VISION 20006/2012
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Abschaffung der Mütter

Artikel drucken Eine Streitschrift (Christa Meves)

Sie ist nun dabei als veraltet, als überflüssig und infolgedessen als unnötig in der Versenkung dieser Degradierungen zu verschwinden – die Mutter. Die Gesellschaft des Weißen Mannes hat diesen zwar unbezahlten, aber immerhin doch einst wertgeschätzten Beruf einfach abgeschafft. Man meint für die doch so tüchtige Frau etwas Besseres gefunden zu haben, ja, der Mainstream der Frauen selbst hat diese Befreiung wie von einem alten unwürdigen Hut so unablässig forsch über viele Jahrzehnte hinweg vorangetrieben, wie wir Frauen nun einmal in der Faszination radikal sein können.
Wenn da heuer in der Regierung noch eine Fraktion – ein wenig nachdenklich darüber geworden, dass immer weniger Kinder geboren werden – hierzulande (Deutschland, Anm.) den Vorschlag macht, der Familienmutter das Geld für ein paar Päckchen Windeln zuzubilligen, das sogenannte Betreuungsgeld von 150 €, für Mütter, die ihre Kinder selber erziehen, um sie durch diese Unterstützung doch bitte zum Gebären zu veranlassen, bleiben die Parlamentarier von der Sitzung einfach weg…
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In einer blind gewordenen Übertreibung entwickelt der militante Feminismus zerstörerische Züge. Dem zu widerstehen ist also unumgänglich: Denn wenn es nun noch Mütter gibt – und die gibt es glücklicherweise –, die auf diesen Leim nicht kriechen (was zur Zeit in scheinbarer „Wahlfreiheit“ noch möglich ist), so stehen sie im Wind und müssen sehen, wo sie bleiben. Auf Unterstützung durch den Staat können sie nicht hoffen, wie der Trend in den derzeitigen parlamentarischen Dieskussionen einmal mehr beweist. Triumphierend verkündet deswegen die erfolgreiche und staatlich eingebettete, voll erwerbstätige Männin: „Schön dumm und selbst schuld, sich heute noch Kinder anzuschaffen.“
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Derzeit ist der Mutter-Schrumpfungsprozess im Säuglingsalter angelangt und in der Tat bereits zu einem Prozess der Kindsberaubung ausgeartet. Während die Mütter-Verführung zuvor lediglich durch ein Winken mit dem größeren Geldbeutel und höherer Sicherheit als Erwerbstätige erreicht werden konnte, bedurfte der Beraubungsprozess der Mütter von ihren Säuglingen und Kleinkindern allerdings entschiedenerer Anstrengungen. Die Aufstockung der Krippen für Kinder unter drei Jahren wurde deshalb vom Staat für die Länder und ihre Kommunen mit Milliarden von Zuschüssen zum Pflichtprogramm.

Mütter heute – entwertet, beraubt, vergessen. Von Christa Meves. Christiana Verlag, 32 Seiten, 2€.

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