VISION 20002/2002
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Wahrhaft auferstanden!

Artikel drucken Die neuesten Erkenntnisse über das Grabtuch von Turin (Von Traude Wally)

Vor Jahren ging die Meldung um die ganze Welt: Das Turiner Grabtuch stammt aus dem Mittelalter. Seither wurde viel geforscht - und das Ergebnis eindeutig widerlegt. Aber niemand nimmt die neuen Fakten zur Kenntnis.

Obwohl das Rätsel um das Grabtuch von Turin noch nicht in allen Details gelöst ist (so bereitet etwa die Entstehung des Körperbildes auf der “Sindone" den Wissenschaftlern immer noch einiges an Kopfzerbrechen), kommen doch immer mehr namhafte Experten zu dem Schluß, daß es sich bei diesem Tuch um das echte Grabtuch Christi und damit um eine wissenschaftliche “Singularität" handelt.

Der einfache Gläubige würde dazu Wunder sagen. Ein Wunder, was die Entstehung, aber auch die Erhaltung des Tuches durch die Jahrhunderte hindurch anbelangt.

Jedes Wunder geschieht jedoch nicht um seiner selbst willen, sondern enthält eine göttliche Botschaft, die es zu verstehen gilt. Welche Botschaft enthalten nun alle im Tuch verborgenen Informationen für uns?

Es scheint doch tatsächlich so, daß das Grabtuch von Turin und seine Komplementär-Reliquie, das Sudario von Oviedo, für unsere Zeit aufbewahrt worden sind. Denn vorher konnte man sie mit den Mitteln der Wissenschaft nicht entschlüsseln.

Bei näherem Studium der Tücher erkennt man, daß sie klare Antwort geben auf Behauptungen, die seit Jahrhunderten Verwirrung stiften:

* Jesus sei nicht am Kreuz gestorben, sondern habe die Kreuzigung überlebt.

* Die Auferstehung Jesu sei kein historisches Ereignis, sondern habe sich nur in der Psyche der Apostel abgespielt.

* Jesus sei nur ein gescheiterter Rebell, sein Anspruch, Gottes Sohn zu sein, kann durch nichts bewiesen werden. Daher ist das Christentum nur eine Religion unter vielen anderen.

Anhand von Grabtuch und Sudario kann eindeutig Passion und Tod eines frommen Juden (Gesichtszüge, Haartracht, Hinweis auf “Tefillin", das heißt das Gebetskästchen auf der Stirn, bzw. Tallit, der Gebetsschal) des ersten Jahrhunderts festgestellt werden. Er hat in Jerusalem, vermutlich am 7. April des Jahres 30 nach bestialischen Folterungen (Geißelung, Dornenkrönung) eine römische Kreuzigung (Lanzenstich, postmortales Blut der Herzwunde) unter Pontius Pilatus als König der Juden (Dornenkrone, Titulus, das heißt Kreuzestafel) erlitten.

Hingewiesen sei auch darauf, daß auf der “Sindone" ebenso Münzabdrücke aus der Zeit des Pontius Pilatus zu finden sind wie Abdrücke von Pflanzen aus der Umgebung von Jerusalem. Anhand von binären Expertensystemen und mit den Erkenntnissen der Kriminalistik fand Arnaud-Aaron Upinsky heraus, daß dieser fromme Jude niemand anderer als Jesus von Nazaret sein konnte.

Auch die Behauptung, die Auferstehung Jesu habe sich nur in der Psyche der Apostel abgespielt, wird durch das Studium des Grabtuches von Turin ad absurdum geführt: Erstens wäre eine nicht materielle Auferstehung im jüdischen Kontext gar nicht denkbar gewesen. Wäre das Grab nämlich nicht leer gewesen, hätte es übrigens auch kein Grabtuch gegeben, denn dann wäre das Tuch zusammen mit dem Leichnam verrottet.

Zweitens weisen die unterbrochene Fibrolyse (die Bluterweichung bei einem Leichnam), die unverletzten Blutkrusten, das unverletzte textile Gewebe, das Nichtvorhandensein jeglicher Spuren von Verwesung (das Fehlen von Verwesungskristallen und Ammoniakdämpfen um die Lippen) sowie das in sich zusammengesunkene Linnen am Ostermorgen (Joh 20,3-8) auf eine “Entmaterialisierung des Leichnams" hin. Diese Tatsache, wurde schon sehr früh im ostkirchlichen Bereich als Beweis für die Auferstehung Jesu herangezogen und hat seit dem 4. Jahrhundert sogar zur Bestätigung der “Jungfrauengeburt" gedient.

Die Tücher zeigen also, daß sich tatsächlich ereignet hat, was uns die Evangelien über Tod und Auferstehung Jesu berichten. Sie bestätigen die unveränderlichen Wahrheiten der Heiligen Schrift und der apostolischen Überlieferung, bilden somit einen deutlichen Hinweis auf die historische Glaubwürdigkeit der Evangelien und erweisen sich als eine wertvolle Hilfe im interreligiösen Dialog. So werden zum Beispiel die Behauptungen des Islam, Jesus sei nicht am Kreuz gestorben (4. Sure) durch beide Tücher entkräftet. Das Sudario weist außerdem eine hohe Quantität von Lungenödemsflüssigkeit auf, was mit jeglicher Atemtätigkeit unvereinbar wäre.

Nicht zuletzt erscheint auch die Frage nach der Gottessohnschaft Jesu durch das Studium der Tücher in einem neuen Licht. Das Grabtuch von Turin zeigt eindeutig, daß die Strahlung, die zur Bildentstehung geführt hat, vom Leichnam ausgegangen sein muß und nicht von außen gekommen sein kann, denn sonst wären Vorder- und Rückseite des Leichnams auf dem Tuch ineinander projiziert und nicht voneinander getrennt. Kein gewöhnlicher Sterblicher aber kann sich selbst das Leben zurückgeben, denn niemand ist Herr über Leben und Tod. Das ist nur Gott.

Wie die unverzerrten Gesichtszüge des “Mannes des Grabtuches" erkennen lassen, muß es sich um eine bis heue nicht nachahmbare, unbekannte orthogonale Selbststrahlung des Leichnams gehandelt haben.

Die im Grabtuch verborgenen Informationen über “Entmaterialisierung und Selbststrahlung des Leichnams" geben demnach Zeugnis von der wahren göttlichen Natur des “Uomo della Sindone", Jesus von Nazaret. Durch dieses “Zeichen des Jona" (Mt 12,38ff) weist Jesus Seinen Autoritätsanspruch aus, Gottes Sohn zu sein (vgl Joh 5,21, Joh 5,26).

Linnen und Schweißtuch erweisen sich zwar als stumme, aber dennoch durch die Bildersprache durchaus beredte Zeugen eines einmaligen historischen Ereignisses, das Höhepunkt der Inkarnation und Kernaussage unseres Glaubens bildet: Tod und Auferstehung Christi, des für uns menschgewordenen Sohnes Gottes, dem alle Gewalt über Himmel und Erde gegeben ist. (Mt 28,18)

Uns ist es aufgetragen, voller Dankbarkeit und Staunen die Einmaligkeit unseres Glaubens, die Menschwerdung Gottes und Seiner Erlösungstat zu verkünden, damit diejenigen, die noch nicht an Ihn glauben, zu diesem Glauben finden.

Für diejenigen, die aber schon die Gnade des Glaubens empfangen haben, öffnet das Grabtuch einen unausschöpfbaren Weg in die Kontemplation. Es ist die Bildbetrachtung schlechthin - und über die Kontemplation ermöglicht es dem gläubigen Betrachter, zu einer ganz tiefen persönlichen Christusbeziehung zu gelangen.

Es erschließt ihm die Dimension der Liebe, die ihren höchsten Ausdruck in der Anbetung, der Communio, der Sühne, der Nachfolge und Verähnlichung mit dem Herrn findet.

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