Mehrere Gründe waren ausschlaggebend für die Wahl dieses Schwerpunkts: Zunächst das Weltjugendtreffen in Toronto. Allen Unkenrufen zum Trotz - eine Veranstaltung in einem extrem säkularisierten Land, das dem Papst gegenüber äußerst kritisch eingestellt war, wenige Anmeldungen, Gesundheitsprobleme des Heiligen Vaters... - war dieses Ereignis ein großes, unübersehbares Signal des Aufbruchs. Wer Augen hatte zum Sehen, konnte sehen.
Dann die Predigten des Papstes sowohl in Toronto wie auch bei seiner Polenreise: Immer wieder kam der Heilige Vater darauf zurück: Setzt alles auf Jesus Christus, laßt Euch mit Ihm ein, rechnet mit Gottes unendlicher Barmherzigkeit, die allein lebensstiftend ist! Diese Botschaft wurde in eine Welt hineingesprochen, in der die Zeichen zunehmend auf Sturm stehen, die weltlichen Orientierungen nichtssagend werden oder irreführen, die Politik zur Show degeneriert, die Ratlosigkeit und die Unmenschlichkeit wachsen.
Wenn das nicht eine Herausforderung für uns Christen ist, was dann? Und dabei - sind wir nicht selbst sehr verunsichert? Haben wir etwa Lösungen für die ständig wachsenden Probleme der Zeit? Wären wir imstande, die Geschicke der Welt in rechte Bahnen zu lenken?
Durchaus nicht! Aber darum geht es auch gar nicht. Als Christen sind wir nicht herausgefordert, die besseren weltlichen Lösungen in einen Ideenwettbewerb einzubringen, sondern Jesus Christus gegenwärtig zu setzen. Und das ist der Aufbruch, den die Welt und die Kirche heute nur allzu dringend brauchen. Und über diesen Aufbruch wollen wir auf den nächsten Seiten nachdenken und an Beispielen illustrieren.
CG