VISION 20001/2014
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Einleitung

Artikel drucken (Christof Gaspari)

Keine neun Monate nach seiner Wahl wurde Papst Franziskus vom US-amerikanischen Nachrichten-Magazin Time zur „Person of the Year“ erkoren. Eine weltliche Auszeichnung, keine Frage. Der neue Pontifex kommt in den Medien gut an. Positive Reaktionen auf Papst Franziskus auch im Kreis der bisher papstkritischen Kirchenreformer. Dort erwartet man sich, Rom werde endlich ihren seit Jahrzehnten erhobenen Forderungen in Sachen Sexualmoral, Frauenweihe, Zölibat, usw... Rechnung tragen.
Diese Euphorie auf der einen, traditionell papstkritischen Seite hat Misstrauen bei jenen hervorgerufen, die bisher als romtreu galten. Viele werfen Papst Franziskus vor, er äußere sich nicht klar und eindeutig genug zum Lebensschutz oder zur Homo-„Ehe“, er leiste sich angreifbare Äußerungen in Interviews mit deklarierten Atheisten und er setze sich über traditionell bewährte Formen hinweg. Kurzum, er sei ein Modernist (siehe S. 2), dessen weiteres Wirken man genau und kritisch verfolgen müsse. Welch erstaunliche Umkehrung der Standpunkte!
In dieser Situation ist es uns ein Anliegen, neuerlich die zentrale Bedeutung des Petrusdienstes hervorzuheben – gerade in unserer so verwirrten und verwirrenden Zeit. Von Jesus Christus besonders beauftragt, ist der jeweilige Nachfolger Petri der Garant dafür, dass die von Gott geoffenbarte Wahrheit treu über die Zeit hinweg überliefert wird. „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Mächte der Unterwelt werden sie nicht überwältigen…“ (Mt 16,18) Diese Zusage gilt auch für Papst Franziskus. Auf sie können wir uns verlassen.
Eines möchte ich noch anfügen: Die intensive Beschäftigung mit diesem Thema in den letzten Monaten erfüllt mich  mit großer Dankbarkeit für diesen Pfeiler unseres Glaubens.

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