Soeben habe ich die Mittagsnachrichten gehört: Fast nur schlimme Nachrichten: Korruption in Venedig mit einer Milliarde Euro Schaden, Argentinien vor dem Staatsbankrott, neun Tote bei Bombardements durch die israelische Luftwaffe im Gaza-Streifen, Kämpfe mit 50 Toten zwischen Rebellen und Armee in Nigeria (sie ermöglichten wenigstens 63 von den Rebellen gekidnappten Frauen die Flucht), Kämpfe im Osten der Ukraine, schreckliche Greueltaten der ISIS-Dschihadisten in Syrien und im Irak… Korruption, wohin man schaut, wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, Heere von Arbeitslosen hier in Europa und Elend, Hunger, Krieg, Gewalt, Vertreibung in vielen anderen Teilen der Welt.
Wir haben uns dermaßen an solche Meldungen gewöhnt, dass sie allzu leicht an uns vorbeirauschen, ohne uns aufzurütteln. Was soll man auch tun? Würde man sich all das Elend, das in diesen Nachrichten kurz aufblitzt, wirklich zu Herzen nehmen, man würde unweigerlich in Depression verfallen. Also weiterwursteln – irgendwie durchlavieren?
Wir Christen sind aufgerufen, Salz der Erde, Licht der Welt zu sein – gerade dann, wenn rundherum die Hoffnung zu schwinden droht. Nicht dass wir für alles Patentrezepte parat hätten. Keineswegs. Aber wir kennen den, der alles in Händen hält: den Retter der Welt, Jesus Christus. Und Er will und kann auch in unseren Tagen Heil wirken – unser Heil und das der ganzen Welt.
„Ihr werdet meine Zeugen sein,“ hat der Herr Seinen Jüngern vorausgesagt, als Er sich von Ihnen verabschiedet und in einer rein menschlich gesehen trostlosen Situation zurückgelassen hat. Und die Jünger sind Seine Zeugen geworden. Sie konnten nicht anders. Und ihr vom Heiligen Geist erfülltes Zeugnis hat die Weltgeschichte in neue Bahnen gelenkt.
Zu einem ähnlichen Aufbruch sind wir heute berufen, zu einem Zeugnis, dass sich der lebendige Gott nicht aus der Geschichte verabschiedet hat, sondern auch in unseren Tagen die Herzen bewegt, Menschen erneuert, Wunder wirkt, Hoffnung und neues Leben schenkt. An unserem Leben als Christen sollten die Menschen ablesen können, dass dies nicht nur eine schöne Theorie, sondern im Alltag erfahrbare Realität ist. Papst Franziskus wird nicht müde, jeden von uns, wirklich jeden, zu diesem Zeugnis aufzurufen.
Der Schwerpunkt dieser Nummer will ein kleiner Beitrag sein, dieses Anliegen unseres Papstes zu transportieren.
So möchte ich Ihnen, liebe Leser, wünschen, dass die eben begonnene Sommerzeit für Sie eine Gelegenheit sein möge, Abstand vom Alltag und dessen Sorgen zu nehmen und Ihren geistigen Tank aufzufüllen. Es ist der Heilige Geist, der das Angesicht der Erde – mit und durch uns – erneuern wird.