Radio Maria: „Christus Hoffnung Europas“, die Sendereihe die wir, die Gasparis, jede Woche gestalten. Als Begleiterin haben wir heute ein uns nicht bekanntes, hübsches Mädchen. Sie macht ihre Sache sehr gut. Nach der Sendung stellt sich heraus, dass Viola demnächst nach Afrika aufbricht, zu einem Einsatz bei Mutter-Teresa-Schwestern. Toll. Wie sie zu ihrer Tätigkeit hier komme, fragen wir. Sie sei Veras Schwester, die uns auch schon begleitet hatte, eine Tochter von Christian Schmid, dem Geschäftsführer von Radio Maria.
Wie haben die Eltern es bloß angestellt, dass beide Töchter ehrenamtlich beim christlichen Radio mitarbeiten und sogar bereit sind, sich bei den Ärmsten für den Glauben zu engagieren? Der Sache möchte ich auf den Grund gehen. Da ich ohnedies große Sympathie für das Ehepaar Schmid empfinde, beschließe ich, sie für VISION 2000 zu interviewen. Wir kennen uns schon seit einigen Jahren, in denen ich Christians Kompetenz als Geschäftsführer des Radios und seine ruhige, freundliche, kontaktfreudige Art des Umgangs mit Mitarbeitern und Besuchern kennen und schätzen gelernt habe. Bei einem Frühstück bei uns zu Hause erzählen die beiden sympathischen Niederösterreicher aus ihrem Leben:
Doris wird 1966 als älteste von vier Geschwistern in einer traditionell katholischen Familie geboren, wächst zunächst in Maria Enzersdorf, später in Perchtoldsdorf auf. Der Glaube, die Sonntagsmesse gehören selbstverständlich zum Leben. In Perchtoldsdorf kommt Doris zur Jungschar, wo der Glaube recht ernst genommen wird. Sie besucht das Musikgymnasium und später ein Kolleg an der Handelsakademie in Hetzendorf. Als begeisterte Tänzerin nimmt sie mit 18 die Einladung ihres Vaters, eines Professors an der HTL, zu einem Schul-Ball an. Dort begegnet sie Christian.
Ihm ist das fesche Mädchen schon bei anderen Gelegenheiten aufgefallen. 1964 geboren hat er vier Geschwister und ist in Perchtoldsdorf aufgewachsen, ebenfalls in einer traditionell katholischen Familie. Auch sein Vater unterrichtet – neben seiner Selbständigkeit – an der HTL, wo Christian Nachrichtentechnik studiert. Als Kind ist er bei der Jungschar und Ministrant. Bei den Pfadfindern – dort spielt der Glaube damals noch ein wichtige Rolle – leitet er als Jugendlicher sogar eine Spähergruppe.
Christians Eltern trennen sich als er 21 ist. Das habe er „in ganz furchtbarer Erinnerung, obwohl ich schon erwachsen war,“ erzählt er. „Es war sicher ein abschreckendes Beispiel und hat den Wunsch nach einer eigenen stabilen Beziehung sehr bestärkt.“ So wundert es nicht, dass er das hübsche Mädchen vom Ball, in das er sich verliebt und mit dem er sich wunderbar versteht, drei Jahre später, 1987, heiratet: Eine kirchliche Hochzeit ist den recht jungen Leuten ganz wichtig. Schon damals sind sie überzeugt, dieses Sakrament sei etwas Besonderes.
Nach der Handelsakademie arbeitet Doris bei einem Steuerberater. Christians erste Anstellung führt ihn zu einer Elektronikfachzeitschrift als Fachjournalist. Das junge Paar bezieht eine kleine Wohnung in Favoriten. Das Hineinwachsen in den Beruf, die neue Zweisamkeit bringen es mit sich, dass ihr traditioneller Glaube bald in Vergessenheit gerät. Der früher regelmäßige Gottesdienstbesuch fällt bald weg. „Die Fülle neuer Interessen hat das geistliche Leben zurückgedrängt,“ erläutert Christian.
1989 kommt Tochter Vera auf die Welt – und ab da bleibt die 23-jährige Mutter zu Hause. Christian wechselt in die Entwicklungsabteilung einer Hörgerätefirma und landet später bei einer Tontechnikfirma, wo er 10 Jahre bleiben wird. Doris erinnert sich an diese Zeit: „Da hat er sehr viel gearbeitet,“ wirft sie leise ein. „Stimmt,“ ergänzt Christian, zunächst sei er zwar gegen seinen Willen im Vertriebsbereich gelandet, habe aber bald Gefallen an der Tätigkeit gefunden und so engagiert mitgearbeitet, dass Freunde meinten, er sei am Unternehmen beteiligt, wie er lachend erzählt.
Das bedeutet: viel Zeit bei Veranstaltungen, Messen oder mit Besuchern aus dem In- und Ausland. Da geht man dann noch auf ein Bier oder sitzt bei einem gemütlichen Abendessen. Das entspricht seiner kontaktfreudigen Art. Er versteht daher nicht, dass seine besorgte Frau nach vielen Stunden vergeblichen Wartens ihn beim Heimkommen mit der Mitteilung empfängt, sie habe bereits daran gedacht, in Krankenhäusern und bei der Polizei nachzufragen.
Da sich solche Ereignisse häufen, wird das zur Belastungsprobe für das Paar. Wie in vielen Ehen prallen da zwei Welten aufeinander: Doris kommt aus einem Lehrerhaushalt mit klarem Stundenplan und wenig gesellschaftlichem Leben: Man konnte die Uhr nach des Vaters Zeitplan stellen. Ganz anders Christians Zuhause: der Vater Innenarchitekt, nebenbei auch Lehrer und sehr gesellig, ein Mann bei dem man nie wusste, wann er heimkommen würde. Es kam vor, wie Christian erzählt, dass Mutter und Kinder mit gepackten Koffern, stundenlang auf das Familienoberhaupt warteten, um in den Urlaub zu fahren. Dieser lockere Umgang mit der Zeit hat Christian geprägt. „Mit meiner und der Zeit anderer umzugehen, bereitet mir heute noch Schwierigkeiten,“ gesteht er. Pünktlichkeit fällt ihm schwer, obwohl er sie dank seiner Frau mittlerweile sehr hoch schätzt, wie er betont.
Die Warterei, diese Ängste, das Alleinsein waren für Doris jedenfalls eine schlimme, wiederkehrende Erfahrung. Sie betont – und das gefällt mir: „Mir ist nie die Decke auf den Kopf gefallen. Die Kinder waren (und sind) rund um die Uhr mein Leben. Nie hatte ich den Wunsch, wieder arbeiten zu gehen, weil ich raus muss. Ich habe auch nie bereut, dass ich so früh Kinder bekommen habe. Ich bin gern der ruhende Pol in der Familie, habe mir Christians Sorgen und Belastungen gern angehört und mitgetragen. Aber das viele Warten war sehr schwierig.“
Heute resümiert sie: „Für mich war das schlimm. Da mussten wir uns erst zusammenraufen.“ Wie gut, denke ich, heute gibt es Handys, wenn man spät dran ist!
1991 wird Viola geboren. Die Familie ist mittlerweile nach Maria Enzersdorf übersiedelt. Irgendwann beginnt ein unbestimmtes Suchen. Der Fernseher kommt weg, um abends den Gedankenaustausch zu intensivieren. Beide aber merken: Es fehlt das Spirituelle in ihrem Leben. Und die esoterisch angehauchten Bücher, die Doris liest, sowie das Philosophische, das er sich zu Gemüte führt, schließen die Lücke nicht.
1996 bekommt Doris einen euphorischen Brief von einer Freundin. Diese hatte gerade eben den Glauben entdeckt und schickt die Einladung, im Frühjahr an Einkehrtagen bei den Kalasantinern mitzumachen. Für Doris kommt die Einladung gerade recht, Christian ist reserviert. Er ist gerade in einer Umbruchsphase. Nach 10 Jahren im Audiovertrieb will er sich verändern. Er wechselt also den Job und könnte jetzt eine gewisse Gelassenheit empfinden. „Trotzdem war eine große Unruhe und keine Zufriedenheit in mir,“ beschreibt er seinen damaligen, eigentlich unverständlichen Zustand. Eines Abends ist er auf dem Heimweg und hadert mit Gott. – Einschub: Als Kind und Jugendlicher hatte er manchmal, wenn er abends unter dem Sternenhimmel auf dem Weg nach Hause war, mit Christus, seinem Namenspatron, gesprochen. – An diesem Abend nun klagt er also Christus seine, trotz der Erfolge im Beruf, unverständliche Unruhe. „Es war weniger ein Dialog als eine Beschwerde,“ erzählt er. Und da war plötzlich „ein Erkenntnisblitz, der schwer zu beschreiben ist, ein Hören ohne Stimme: ‚Was soll ich machen, du redest ja nicht mehr mit mir?!’“ Daheim angekommen erklärt er Doris, er werde auch an den Einkehrtagen teilnehmen.
Die Schmids erleben dann ein intensives Wochenende, das ihr Leben verändert: „Es war eine völlig neue Welt, die sich da eröffnet hat. Wir hatten ja bis dahin keinen wirklich persönlichen Glauben gehabt, keine Beziehung zu einem persönlichen Gott, von dem ich mich geliebt weiß. Das war ein tradierter Glaube mit seltenen Gottesdienstbesuchen, mehr Tradition als lebendiger Glaube,“ erzählen beide.
Zu Beginn der Einkehr, berichtet Doris, habe das viele Beten, vor allem der Rosenkranz mit den ständigen Wiederholungen, eher Aggressionen bei ihr geweckt. Doch im Verlauf der Tage berühren sie die Vorträge, die Heiligen Messen und vor allem das Zeugnis etlicher strahlender Jugendlicher von Missionseinsätzen sowie besonders die Art, wie sie von Jesus erzählen. Christian, der sich bis dahin nicht vorstellen konnte, „dass man von Jesus als realer Person einfach so, außerhalb der Kirche, erzählt,“ ist beeindruckt, wie lebendig Jesus durch die Worte der Jugendlichen wurde.
Gegen Ende der Einkehrtage stehen beide vor der Frage: Wie können wir da tiefer eintauchen, mehr davon hören? Die Antwort kommt umgehend: Man lädt sie in eine Gebetsrunde ein. „Ein großes Geschenk. Über viele Jahre ist diese Gebetsrunde einmal im Monat zu uns gekommen,“ erzählt Doris und fügt hinzu: „Ich bin so dankbar, dass wir diesen Schritt zu einem lebendigen Glauben gemeinsam getan haben und weiterhin tun können. Wie gut, dass unsere Kinder damals noch klein waren und daher noch offen für das, was wir ihnen über Jesus erzählt haben.“
Ein weiterer entscheidender Schritt geschieht bei einem Jüngerseminar, „als der Priester uns Paare aufgefordert hat, mit unserem Partner gemeinsam frei zu beten: eine neue Intimität nach 10 Ehejahren, die wir erst Schritt für Schritt erlernen mussten. Anfangs waren wir befangen, unser Herz vor Gott in Anwesenheit des Ehepartners zu öffnen. Das war eine der stärksten Erfahrungen nach unserer Neubekehrung,“ fassen beide zusammen.
Vor allem profitiert ihre Ehe vom neuen Schwung: Mehr Zeit füreinander, mehr Gespräch. Sie erkennen, wie wichtig es ist, schwierige Zeiten mit Problemen und Auseinandersetzungen in Liebe zu ertragen und gemeinsam zu meistern. Lächelnd wirft Christian ein: „Als Vertriebsleiter lernt man, bei Verhandlungen so lange im selben Raum zu bleiben, bis ein positives Ergebnis erarbeitet ist. Das kann lange dauern. Manchmal ist Erschöpfung die Quelle für einen Kompromiss. Ich denke, das gilt in gewissem Sinn auch für die Ehe. Dabei hilft, dass die christliche Ehe auf unbedingter Verbindlichkeit aufbaut. Bei anderen Verbindungen geht man leichter wieder auseinander: Man meint, man hätte sich geirrt und werde einen besseren Partner finden. Durchhalten ,müssen’ – ohne das misszuverstehen – kann helfen, über sich hinaus zu wachsen. Ein Paar, das eine Durststrecke miteinander durchlebt, sich zusammenrauft, kann dann ganz neu zueinander finden,“ überlegen Christian und Doris abwechselnd.
Christian: „Gerade eine geglückte Beziehung ist immer auch gefährdet. Warum? Wenn man sich von Gott und dem Partner geliebt weiß, legt man seine Schutzmasken ab. Und dann kommen eben auch die Schattenseiten hervor, die dem Partner oft wenig gefallen. Das Beten, die Hinwendung zu Gott, ist unsere Kraftquelle,“ sind sich beide einig. „Das ist eine Erfahrung, die man nicht oft genug erzählen kann, damit andere hungrig danach werden und sich auf die Suche machen,“ ergänzt Christian.
Diese Glaubenserfahrung kommt jetzt der ganzen Familie zugute: Gegenseitiges Segnen, miteinander frei beten – wo die Kinder auch von den Freuden und Sorgen der Eltern hören – gehört bald zum Alltag der Schmids. Schöne Momente erleben da die Eltern durch ihre Töchter: In kleinen Brieferln, die sie den Eltern zustecken, bringen sie christliche Gedanken über Hoffnung, Trost, Freude zum Ausdruck.
Ohne Fernseher aufzuwachsen, bedeutet für die Mädchen zwar eine Außenseiterrolle. Sie lernen dadurch jedoch ganz selbstverständlich, eigene Ansichten zu vertreten. Ganz natürlich erzählen sie ihren Freunden von ihrem Glauben. Als 17-Jährige bedankt sich Vera einmal bei den Eltern, dass sie so früh den Glauben kennenlernen durften.
Dass die Töchter bis heute ihren Glauben bewahren konnten, meint die Mutter, sei wohl Frucht des guten Freundeskreises, der bei Familienwochen und bei der Jugendgruppe der Kalasantiner entstanden ist. Diese Freundschaften halten bis heute. Das habe die Mädchen durch die Jugendzeit getragen, in der das Vorbild der Eltern an Bedeutung verliert. Dass sich die erwachsenen Töchter nun ehrenamtlich beim Radio engagieren, erlebt Christian als großes Geschenk. Na ja, denke ich, da haben die Eltern auch einiges beigetragen: allein schon durch ihre Freude am gelebten Glauben, den man ihnen anmerkt.
Vera ist mittlerweile Volksschullehrerin, Viola hat die Graphische gemacht und ist gerade in Afrika. Doris und Christian sind deswegen keineswegs allein zu Hause. Denn zehn Jahre nach Violas Geburt, als dem Vater schon abgeht, dass ihm jemand begeistert entgegenläuft, wenn er heimkommt, beten die Eltern in Medjugorje um Weisung, ob sie noch ein Kind bekommen sollen. Ein Jahr darauf wird Leoni als erste der beiden Nachzügler geboren. Konstantin folgt 18 Monate später. Wie gut, dass Doris nie einer der größten Lügen unserer Zeit, nämlich dass die Befreiung der Frau vor allem durch Befreiung von ihren Kindern erfolgt, Glauben geschenkt hat!
Das Wohlergehen und die Erziehung ihrer Kinder in fremde Hände zu geben, kam also für beide nie in Frage, obwohl es dadurch finanziell recht knapp war. „Die ersten Jahre haben wir gerade so viel gehabt, dass wir leben konnten. Oft freuten wir uns schon die ganze Woche auf ein Mittagessen bei meiner Mutter oder Dorlis Eltern, weil es da Fleisch gab. Das konnten wir uns anfangs einfach nicht leisten.“ Worauf Dorli einwirft: „Das war aber nie ein Grund, wieder arbeiten zu gehen. Auch wenn wir jeden Schilling umdrehen mussten: Dass ich bei den Kindern bleiben kann, war uns einfach sehr wichtig.“
Christian ergänzt: „Für mich war das ein Geschenk, dass Dorli in dieser Aufgabe, die heute so unterbewertet und gering geachtet wird, aufgegangen ist.“ Allerdings sei es für sie wichtig gewesen, betont Doris, dass ihr Mann sie unterstützt und seine Dankbarkeit für ihre Tätigkeit zum Ausdruck gebracht hat – was ja durchaus nicht selbstverständlich ist, wie alle „Nur-Hausfrauen“ wissen. Wir sind uns auch einig, dass nicht nur die Kinder die Mutter brauchen, sondern wir erzählen uns auch, wie viel Liebe, Zuneigung, Zärtlichkeit, ja Dankbarkeit man von den Kindern zurückbekommt. Welcher Job kann das ersetzen?
Wie wenig geschätzt der Beruf der Mutter und Hausfrau heute ist, zeigt die beschämende Tatsache, dass Doris, Mutter von vier Kindern, die bereits zwei Bandscheibenvorfälle hatte, von der Krankenversicherung keinen Kuraufenthalt bezahlt bekommt.
Wie aber kam Christian zu Radio Maria? Sieben Jahre hatte er bei einem deutschen Unternehmen auf internationaler Ebene im Marketing gearbeitet und war häufig unterwegs – eine wenig familienfreundliche Zeit. Als sein Arbeitsplatz ganz nach Deutschland verlegt werden sollte, trennte er sich von der Firma, ohne eine andere Anstellung zu haben. Es beginnt eine schwierige Zeit. Weit und breit kein Job auf ähnlichem Niveau. Bei den Klarissinnen in Maria Enzersdorf betet Doris immer wieder um einen familienfreundlichen, aber erfüllenden Job für ihren Mann. „Ich habe nicht daran gezweifelt, dass er etwas finden wird.“
Am 11. August, dem Fest der hl. Klara feiert das Ehepaar bei den Klarissen die Hl. Messe mit. Nach der Messe kommt einer der Priester, die konzelebriert hatten, auf sie zu und fragt, ob sie Radio Maria kennen. Ja, vom Hörensagen. Daraufhin drückt der Priester ihnen einen Folder in die Hand: „Übrigens wir suchen einen Geschäftsführer,“sagt er. Bis dahin wussten die Schmids nicht, dass sie den Programmdirektor des Radios, Andreas Schätzle, vor sich hatten. War es die Hl. Klara oder die Muttergottes, die dieses Treffen arrangiert hatte?
Das Ergebnis des Zusammentreffens: Am 1. Oktober 2005 beginnt Christian seine Arbeit als Geschäftsführer von Radio Maria. „Ein wunderbarer Platz, für den ich sehr dankbar bin,“ erzählt er: „Im Nachhinein betrachtet hat mich die Muttergottes dazu vorher recht gut ausgebildet: Ich kenne mich in der Tontechnik aus, habe Managementerfahrung gesammelt…“ Das Arbeiten mit ehrenamtlichen Mitarbeitern, vor allem auch das Hinaustragen des Wortes Gottes macht ihm viel Freude. Dass Doris mit dem Job ihres Mannes einverstanden ist, sieht man ihr an: „Diese Arbeit bei Radio Maria ist ein großes Geschenk für uns,“ bestätigt sie.
Als Geschäftsführer ist Christian für die organisatorische, administrative Seite des Radios verantwortlich. Sein besonderes Anliegen: dass die Spenden gut aufgezeichnet und dokumentiert werden, um den Hörern jederzeit Rechenschaft geben zu können. Die ehrenamtliche Mitarbeit zu organisieren - in der Sendebegleitung, den Außenübertragungen mit den mobilen Studios, im Hörerservice, bei der Werbung…- hier zu koordinieren und Impulse zu geben, fällt in seinen Aufgabenbereich.
Selbst Sendungen zu gestalten, gehört nicht zu den typischen Aufgaben eines Geschäftsführers – aber er ist dankbar, dass ihm dennoch diese Möglichkeit geboten wird: im Rahmen von Lebenshilfesendungen – in denen er sich als gläubiger Christ und Familienvater einbringt – sowie in Sendungen, in denen er über Aktuelles bei Radio Maria berichtet. „Das gibt mir den Kontakt zur Hörerfamilie und ist für meine Arbeit wichtig. Es bringt mir ein gutes Verständnis vom Radio,“ erzählt er.
Ob er sich sehr sorgt wegen der Unsicherheit, die mit einem Unternehmen, das von Spenden lebt, verbunden ist? „Ja und nein. Anfangs gab es schwierige Momente. Und es gibt immer wieder Zeiten, in denen ich schlecht schlafe. Andererseits aber ist diese Aufgabe eine Schule des Vertrauens. Letztlich aber gibt es für mich keinen schöneren Arbeitsplatz – auch wegen der Studio-Kapelle, wo ich jederzeit mit meinen Anliegen zum Herrn gehen und die Sorgen des Radios zu Ihm tragen kann.“ Ermutigend erlebt er die tägliche Anwesenheit der Ehrenamtlichen: „Diese freiwillige Mitarbeit ist ein stetes Zeugnis ihres Glaubens. Sie prägt die Atmosphäre des Radios stark,“ erzählt er mir von seinem Alltag. Und dass Christian eine gute Art hat, mit Mitarbeitern umzugehen – freundlich, gut gelaunt, gelassen… – können wir aufgrund unserer Erfahrungen bestätigen.
Übrigens: bei Radio Maria haben die beiden vor kurzem mit ihren Kindern und mit allen Mitarbeitern ihre silberne Hochzeit gefeiert. Man glaubt es nicht, wenn man sie so anschaut.