In unzähligen Publikationen hat sich die Autorin seit Jahrzehnten für die Erneuerung der Familie eingesetzt. Im folgenden kurze Auszüge aus zwei dieser Werke. Sie appellieren an jeden, sich in das Werk einer Erneuerung einzubringen.
Wie Romano Guardini einmal sagte: „Europa wird christlich sein, oder es wird nicht sein.“ Jeder muss sich jetzt zurüsten, um in so später, fast schon zu später Stunde aufzustehen, gemeinsam aufzustehen, um zumindest die Familie zu retten, um das bedrohlich nahe Geschehen durch unsere Abwehr, durch unser Stehen zur Familie, durch unseren Glauben zu verhindern. Aufwachen, um Himmels willen aufwachen! Von den Politikern ist kaum Hilfe zu erwarten. Wir, die Christen in unserem Land sind gefragt.
Was also müssen wir tun? Vor allem dürfen wir nicht vergessen, was auf dem Spiel steht! Zuerst also die gefalteten Hände. „Das Gebet“, sagt Max Thürkauf, „ist stärker als alle Kräfte der Atome. Im Gebet werden uns Wege gezeigt, von denen wir nie geahnt, die wir nie vermutet hätten. Und hinzunehmen müssen wir die benediktinische Regel, die da sagt: Ora et labora.“
Zum „labora“ gehört in unserer Situation heute, dass wir die bekanntgewordenen Forschungsergebnisse und damit z.B. die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation über die epidemisch gewordenen Depressionen bis zum Geburtenschwund als Mahnung verstehen und verbreiten müssen. Und die weiteren Voraussetzung zur Abwendung der, existenziellen Gefahr, bestehen z. B. darin, dass wir uns um Zusammenhalt und um Frieden in den Familien bemühen, um der Kinder und vor allem um Gottes Willen und damit als Hoffnung auf Zukunft; denn wenn die Liebe in der Welt erkaltet, sagt Christus, endet die Geduld Gottes mit seinem Geschöpf Mensch.
Deshalb ist die Familie Seine Vorgabe. Deshalb ist sie der Garant unserer Gedeihlichkeit als Menschheit. Wenn wir zulassen, dass sie zerstört wird, zerstören wir unser aller Chancen.
Wir brauchen eine christliche Kulturrevolution! Aber sie wird nicht zustande kommen, wir verpassen sogar in bedrohlicher Weise unsere letzte Chance, wenn wir uns verängstigt oder noch folgenreicher, wenn wir uns feige vor der Verantwortung drücken. Mit Duckmäusertum hat sich in der Weltgeschichte noch nie eine Wandlung zum Besseren ergeben – so kann uns die Geschichte belehren, so können wir es auch an der persönlichen Lebenserfahrung lernen.
Die Geschichte zeigt, dass oft ein einzelner Mensch die Welt verändert hat, im Guten wie im Bösen. Gottes Hoffnungen richten sich auf die Einzelnen, auf die Tapferen, auf die in Liebe zu Gott Brennenden. Von unserer Erkenntnis der Wichtigkeit unseres persönlichen Einsatzes für Gottes Ziele mit seiner Schöpfung hängt viel ab. Sollten wir, die wir uns für Christus entschieden haben, nicht mit Seiner Hilfe das Gute wollen und auch vollbringen können?
Der direkte Einsatz für die Familie durch unsere Treue für sie ist dabei von außerordentlich großem Wert; aber unsere neue, die friedliche, die christliche Revolution darf sich nicht allein auf die Personen beschränken, die zur Zeit etwas mit Kindererziehung zu tun haben. Wir alle sind Mitglieder einer Familie. Wir können jetzt nicht schläfrig sitzen bleiben!
Jeder muss sich mit vor den Karren spannen lassen. Es geht um uns alle, daher sind wir alle gefragt: als Lehrer, Erzieher, Großeltern, als Ausbilder und Geistliche, als Angehörige eines Clans, als erwachsene Kinder alter Eltern, als Mütter und Vater, als Paten, sogar als Singles und erst recht als Verantwortliche der Kirche, der Politik, der Wirtschaft und der Medien.
Also aufstehen! Hört diese Internationale von den Christen im christlichen Abendland!
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Immer mehr Menschen erkennen, dass sich für das „christliche Abendland“ die Existenzfrage stellt. Das sind Menschen, die begriffen haben, dass eine lebenswerte Zukunft für Kinder und Enkel neu erkämpft sein will. Diese Menschen, für die es so etwas wie überpersönliche Mitverantwortung gibt, müssen jetzt Netze einer neuen Kultur bilden. Wenn sie klar, einig und entschlossen sind, müssen sie nicht in der Mehrheit sein, um in der Gesellschaft neuen Mut zu wecken.
Hier setze ich vor allem auf junge Familien: Wir müssen unsere Kinder so ins Leben geleiten, dass sie lebendig und leistungsfähig, frei und gewissenhaft, fröhlich und mit gläubiger Hoffnung durchs Leben gehen können, damit sie überhaupt Menschen werden, wie Gott sie gemeint hat.
Dass sich gerade eine neue Avantgarde junger Familien herausbildet, die das entschlossen anpackt, zeigt zum Beispiel auch die Entwicklung im Berliner Trend-Bezirk Prenzlauer Berg, der immer mehr zu einer Art Zukunftswerkstatt für Familien wird. Dass, wie ein Bericht des Fernsehsenders RBB jüngst gezeigt hat, dort der Kirchgang wieder zur Normalität gehört und es auch kirchenfernen Eltern zunehmend wichtig wird, ihren Kindern christliche Werte zu vermitteln, zeigt den engen Zusammenhang zwischen christlicher Verankerung und Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.
Die beiden Texte sind (in der Reihenfolge) den empfehlenswerten Büchern der Autorin entnommen: Wohin? Auf der Suche nach Zukunft, Gerhard Hess-Verlag.
Sowie: Es ist noch nicht zu spät! Neue Wege in eine lebenswerte Gesellschaft, Edition Domspatz.