Auch Einsicht in Israel
Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. Diese Tatsache ist oft nicht leicht zu akzeptieren. Gott sei Dank geht das Volk seiner Regierung manchmal voran. So etwa in Israel, wo seit Wochen hunderte Soldaten den Dienst in den besetzten Gebieten verweigern. Nicht aus Feigheit, sondern aus Gewissensgründen. Erfreulicherweise wollen auch viele Gläubige diesem Bruderkrieg nicht länger tatenlos zuschauen: “Wir Israelis haben den Krieg verloren, und je schneller wir dies erkennen, desto besser", schrieb David J. Forman, Sprecher der Israelischen Rabbiner für Menschenrechte in der Jerusalem Post vom 28. Februar. “Wer immer auch gedacht haben mag, wir könnten unbegrenzt über ein Zweieinhalb-Millionen-Volk herrschen und dabei nicht nur Sicherheit, sondern auch unser Verständnis von Anstand erhalten, der versteht unseren dramatischen jahrzehntelangen Weg vom Exil zur Wiederherstellung der Staatlichkeit nicht." Die Identität des jüdischen Volkes sei in der Sklaverei der biblischen Gefangenschaft in Ägypten entstanden, schreibt Forman. “Sind wir in das Land unserer Vorfahren zurückgekehrt, nur um zu werden wie die alten Ägypter?"
Stefan Birnstingl, A-8151 Hitzendorf
Ein Schwachsinn!
Selten aber doch kommt mir Ihr Blatt in die Hände, aber jedesmal stößt es mir herb auf, wenn ich die Artikel durchlese, vor allem in der Problematik Homosexualität. Abgesehen davon, daß Sie eine völlig abstruse Sicht der H. haben, dürften Sie noch nie einen homosexuellen gläubigen Menschen kennengelernt haben, sonst würden Sie nicht Derartiges verfassen. Wie viele gutgläubige Leser durch ihre Zeilen vielleicht innere Konflikte ausstehen, haben Sie kaum bedacht. Ich finde es verantwortungslos, der Leserschaft vom hohen Roß herab eine offiziöse kirchliche Anschauung zur Homosexualität aufs Auge zu drücken (“Verharren in der Sünde"). Es wäre an der Zeit, daß auch Sie sich mit dem Gedanken anfreunden, daß es gläubige Christen gibt, die ihre Homosexualität akzeptieren gelernt haben und damit gut und positiv umgehen und in einer erfüllten Beziehung leben. Beziehung ist nicht auf die Zeugung von Kindern allein ausgerichtet, auch ohne Kinder können Mann und Frau Erfüllung finden, können gleichgeschlechtliche Paare glücklich leben. Daß Sie Paraden als “aggressive Werbung für Fehlverhalten" apostrophieren, ist ein Armutszeugnis. Wer die Neigung entdeckt, braucht keine Parade oder “Werbung" dazu ... Es gibt homosexuelle Menschen - ob genetisch angelegt oder nicht - es gibt sie. Damit muß die römische Kirche leben. Ein Homosexueller kann deshalb durch Gebet und Handauflegung nicht “geheilt" werden. So ein Schwachsinn!
Pfr. Dr. Christian Halama, breycha.m@utanet.at
Wir vertreten in dieser Frage nicht die “offiziöse Anschauung", sondern die offizielle Lehre der Kirche, die Wege zu einem erfüllten Leben weist. Daß dies für manche ein Ärgernis ist, nehmen wir in Kauf.
Denselben Gott
So richtig es ist, daß Christentum und Islam zwei unterschiedliche und unverwechselbare Religionen sind, so falsch wäre es, daraus zu schließen, Muslime und Christen würden nicht den einen und selben Gott anbeten. Aus christlicher Sicht erkennen Muslime zwar sehr Wichtiges an Gott (noch) nicht: Sein dreifaltiges Leben, Menschwerdung ... Das gilt auch für das Judentum, von dem wohl niemand behaupten wird, der Gott Abrahams sei nicht der Gott Jesu Christi. Über die Muslime sagt das 2. Vatikanische Konzil, daß sie “den alleinigen Gott anbeten ..., den Schöpfer Himmels und der Erde", und sich ihm unterwerfen, “so wie Abraham sich Gott unterworfen hat". (Nostra Aetate 3). In diesem Sinn kann man von abrahamitischen Religionen sprechen. Aus katholischer Sicht gilt: Ein Muslim, der Christ wird, verehrt keinen anderen Gott als vorher, aber er erkennt ihn durch Christus tiefer.
Mag. Karl Veitschegger, veitschegger@utanet.at
Abweichend von der Bibel
Ich freue mich sehr, daß die Wahrheit endlich klar ausgesprochen wird: “Allah ist nicht der Vater Jesu Christi". Mich beschäftigen Fragen rings um Allah und Mohammed schon lange. In aller Kürze meine Meinung:
1. Es ist völlig absurd, daß Allah (oder einer seiner “Engel") in diesen “Offenbarungen" abweichend von der Bibel Wahres verkündet haben könnte und zugleich ident sein sollte mit Jahwe bzw. dem Heiligen Geist.
2. Bemerkenswert sind folgende Sätze aus dem Koran: 8. Sure, 56 “Die Ungläubigen, die durchaus nicht glauben wollen, werden von Allah wie das ärgste Vieh betrachtet ..." Welch ein gewaltiger Unterschied zu unserem “Guten Hirten"!
3. Interessant die 73. Sure! “Die Dschinnen (Dämonen): Offenbart ist mir worden, daß eine Schar von Dschinnen mir aufmerksam zugehört und gesprochen hat: Fürwahr, wir haben eine wunderbare Vorlesung (des Koran) mit angehört, die uns zur richtigen Lehre leitet, an welche wir nun glauben wollen, und von nun an setzen wir kein Wesen mehr unserm Herrn zur Seite ..." (Sätze 1 - 6). Wichtig auch die Sätze 16, 19 und 24. Für mich ist Allah ein Wüstengötze, der sich anbeten läßt wie Satan bei Jesu Versuchungsangriffen.
DI Wilhelm Zach, A-2801 Katzelsdorf/L.
Das war gut
Mit der letzten VISION-Ausgabe haben Sie sich selbst übertroffen! Schon lange wollte ich Ihnen danken für die immer gültigen, meist liebevollen Aussagen über unseren Weg zu Gott hier auf Erden. Das sind “Informationen", um dieses so sehr strapazierte Medienwort zu gebrauchen, auf die man sich verlassen kann in der allgemeinen Verwirrung!
Irmgard Gaudernak, A-3270 Scheibbs
Nachvollziehbar
Besten Dank für den ausführlichen, jedoch klaren Artikel “In den Ereignissen des Lebens Gottes Wort erkennen" von Ernst Strachwitz in Heft 1/2002. Die Hinweise sind für jeden einfachen Christen, der um Klarheit in seinen Entscheidungen ringt, nachvollziehbar und hilfreich.
Christine Obermair, A-5020 Salzburg
Nicht wirklich einfühlsam
In einem “Pressesplitter" (VISION 1/02) heißt es, daß Kinder von einfühlsamen Müttern in ihrer Entwicklung stabiler seien als emotional belastete. Und weiter, daß doch Verwöhnen richtig ist. Aus meiner Erfahrung ist einfühlsam sein und verwöhnen absolut Zweierlei. Eine Mutter, die ihr Kind unentwegt verwöhnt, ist, so meine ich, im Grunde unsicher und eben zu wenig einfühlsam, um zu wissen, welche Art von Hilfe ihr Kind braucht, um sich gut zu entwickeln. Emotionale Belastungen sind meiner Ansicht nach zerrüttete oder geschiedene Ehen und chronisch gestreßte Mütter.
Traudl Sailer, A-5061 Glasenbach
Kleingläubig
Volles Grab, leeres Grab, Turiner Leichentuch echt, oder nicht ... Das klingt ja wie von kleingläubigen Devotionalienhändlern! Als ob die erlösende Botschaft Christi aus irgendwelchen alten Leintüchern und Grabsteinen bestünde. Es wird genug um Klagemauern und heilige Orte gestritten. Jesus war so erfrischend ortsungebunden und unabhängig - oder hab ich da grundsätzlich was falsch verstanden?
Ioan Kloss, kloss.design@salzburg.co.at
Gerade für unsere so wissenschaftsgläubige Zeit könnten die wissenschaftlichen Befunde ein Anstoß sein, sich für den Glauben zu öffnen. Und für die Gläubigen ist es ein großes Geschenk, ein “Foto" des Herrn zu haben.
Welch ein Segen!
Sehr gut hat mir das Portrait von Père Guy Gilbert gefallen. Hätten wir doch mehr Priester von dieser Demut, Einfachheit und solchem Engagement! Welch ein Segen er für Paris sein darf! Wir brauchen demütige Priester, die auf ihre Titel verzichten und in schwierige Apostolate einsteigen, mit Randgruppen arbeiten. Wir brauchen heilige Laien in der Welt - beispielhafte Christen.
K. Otter, A-1030 Wien
Versöhnung
Da ich die VISION 2000 schon seit mehreren Jahren erhalte, möchte ich einmal ganz herzlich ein Danke sagen. Der ganze Inhalt dieser Zeitschrift gefällt mir sehr gut. In der jetzigen Ausgabe ist der Artikel “Vergebung, eine göttliche Medizin" für mich eine große Hilfe. Ohne Versöhnung kann ich nicht leben, und da ist eine bewußte Vergebung ganz wichtig. Auch wenn es einem schwer fällt! Verletzungen geschehen (weil auch das Böse in mir ist), und jede Versöhnung ist wieder ein Neubeginn. Da ich auch die Zeitschrift weitergebe, werde ich diesen Artikel kopieren
Sr. Ferdinanda, Bad Radkersburg
Priesternachwuchs
Ich möchte das Thema Priesternachwuchs ansprechen: Nach dem Krieg wurde bei uns um 6 Uhr früh der Rosenkranz eingeführt, halb 7 und 7 Heilige Messe. Später gab es zweimal in der Woche eine Abendmesse, dafür wurde statt der zweiten Messe der Priesterrosenkranz gebetet. Nach der Messe wurde täglich noch ein Vaterunser auf diese Meinung gebetet. In der Zeit von 1949 bis 1989 hatten wir 15 Neupriester. Nun wird kein Vaterunser gebetet, der Rosenkranz stirbt, die alten Leute sterben weg - und die Berufungen sterben aus.
Maria Mülleder, A-4191 Vorderweißenbach
Ecclesia quo vadis?
Was die christliche Heilslehre von den “Weltreligionen" unterscheidet, ist der Opfertod des Gottmenschen Jesus Christus und die Einsetzung Seines unverweslichen, weil unbefleckten Erlöserblutes. ... In Assisi mußte das Kruzifix von den Wänden der Gästezellen ob der Andersgläubigen, und der Papst mußte im Keller einen Wortgottesdienst abhalten mit Rücksicht auf die Protestanten. “Steig herunter vom Kreuz" ist die größte Versuchung, denn im Verzicht auf den gekreuzigten Gottmenschen Jesus Christus ist jeglicher Weltanschauung Tür und Tor geöffnet - was eben die Voraussetzung zur Ökumene und der daraus resultierenden Globalisierung ist
A. Wassermann, A-2380 Perchtoldsdorf
Scham: anerzogen
Da irrt er aber gewaltig, der Psychiater Peter Gathmann, wenn er feststellt, daß Scham eine natürliche Eigenschaft des Menschen sei. Es ist umgekehrt. Scham ist anerzogen und eine Folge der Sozialisation und Zivilisation. Es sei auf die umfangreichen Forschungen und Untersuchungen von Norbert Elias verwiesen, die in den beiden Bänden “Über den Prozeß der Zivilisation" niedergelegt wurden. Nur ein lustig anmutendes Beispiel über Etikette und Scham aus dem ersten Band: “Gehet man bey einer Person vorbey, welche sich erleichtert, so stellet man sich, als ob man solches nicht gewahr würde, und also ist es auch wider die Höflichkeit, selbige zu begrüßen."
Aus diesem Bericht ist zu entnehmen, daß man zur angeführten Zeit also seine Notdurft auf oder an öffentlichen Wegen verrichtete und daß das allgemein und selbstverständlich ohne Scham von jedermann üblich war.
DI Wolfgang Zimmer, D-90610 Winkelhaid
Die USA und ihre Machtpolitik
Mehrere Leser haben auf den in VISION 2/02 abgedruckten Leserbrief “Die Amerikaner kämpfen für uns" und auf den Artikel “Wege des Friedens in bedrohter Zeit" reagiert:
Wer geht da blind durch die Welt?
Herbert Bauer aus Kottingbrunn schreibt einen Leserbrief für die VISION 2000 (2/2002) und findet einen geradezu religiösen Ausdruck “Die Amerikaner kämpfen für uns". Ich wäre fast vom Stuhl gefallen, als ich diesen Titel las. Wer ein bißchen die Geschichte Amerikas kennt, weiß: Die Amerikaner bewundern nicht nur die Gewaltpolitik des alten Rom, sie schicken sich auch an, im Namen Gottes diese Welt unter ihre Fittiche zu bekommen - auch wie im alten Rom. Die Amerikaner leisten die geringste Entwicklungshilfe, haben das größte Militärbudget der Welt, versuchen jetzt auch kleine taktische Atomwaffen zu entwickeln und glauben, der liebe Gott habe sie zum Welt-Oberpolizisten bestellt. Die superreichen Amerikaner repräsentieren den Kapitalismus pur, mit dem sie nicht nur ihr eigenes Volk, sondern die ganze Erde als Riesenzitrone ansehen, die nur dazu da ist, ausgepreßt zu werden.
Daß die USA mit ihrem Verhalten den Terrorismus geradezu provozieren, scheint Herrn Bauer nicht in den Sinn zu kommen. Präsident Bush will das Militärbudget innerhalb der nächsten 5 Jahre um 46% (!) steigern. Wozu? Es ist weit und breit kein ernstzunehmender Gegner auszumachen. Lediglich die EU und die USA wetteifern um die Vormachtstellung in der Welt.
Wer ein bißchen nüchtern und real die Hintergründe der Machtpolitik der USA betrachtet, findet sehr schnell heraus: Der Grund zunehmender militärischer Aggression der letzten Jahre liegt in der Sicherung billiger Grund- und Rohstoffe, egal wem diese gehören. Auch die EU versucht beschleunigt, diesen Weg zu gehen. Herr Bauer sollte doch vom Wort Christi schon gehört haben, der sagte “...ihr wißt, daß die Mächtigen dieser Welt die Völker unterdrücken, aber bei euch soll es nicht so sein". Machtbesessene lügen der Welt vor: “in God we trust...." Wer's glaubt, wird selig, und es fragt sich auch, welchen Gott sie meinen. Die 1-Dollarnote gibt da klar Aufschluß darüber, wer in Amerika das Sagen hat. Wer die Zeichen zu lesen und zu deuten versteht, weiß auch, was hier gemeint ist.
Adolf Paster, A-1200 Wien
Zweiter Golfkrieg
Die in Ihrem Aufsatz zu spürende Kritik an gewissen, ganz schlimmen Äußerungen des amerikanischen Präsidenten George Bush teile ich voll und ganz. Er will, so sieht es jedenfalls zur Zeit aus, über kurz oder lang einen zweiten Golfkrieg gegen den Irak vom Zaun brechen und dann (mit Gott an seiner Seite!) noch weitere Kriege gegen die “Achse des Bösen" führen. Möge Gott ihm, so können wir nur beten, doch rechtzeitig die Augen dafür öffnen, daß er sich damit selber in den Mittelpunkt des Bösen stellt.
Heinrich-Clemens Kleinerüschkampf, D-48488 Emsbüren
Diesen Wahnsinn stoppen
Während Amerika in Afghanistan noch immer konsequent und konjunkturfreundlich seine Munitionsarsenale leert, veröffentlichte “Die Welt" am 28.2.2002 Zitate aus einem Text, der in Kürze offizielle Bush-Doktrin werden soll. Damit soll der sogenannte Anti-Terror-Kampf abgesegnet werden, wobei auch der Einsatz von Atomwaffen nicht ausgeschlossen wird.
Wer von den Verbündeten nicht (in den Krieg) mitzieht, gilt rasch als Feind: “Sollten sich Staaten dieser Doktrin verweigern, müssen sie mit militärischen Interventionen rechnen....Sollten sie Widerspruch einlegen, gelten sie als unzuverlässig, im Falle hartnäckigen Widerspruchs als potentielle Feinde." Das Resumée des Redakteurs ist eindeutig: Die Bush-Doktrin diktiert “einen Verhaltenskodex am Rande der Unterwerfung." Soll sich Europa allen Ernstes an Kriegen gegen die halbe Welt beteiligen? Niemand kann noch so naiv sein zu glauben, Amerika wolle nur ein paar bösen Buben die Ohren lang ziehen. Wir müssen nein sagen, um diesen Wahnsinn zu stoppen...
Walter Koren, A-8463 Glanz Fötschach
Ziemlich naiv
Man staunt, wie naiv manche Menschen sind. Es wäre ihnen zu wünschen, daß sie eine Zeitlang von der Propagandamaschine der öffentlichen Medien abgenabelt werden. Über 250 militärische Interventionen haben die Amerikaner seit dem 2. Weltkrieg durchgeführt, und es geht um Geld, Rohstoffe oder strategischen Einfluß. Das Handwerkszeug solcher Einflußnahmen sind Weltbank, WTO, IWF, UNO... Ein gutes Beispiel, wie gearbeitet wird, ist Argentinien, ein reiches Land, das heute seinen Bürgern nicht einmal mehr die Sparguthaben garantieren kann.
Wenn einzelne Politiker sich gegen diesen Neokolonialismus stellen, werden sie in der Regel durch “covered operations" der Geheimdienste weggeräumt. Die Taliban wurden systematisch von den Amerikanern aufgebaut und, als sie nicht wie erwartet reagierten, wieder systematisch erledigt. Wenn also das Handwerkzeug nicht zum Erfolg führt, wird auf die Kriegsmaschinerie umgeschaltet. Was da gläubig sein soll, leuchtet mir nicht ein.
Karl Lichtenegger, A-1070 Wien
Eine Anmerkung: Wenn von den Amerikanern die Rede ist, sind nicht pauschal die Bürger des Landes, sondern die US-Regierung angesprochen.