Ein-Kind-Politik weltweit
Der Klimawandel und die Bevölkerungspolitik können einen politisch explosiven Mix ergeben, wie Ted Turner am Sonntag vorführte. Da drängte er die politischen Führer der Welt weltweit die Ein-Kind-Politik einzuführen, um die Umwelt auf der Erde zu retten. Mr. Turner sprach bei einem Essen, anläßlich dessen der Wirtschaftswissenschafter Brian O’Neill vom US National Center for Atmospheric Research seine Studie über die Auswirkungen der Bevölkerungsentwicklung auf Klimagas-Emissionen von morgen erläuterte, ein wegen seiner politischen Brisanz wenig diskutiertes Thema.
(…) Mr. Turner – seit langem Befürworter der Bevölkerungskontrolle – stellte fest, daß die Umweltbelastung der Erde radikale Lösungen verlange und regte an, die Länder sollten dem Beispiel Chinas mit seiner Ein-Kind-Politik folgen und so langfristig die Weltbevölkerung verringern.
The Globe and Mail v. 5.12.10
Dazu muß man wissen: Turner ist immens reich und Eigentümer eines Medienimperiums, zu dem der Fernsehsender CNN gehört. Man kann sich vorstellen, wie objektiv Turners Medien in Sachen Lebensrecht berichten.
PID als Massenmord
Wieviele Kinder bei der PID (Prä-Implantations-Diagnostik) ihr Leben lassen müssen, damit jene, die die Tests bestehen, zur Welt kommen können, erläutert der folgende Bericht:
Aktuelle Studien zeigen, daß sich nach Jahren der Ausweitung und Verfeinerung der Technik ein noch viel dramatischeres Bild zeichnen läßt. So publizierte die „European Society of Human Reproduction“, die sich für PID stark macht, im vergangenen Jahr in der Zeitschrift Human Reproductio“ Daten, die in 57 Zentren, die PID durchführen, gewonnen wurden.
In diesen Zentren wurden 112.867 künstlich erzeugte Embryonen einer PID unterzogen. Nur 28.761 von ihnen wurden anschließend auch einer Frau übertragen. Nur in 4.874 Fällen führte der Embryonentransfer zu einer Schwangerschaft, die wiederum in nur 3.929 Fällen zu der Geburt eines Kindes führte. Das bedeutet: von den 112.867 im Labor Gezeugten wurden 84.106 Embryonen oder – wenn man etwas gegen schlechte Metaphysik hat: Menschen im Frühstadium ihrer Entwicklung – getötet.
Die Tagespost v. 30.11.10
„Lebensunwerte“ Existenzen gezielt auszumerzen – das sollte nach dem Horror der Nazi-Herrschaft absolut tabu sein. So der Konsens der zivilisierten Welt. Trugschluß: Das mörderische Konzept feiert längst Auferstehung:
Gezielte Ausmerzung
In Neuseeland protestiert eine Bürgerrechtsinitiative gegen ein staatliches pränatales Screening-Programm, berichtet The New Zealand Herald (online, 25.11.10). Das Gesundheitsministerium hatte ein Screening-Programm auf Down-Syndrom und andere Krankheiten ohne öffentliche Anhörung mit dem Argument der Qualitätssicherung im Februar 2010 eingeführt. Es wird von der Krankenkasse bezahlt. Nach offiziellen Zahlen folgt in 90 % der Fälle einer Diagnose von Down-Syndrom die Abtreibung des Kindes. Die Bürgerrechts?initiative argumentiert, daß dieses staatliche Screening-Programm nach behinderten Kindern einem „Genozid“ gleichkomme und gegen die UN-Menschenrechtskonvention verstoße. (…) Die vom Gesundheitsministerium empfohlene Rasterfahndung nach behinderten Kindern stelle eine eindeutige Diskriminierung dieser Menschen dar und sei deshalb widerrechtlich.
Imabe-Info , Dez 2010
Bedenkt man all diese schrecklichen Meldungen, ist man geradezu angenehm berührt bei der folgenden Meldung:
Kein Menschenrecht auf Abtreibung
Der Europäische Menschenrechtsgerichtshof (EGMR) sieht im weitreichenden Abtreibungsverbot in Irland keinen Verstoß gegen das Recht auf Leben der Mutter. Auch das Verbot unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung aus der Europäischen Menschenrechtskonvention werde nicht berührt, wenn Frauen für eine Abtreibung ins benachbarte Großbritannien reisen müßten, urteilten die Straßburger Richter am Donnerstag. Der EGMR wies damit die Klagen dreier Irinnen zurück. Sie hatten geklagt, das Reisen ins Ausland zum Zweck einer legalen Abtreibung sei unnötig teuer, kompliziert und traumatisch. Sie sahen sich dadurch stigmatisiert und gedemütigt; auch werde ihre Gesundheit gefährdet.
Kath.net 17.12.10
Umso mehr ist man verärgert, wenn man liest, was der ORF aus dieser Entscheidung gemacht hat:
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat heute das Abtreibungsverbot in Irland als Verstoß gegen Frauenrechte bezeichnet. Das Recht auf eine angemessene medizinische Behandlung für Frauen, deren Leben durch ihre Schwangerschaft bedroht sei, werde durch das verfassungsgemäße Abtreibungsverbot verletzt, befanden die Richter in Straßburg. Damit gaben sie einer von drei Frauen recht, die 2009 Klage gegen Irland eingereicht hatten…
news@orf.at v. 16.12.10
Unerwähnt bleibt in der Meldung, daß in Irland bei Lebensgefahr für die Mutter Abtreibungen möglich sind. Die Richter sahen das Recht deswegen verletzt, weil der Krebsgefährdeten Frau in Irland verwehrt wurde, das Ausmaß ihrer Lebensgefährdung medizinisch feststellen zu lassen.
Und noch eine erfreuliche Gerichtsentscheidung sei erwähnt, die man schon fast nicht zu erhoffen wagte:
Homo-Ehe ist kein Menschenrecht
Mit Erreichung des heiratsfähigen Alters haben Frauen und Männer das Recht, eine Ehe einzugehen. So steht es in der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK). Doch gilt dieses Recht auch für Homosexuelle? Nein, sagte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte im Juni. Nun lehnte es ein Ausschuß des Gerichts auch ab, den Fall an die Große Kammer zu verweisen. Damit sind zwei Wiener mit ihrer Klage endgültig gescheitert. Die beiden Männer hatten im Jahr 2002 die Öffnung der Ehe für sie verlangt. Sie beriefen sich auf die EMRK und auf finanzielle Nachteile, die ihnen ohne Ehe drohen würden. Seit heuer können Homosexuelle in Österreich eine eingetragene Partnerschaft mit eheähnlichen Rechten schließen, die klassische Ehe bleibt Lesben und Schwulen aber untersagt.
Die Presse v. 30.11.10
Eigentlich eine Binsenwahrheit, die seit Menschengedenken zum Grundwissen jeder Zivilisation gehört.
Keine christliche Kultur
In einem Schreiben an Cem Özdemir, Parteichef und ehemals Abgeordneter von Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag und Europaparlament, stellte ein Bürger Ende November 2010 die besorgte Frage, ob der Islam in die christlich-abendländische Kultur integrierbar sei. Özdemir ließ dieses Schreiben mit der Feststellung beantworten: „Ich denke, daß die christlich-abendländische Kultur als solche nicht existiert. Vielmehr wird sie konstruiert, um andere Gruppen von ihr auszuschließen.“
Weiter läßt Özdemir im Schreiben darauf hinweisen, daß die „Religion des Islam“ mit dem Grundgesetz vereinbar sei. Eine fundamentalistische Auslegung und das Aufrufen zu Gewalt sei hingegen ebenso wenig damit vereinbar wie „christlicher Fundamentalismus“.
Medrum v. 4.12.10
Hat Herr Özdemir nicht einfach nur seinen Geschichtsunterricht verschlafen? Und sind ihm noch nie die Kreuze auf Friedhöfen und Berghöhen, die Kirchtürme in den kleinsten Orten Europas aufgefallen? Eine Rund?reise durch seine „Heimat“ sei ihm dringend empfohlen.
Welches Schindluder mit unserer christlich-abendländischen Kultur betrieben wird, zeigen auch die folgenden Ausführungen des Präsidenten der deutschen Bundeszentrale für politische Bildung:
Gender, Gender über alles…
Vor kurzem hat Volkmar Sigusch in unserem Periodikum Aus Politik und Zeitgeschichte in seinem Essay zum Heft „Homosexualität“ darauf hingewiesen, daß Homosexuelle immer unauffälliger werden, Fußball spielen und die „Homo-Ehe“ schließen, während sich Heterosexuelle als Bisexuelle, Fetischisten, BDSMler, Bigender, Transvestiten, Transgender, Transidentische, Transsexuelle, E-Sexuelle, Intersexuelle, Polyamoristen, Asexuelle, Objektophile und Agender verstehen.
Und weil tradierte Normvorstellungen Marginalisierungen und Minderheiten produzieren, bleibt es in einer freien und demokratischen Gesellschaft von maßgeblicher Bedeutung, eine kritische (Selbst-)Reflexion hegemonialer Positionen vorzunehmen. Dazu gehört dann in letzter Konsequenz der Verzicht auf Privilegien wie die klassische männliche Versorgerrolle oder die klassische Ernährer-Ehe, an der sich immer noch steuerliche Privilegien festmachen. Es gehört zu einer zeitgenössischen demokratischen Gesellschaft, mehr Freiheit zu wagen. Von hierarchiefreien Partnerschaften auf Augenhöhe und von einer geschlechtergerechteren Welt profitieren wir schließlich alle!
Die Philosophin und Gender-Theoretikerin Judith Butler hat kürzlich im Anschluß an einen Vortrag an der Berliner Volksbühne die Frage gestellt, was es denn heiße „queer“ zu sein: „Für mich hat ,queer’ sein nichts mit Identitätspolitik zu tun, nichts damit, mit wem du ins Bett gehst oder mit wem du gestern im Bett warst. Für mich heißt ,queer’ sein, gegen Sexismus, gegen Rassismus und Homo- und Transphobie zu sein!“ Insbesondere partei?übergreifende politische Bildung soll und muß bei einem solchen solidarisch-pluralen Verständnis jenseits ideologischer Gräben ansetzen.
Thomas Krüger beim Kongreß „Das flexible Geschlecht: Gender, Glück und Krisenzeiten in der globalen Ökonomie“ vom 28.-30.10.10 in Berlin
Wie gesagt: Worte aus der obersten Etage der Bundeszentrale für politische Bildung…
Fernsehen macht Kinder blöd
Das ist wohl die spannendste und hilfreichste Erkenntnis aus den Pisa-Tests: Fernsehen macht unsere Kinder blöd. Mütter, die nachmittags daheim sind, machen sie hingegen gescheiter. Denn jene Kinder, in deren Heim kein einziger TV-Apparat steht, schnitten am besten ab; bei den schlechtesten Test-Kindern gab es hingegen sogar drei Fernseher. Ob sich der ORF mit diesem wichtigen Aspekt ausführlich auseinandersetzen wird, der uns im Auftrag der SPÖ ständig einzureden versucht, daß die Gesamtschule die Schulergebnisse verbessern würde (was Pisa in keiner Weise beweist)?
Ist das eigentlich der öffentlich-rechtliche Auftrag, für den wir Gebühren zahlen müssen, daß unsere Kinder immer blöder werden? Wohlgemerkt: Jene Familien, bei denen es keinen Fernseher gibt, verzichten aus Klugheit, nicht aus Armut auf den Fernseher. Die österreichischen Pisa-Sieger haben nämlich im Schnitt akademisch gebildete Eltern, zwei Autos und sehr viele Bücher daheim. Und was noch peinlicher für alle linken Gesellschaftsveränderer ist: Die Mütter der erfolgreichsten Kinder arbeiten nur Teilzeit, obwohl die getesteten Kinder schon 15 Jahre alt sind. Viel schöner kann man das gute alte konservativ-bürgerliche Familienbild gar nicht preisen, als es Pisa tut: Lieber Bücher und eine zumindest halbtags verfügbare Mutter als eine Flimmerkiste. Wenn irgend ein Politiker aus Pisa also wirklich lernen wollte, müßte er erstens eine Kampagne gegen das Fernsehen lancieren und es zweitens Müttern auch bis zum 15. Lebensjahr erleichtern, Teilzeit zu arbeiten. Aber Schmied und Co machen ja nur auf dem Rücken der Kinder Politik, nicht für die Kinder.
www.andreas-unterberger.at v. 11.12.10
Zweifel am Hirntod
Mit der Rechtfertigung des Hirntods als Tod des Menschen verhält es sich wie mit der des zweiten Golfkriegs. Die zunächst angeführten Gründe stellten sich rückblickend als falsch heraus... Die längst überfällige neue Debatte um den Hirntod dagegen meiden die Regierung und ihr Ethikrat wie der Teufel das Weihwasser. Es will offenbar nicht recht passen, daß ausgerechnet im Mutterland der Hirntoddefinition, den USA, die „President's Comission on Bioethics“ im Dezember 2008 die Gründe, die bislang zur Rechtfertigung angeführt wurden, als irrtümlich zurückgewiesen hat. Das Hauptargument, auf dem die Definition beruhe, sei empirisch widerlegt...
Der Hirntod war die Geburtsstunde der Transplantationsmedizin. Der wissenschaftliche Fortschritt hat aber nun an dem Ast gesägt, auf dem sie sitzt. Der Hirntod, so hieß es bisher, falle mit dem Tod des Menschen in eins, weil bei Ausfall des Gehirns der Organismus biologisch aufhöre, ein integriertes Ganzes zu sein (…)
Doch die biologische Hirntoddefinition kann nicht aufrechterhalten werden. Die Annahme, Hirntote zeigten keine somatische Integration mehr, hat sich als falsch erwiesen. So halten Hirntote ihre Homöostase aufrecht, den Gleichgewichtszustand des Organismus. Sie regulieren Körpertemperatur und bekämpfen Infektionen, produzieren Exkremente und scheiden sie aus. Die Wunden heilen bei Hirntoten ebenso, wie ihr proportioniertes Wachstum gesteuert wird. Schwangere Hirntote können gesunde Babys austragen. Nicht zuletzt reagieren Hirntote mit Ausschüttung von Streßhormonen auf Schmerzreize...
Zudem ist die Feststellung des Hirntods mit einer Reihe von Unsicherheiten behaftet. Joseph Verheijde, Mohammed Rady und Joan McGregor von der renommierten Mayo Clinic bezweifeln, daß die etablierten Richtlinien geeignet sind, einen irreversiblen Schaden des Gehirns mit hinreichender Sicherheit zu konstatieren... Funktionen des Mittelhirns, des Kleinhirns und des Cortex würden gar nicht untersucht, gibt die Physikerin und Philosophin Sabine Müller von der Charité in Berlin zu bedenken. Untersuchungen an Patienten mit schweren Bewußtseinsstörungen lassen an der Behauptung des irreversiblen Ausfalles aller Hirnfunktionen zweifeln. Je empfindlicher die Methode, desto größer die Wahrscheinlichkeit, daß sich Aktivitäten in einzelnen Arealen des Gehirnes finden lassen...
FAZ v. 14.9.10
Es ist überfällig, den Gehirn?tod als Kriterium für die Todesfeststellung aufzugeben. Die Organe werden Sterbenden bei lebendigem Leib entnommen. Organe von wirklich Toten sind wertlos.
Die Kirche sollte hier endlich klar Position beziehen.