Wie würden Sie liebe Leser, den Glauben definieren? Warum, wozu glauben Sie? Wem glauben Sie? Wie glauben Sie? Was macht denn überhaupt den Glauben an den lebendigen Gott aus?
Ja, wo fängt man da an? Was ist das Wichtigste? Diesen Fragen hat sich Christoph Haider, Pfarrer im Tiroler Oberhofen, im Jahr des Glaubens, das im November zu Ende gegangen ist, gestellt. Das Ergebnis: Für seine Pfarrangehörigen hat er jede Woche einen kurzen Text zu einem bestimmten Aspekt des Glaubens verfasst. Gleichzeitig hat er auch für Benützer des Internet einen „Glaubens-blog“ zusammengestellt, den man dort aufrufen konnte.
Nun kann man 52 dieser den Glauben vertiefenden Aspekte in einem 117 Seiten starken Buch nachlesen und betrachten – vielleicht für jede Woche des Jahres einen, gewissermaßen als Nacharbeit des Jahres des Glaubens? Jedem Gedanken, der im Buch kurz und prägnant in einem Kapitel erläutert und dargelegt wird, folgt ein Impuls, eine Anregung zum Nachdenken oder auch eine Frage, die wir uns selbst zu diesem Thema stellen sollten.
Nehmen wir z.B. gleich das erste Kapitel her: Es trägt den Titel „Glauben kommt vom Hören“, handelt von der „großen Kunst des Hörens“ und möchte uns unter anderem „zur Stille des Geistes, der Augen und der Zunge“ führen. Am Ende dieses Kapitels lädt uns Pfarrer Haider ein, uns die Frage zu stellen: „Wie lange kann ich jemandem zuhören, ohne ins Wort zu fallen, ohne abzuschweifen oder gleichzeitig an etwas anderes zu denken?“ Eine wichtige Frage, wie mir scheint.
Zuletzt beschließt der Autor jedes Kapitel mit einem vertiefenden Gebet. In diesem Fall lesen wir: „Herr, gib mir ein hörendes Herz, damit ich deine Stimme erkenne und von anderen Stimmen unterscheiden lerne.“
Jeder der im Buch in leicht lesbarer Form aufgezeigten Aspekte – der Autor betont, dass selbstverständlich nicht alle Facetten des Glaubens betrachtet werden können – ist in meinen Augen kostbar. Einige Kapitelüberschriften mögen dies illustrieren: „Der Glaube ist geduldig“ oder „Der Glaube schenkt uns Freunde“ – eine Erfahrung die sicher viele von uns schon gemacht haben – oder „Der Glaube nimmt die Angst“, „Der Glaube bleibt jung“ oder „Der Glaube macht anderen Mut“.
Alle diese Betrachtungen sind hilfreich. Letztere ladet ein, unseren Umgang miteinander neu zu überdenken und ihn an der Art und Weise auszurichten, in der Jesus mit Seinen Jüngern umgegangen ist. Letztlich geht es in Der Glaube ist ein Licht und eben im Glauben um das „letzte Ziel des Lebens, um das ewige Heil in Gott.“
Vor mir liegt also ein wertvolles Buch, das ich jedem Gläubigen guten Gewissens empfehlen kann. In meinen Augen ist es auch ein geeignetes Geschenk für Firmhelfer und für etwas ältere Firmlinge. Auch Eltern, die ihren heranwachsenden Kindern und Jugendlichen den Glauben näherbringen wollen, bietet es wertvolle Anregungen für gute Gespräche.
Alexa Gaspari
Der Glaube ist ein Licht. Von Christoph Haider. Verlag A. Weger. 117 Seiten, 12 Euro.