VISION 20002/2013
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Der Mozart der Theologie

Artikel drucken Bücher von Kardinal Ratzinger-Papst Benedikt XVI. (Christoph Hurnaus)

Papst Benedikt XVI. war zweifellos der größte geistliche Schriftsteller auf dem Stuhl des heiligen Petrus. Die Gesamtpublikationen des großen Theologen Joseph Ratzinger belaufen sich auf über 600 Titel.
 
Einen genauen und umfassenden Überblick über das Werk des Theologenpapstes bietet die im Augsburger „Sankt Ulrich Verlag“ erschienene Bibliographie, die den Titel Papst Benedikt XVI. – Das Werk trägt. Ein Großteil dieses Werkes wird seit 2008 vom Regensburger „Institut Papst Benedikt XVI.“ im „Herder Verlag“ unter dem Titel Joseph Ratzinger: Gesammelte Schriften in 16 Bänden herausgegeben.
Neben seinen drei Enzykliken ist das bekannteste Werk, das Joseph Ratzinger als Papst herausgegeben hat, zweifellos seine Jesus-Biographie, die unter dem Titel Jesus von Nazareth in drei Bänden beim Verlag Herder erschienen ist. Angesichts einer in Europa rasant um sich greifenden Glaubenskrise, wollte der Papst in diesem Werk den Blick ganz auf Jesus Christus, den Erlöser der Menschen richten. Wer ist dieser Jesus von Nazareth? War Er nur ein Mensch oder doch der Sohn Gottes? Mit der Antwort darauf steht und fällt der christliche Glaube.
In diesem Bewusstsein schrieb der Papst während seines Pontifikats in jeder freien Minute an diesen drei Büchern. Das letzte über die „Kindheitsgeschichten Jesu“ brachte er, wie Peter Seewald schreibt, mit letzter Kraft zu Ende. Niemals zuvor hat ein Nachfolger des hl. Petrus so tief Einblick in seinen persönlichen Glauben an Jesus Christus gegeben. Die Jesus-Trilogie des Papstes wurde nicht nur in dutzende Sprachen übersetzt, sondern hat es in einigen Ländern sogar an die Spitze der Bücher-Hitparaden geschafft. Damit hat der Papst Millionen von Lesern neu mit dem historischen Jesus des Evangeliums konfrontiert und in vielen von ihnen, dem Auftrag des Nachfolgers des hl. Petrus gemäß, den Glauben an den Sohn Gottes gestärkt.
War die Herausgabe einer Jesusbiographie durch den Papst schon eine Weltsensation, so erregten die Gespräche Benedikts XVI. mit dem deutschen Journalisten Peter Seewald, die unter dem Titel Licht der Welt erschienen sind, ebenfalls größte Aufmerksamkeit. Unter dem Eindruck des Missbrauchsskandals traf sich Seewald im Sommer 2010 mit Papst Benedikt XVI., um über aktuelle Themen von Glaube und Kirche zu sprechen.
Wahrscheinlich hat nie ein Papst so offen über den Glauben, die Krise der Kirche, die Ökumene und gesellschaftliche Fragen gesprochen. Übrigens sind auch die Gespräche, die Seewald mit dem damaligen Präfekten der Glaubenskongregation in den Jahren 1992 und 1996 geführt hat (Salz der Erde und Gott und die Welt), sehr lesenswert. Wer dem großen Theologenpapst Joseph Ratzinger wirklich gerecht werden möchte, für den ist neben der Jesus-Trilogie des Papstes auch die Gesprächstrilogie mit Peter Seewald unverzichtbar. Alle drei Bände sind übrigens auch als Taschenbuch erhältlich.  
Schon als Kardinal hat sich Joseph Ratzinger immer wieder mit dem großen Thema der Liturgie beschäftigt. In Der Geist der Liturgie zeigt er, dass es im Gottesdienst nicht um unsere Gestaltung, sondern um viel Größeres geht. Wer Ratzingers Werke über die Eucharistie liest, steht selber staunend vor diesem größten Geheimnis unseres Glaubens.
Besonders zu empfehlen sind die Katechesen, die der Papst über Jahre hinweg während seiner Mittwochaudienzen gehalten hat und die allesamt in Büchern dokumentiert sind. Sein bisher letzter Katechesenzyklus über das Gebet ist gerade vor einigen Wochen unter dem Titel Das Beten Jesu erschienen.
Das Zweite Vatikanische Konzil nennt sich ein weiteres aktuelles Buch von Papst Benedikt XVI. Es ist vergangenen Herbst im „Sankt Ulrich Verlag“ erschienen. Anlässlich des 60. Jahrestages dieser großen Kirchenversammlung traf sich der Papst mit seinen ehemaligen Doktorandenschülern, dem „Ratzinger Schü­lerkreis“ in Castelgandolfo, um über die richtige Interpretation des Konzils zu diskutieren. Neben einem Vorwort des Papstes und zwei Grundsatzreferaten von Kardinal Kurt Koch sind in dem Buch auch die engagierten Redebeiträge seiner ehemaligen Schüler zu finden. Jenen, die meinen, das Konzil müsse als Beginn einer ganz neuen Kirche, losgelöst von aller Tradition, gesehen werden, stellt der Papst die Hermeneutik der Kontinuität entgegen.
Es gäbe noch viele wichtige Bücher aus der Feder des großen Theologenpapstes und „Mozarts der Theologie“, die man interessierten Lesern empfehlen könnte. Als Nichttheologe hat mich immer beeindruckt, wie es dem genialen Denker Joseph Ratzinger gelingt, auch den einfachen Leser mit auf die Reise zu nehmen und ihm komplexe Zusammenhänge in einfacher Sprache zu erklären.
Benedikt XVI. war dafür bekannt, dass er nicht nur druckreif sprechen, sondern über jedes The­­ma einen langen, mitreißenden Exkurs halten konnte. Seit seinem Amtsantritt als Papst hat er mit Kindern, Jugendlichen, Studenten, Priestern und Journalisten, ja sogar mit den Astronauten der ISS gesprochen und ihre Fragen spontan beantwortet. Diese Dialoge finden sich in dem empfehlenswerten Buch Benedikt XVI. – Fragen an mich ( Sankt Ulrich Verlag).
Wie kein Papst vor ihm hat sich Benedikt XVI. mit dem Thema Schöpfung auseinandergesetzt. Der Journalist Jürgen Erbacher hat diese Aussagen unter dem Titel Wir müssen anders leben in einem Buch gesammelt. Er zeigt, wie wichtig dem Papst der Respekt vor der Schöpfung und der verantwortungsvolle Umgang mit ihr war.
Abschließend möchte ich noch auf ein Buch hinweisen, das vergangenes Jahr zum 85. Geburtstag des Papstes erschienen ist: In Benedikt XVI. – Prominente über den Papst erzählen bekannte Persönlichkeiten aus Kirche, Politik, Sport, Kultur und Wirtschaft, wie beeindruckt sie von Begegnungen mit dem Petrusnachfolger gewesen seien. Denn jeder, der Papst Benedikt XVI. einmal persönlich begegnen durfte kann, wie der Schreiber dieser Zeilen bestätigen, dass der Papst nicht nur ein großer Denker und Schriftsteller war. Joseph Ratzinger bestach vor allem auch durch seinen tiefen Glauben, seine Einfachheit und seine große Liebenswürdigkeit. Mit ihm verliert die Welt nicht nur einen großen Intellektuellen auf dem Stuhl Petri, sondern den wohl seit Jahrhunerten demütigsten Nachfolger Petri.


Infos zu den empfohlenen Büchern

Bibliographie: Papst Benedikt XVI. Das Werk, Sankt Ulrich Verlag, Preis: 61,60 €
Enzykliken: alle erschienen beim Sankt Ulrich Verlag, Preis: 10,20 € pro Band
Joseph Ratzinger: Gesammelte Schriften in 16 Bänden, Verlag Herder, Preis pro Band: zwischen 50,00 und 65,00 €
Jesus von Nazareth (erschienen in drei Bänden), Verlag Herder:
Band 1: Preis: 24,70 €
Band 2: Preis: 22,70 €
Band 3: Preis: 20,60 €
(Die drei Werke sind auch als Hörbücher erhältlich.)
Licht der Welt, Interview mit Peter Seewald, Verlag Herder, Preis: 20,60 €
Salz der Erde, Interview mit Peter Seewald, DVA, Preis: 12,40 €
Gott und die Welt, Interview mit Peter Seewald, DVA, Preis: 14,40 €
Der Geist der Liturgie, Verlag Herder, Preis: 13,30 €
Das Beten Jesu, Verlag Herder, Preis: 20,60 €
Das Zweite Vatikanische Konzil, Sankt Ulrich Verlag, Preis: 20,60 €
Benedikt XVI. – Fragen an mich, Sankt Ulrich Verlag, Preis: 22,70 €
Wir müssen anders leben, Verlag Herder, Preis: 17,50 €
Wer hofft, kann anders leben – Wort an junge Menschen, Verlag Herder, Preis: 8,20 €
Benedikt XVI. – Prominente über den Papst, Verlag Media Maria, Preis: 20,60 €

Diese und alle weiteren lieferbaren Bände über und von Papst Benedikt XVI. können Sie bestellen bei:
Christlicher Medienversand
Christoph Hurnaus
Waltherstraße 21, 4020 Linz
Tel. und Fax: 0732788117,
Mobil: 069911606466,
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