- Sich darauf einlassen, die Stille als Leere zu erleben und bereit sein, Probleme beim Sich-Konzentrieren und -Sammeln anzunehmen.
- Sich abzufinden mit der Schwierigkeit, dass man in der Zeit der Stille fast nichts fühlt und auch nicht imstande ist, etwas zu artikulieren. Die Gegenwart Gottes hängt nicht von der Intensität unserer Gefühle und unserer Ausdrucksstärke ab.
- Sich nicht auf eine Meditations- oder Konzentrationsmethode fixieren. Das mag zwar nützen, wertvoller aber ist es, seinen eigenen Weg in die Stille und ins Gebet zu finden, indem man aufgesetzte Methoden und „Techniken“ vermeidet.
- Den Entschluss zur Regelmäßigkeit fassen. Wenn möglich, sich für ein tägliches Rendez-vous der Stille (vielleicht auch nur „eine stille Minute“?) entscheiden – oder für ein wöchentliches, monatliches… Treffen. Jeder auf das, was ihm möglich ist – sich dann aber daran halten!
- Eine Kirche, wenn auch nur kurz, betreten, um die Ruhe eines Ortes der Stille zu genießen, einer Stille, die uns empfängt, die lebendig ist, wo man das Wort Gottes lesen und Gott in der Eucharistie anbeten kann.
- Mit dem ganzen Körper beten. knien, sich verneigen, die Hände öffnen… Solche Gesten der Stille können beim Beten helfen.
- Nicht in einer anderen Menschen gegenüber negativ aufgeladenen Stille verharren. So eine Stille ist oft Folge eines Bruches, einer Verletzung. Sie kann zu einem Bruch der Gemeinschaft und Brüderlichkeit führen. Auch wenn solche Reaktionen, solche Gefühle normal sind, tut man gut daran, sich nicht in ihnen zu verhärten oder sich von ihnen bestimmen zu lassen.
Der Autor ist Prior der ökumenischen Bruderschaft von Taizé, sein Beitrag ein Auszug aus „Faire silence pour écouter Dieu“ supplément v. „Famille Chrétienne“ v. 18.1.14