VISION 20002/2002
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Und der Herr gab uns Antwort

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Als wir heute morgen wie immer die Nachrichten hörten, blieb uns besonders jene Meldung im Ohr, daß der reichste Mann der Welt beabsichtige, das Internet in Zukunft jederzeit und überall im Leben der Menschen präsent zu machen. Mit Bestürzung dachten wir daran, wieviele Arbeitsplätze wieder vernichtet werden, wie der Druck auf jene, die einen Job haben, zunehmen wird. Wir kamen auf die weltweite systematische Manipulation der Menschen zu sprechen. Die Verlorenheit und Verlassenheit so vieler, die Sinnentleerung des Lebens, die Sorge um die Zukunft der Jugend standen uns vor Augen.

Als Christen müßten wir das Evangelium zu den Menschen bringen, meinte ich. Aber wie unfähig sind wir doch, aus unserer bürgerlichen Existenz heraus etwas zu tun. Mein Mann meinte, früher seien in Kriegen und Katastrophen auch viele umgekommen, aber die Überlebenden konnten neu aufbauen. Heute aber scheine alles von innen her vergiftet, verfault - hier könne nur mehr der Herr helfen und eingreifen. Ich spürte, wie Schmerz, Hilf- und Mutlosigkeit, in mir aufstiegen. Dann kam die Sprache auf uns nahestehende Menschen und ihre falschen Wege. Schmerz und Bitterkeit nahmen zu.

Schließlich mußte ich meinen Mann bitten, nicht weiter zu sprechen. Wir merkten, daß uns die nahende Verzweiflung, der Kummer vom Gebet abhalten wollten. So beendeten wir das Gespräch und baten stattdessen den Herrn um eine Bibelstelle, ein Wort des Trostes. Und der Herr antwortete:

“Denn so spricht Gott, der Herr: Jetzt will ich meine Schafe selber suchen und mich selber um sie kümmern" (Ez. 34,11). Und: “Ich hoffte, ja ich hoffte auf den Herrn. Da neigte er sich mir zu und hörte mein Schreien. Er zog mich herauf aus der Grube des Grauens, aus Schlamm und Morast. Er stellte meine Füße auf den Fels, machte fest meine Schritte. Er legte mir ein neues Lied in den Mund, einen Lobgesang auf ihn, unsern Gott. Viele werden es sehen, sich in Ehrfurcht neigen und auf den Herrn vertrauen" (Ps. 40, 1-4).

Ergriffen dankten wir dem Herrn für dieses Wort, das Er für uns persönlich gesprochen hatte, und beteten voll Vertrauen den Rosenkranz.

Während dieses Gebetes wurde mir klar: Unser “neues Lied" muß die Fürbitte für die vielen und für unsere eigenen Kinder sein, ebenso wie die Bitte um Vergebung. Statt Bitterkeit und Verzweiflung “beten ohne Unterlaß" um unsere und der anderen Reinigung durch das kostbare Blut Jesu, verbunden mit der Bitte um Freisetzung von Verzweiflung, Bitterkeit und Anklage.

Unser Schmerz bleibt, aber der Herr wird ihn annehmen als ein Mittragen an Seinem Kreuz.

Christa Stadler

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