Es gibt Themen, die jahrzehntelang verdrängt wurden – auch unter Christen. Dazu gehört der Fragenkomplex Tod und das, was den Menschen nach seinem Ableben erwartet: die Letzten Dinge, wie es in der theologischen Fachsprache heißt.
Das ist deswegen bedenklich, weil es uns unfähig macht, in der derzeit aufbrechenden Debatte über den Umgang mit dem Sterben Position zu beziehen. Deutlich wurde das kürzlich in einer Fernsehdebatte, bei der es um die Frage ging: Dürfen Ärzte beim Sterben „helfen“, also die für einen Selbstmord nötigen Präparate zur Verfügung stellen? Zu Wort kam ein Urologe, der bereits 250 Menschen auf diese Weise „beigestanden“ war. Und ein Mann erzählte von der schönen – wenn auch traurigen – Erfahrung des im Kreise der Familie erlebten Suizids seiner noch rüstigen, aber gerade an Alzheimer erkrankten Frau…
Eine nach der Sendung durchgeführte Umfrage ergab eine große Zustimmung für diese Art des Umgangs mit dem Sterben beim Publikum. Mittlerweile ist Euthanasie ja in mehreren europäischen Ländern legal: Dort dürfen Ärzte Patienten töten, wenn diese sie in mehr oder weniger aussichtsloser Leidenssitution darum bitten. Tod auf Bestellung also. Der autonome Mensch nimmt auch sein Sterben in die Hand.
Was aber sagt der Glaube zu all dem? Was bedeutet das: sterben? Wie bereitet man sich auf den Tod vor? Und was erwartet uns danach? All das sind drängende, schon das irdische Leben bestimmende Fragen, die im kirchlichen Alltag weitgehend ausgeblendet werden. Wann haben Sie, liebe Leser, zuletzt eine Predigt zu diesen eminent wichtigen Themen gehört?
Um diesem Mangel abzuhelfen, haben wir diesen Fragenkomplex diesmal aufgegriffen und dabei selbst viele Glaubensimpulse geschenkt bekommen.