Zu wenige Tagesheime
Die Betreuungssituation von zwei- bis dreijährigen Kleinkindern in Österreich ist alarmierend. Nur jedes fünfte Kind wird in einem Kindertagesheim betreut, von insgesamt 79.807 zwei- bis dreijährigen Kindern in Österreich sind das nur 14.483 Kinder, die einen Platz in einem Kindertagesheim gefunden haben. Am besten ist die Situation in Wien, wo immerhin die Hälfte aller zwei- bis dreijährigen Kinder eine Einrichtung besuchen.
AK-Pressedienst 263/2002
Kann man diese Klage der Arbeiterkammer verstehen, wo doch längst nachgewiesen ist, daß Kinder - zumindest bis zum dritten Lebensjahr - am besten bei der Mutter aufgehoben sind?
Frauen leisten enorm viel
Die Führung des Haushaltes liegt immer noch in der Hand der Frau, egal ob sie einer Arbeit nachgeht oder nicht. Dazu kommt die Hauptverantwortung über die Kinderbetreuung und die Pflege älterer und hilfsbedürftiger Angehöriger. Die steigende Anzahl institutioneller Betreuungsmöglichkeiten änderte bisher daran auch nicht viel.
Die Betreuung der Kinder in den Familien wird zu 58 Prozent von Frauen übernommen. Lediglich ein geringer Prozentsatz (6 Prozent) kümmert sich kaum ums eigene Kind. Vor allem Schülerinnen und Studentinnen, die noch zu Hause bei den Eltern leben, gehören dieser Gruppe an. Von den Vätern stellen nur 4 Prozent den Hauptbetreuer ihrer Kinder. Keine oder geringe Anstrengungen in diese Richtung unternehmen 38 Prozent der Väter.(...)
Bei der Haushaltsführung klafft die Geschlechterschere ebenfalls weit auseinander. 60 % der Frauen meistern den Haushalt allein, während der gleiche Prozentsatz an Männern so gut wie keinen Handgriff tätigt. Je knapp 30 % der Männer und Frauen gaben an, die Haushaltsführung gemeinsam zu bestreiten. Ein Zeitvergleich von 1983 mit 1995 zeigt, daß der Anteil der im Haushalt “führenden" Frauen um nur 3 auf 60 Prozent gesunken ist.
Angesichts der Dominanz der Frauen bei der Haushaltsführung verwundert es nicht, daß in Partnerschaft lebende Frauen mit mindestens einem Kind eine höhere Gesamtarbeitszeit als Männer aufweisen. (...)
Frauen zeigen auch bei der Betreuung älterer Menschen mehr Engagement als Männer.(...) Weibliche Verwandte erhalten hauptsächlich von ihren Töchtern und Schwiegertöchtern Unterstützung. Pflegebedürftige Männer können neben ihren (Schwieger-)Töchtern auch auf die Hilfe ihrer Partnerin zählen. Besonders Männer werden sehr gut von ihren Partnerinnen versorgt (7 von 10), während betroffene Frauen nur von einem Drittel der Partner gepflegt werden.
beziehungsweise 19/02
Männer haben hier eindeutig - auch im eigenen Interesse - einen Nachholbedarf. Allerdings machen die Zahlen auch deutlich, daß personale Zuwendung nun einmal die große Stärke der Frauen ist. Das äußert sich auch in den Telefoniergewohnheiten:
Frauen und Handys
3,4 Millionen Österreicherinnen sind heute mobil erreichbar. ... Während 62 Prozent der jungen Frauen sich freuen, wenn das Handy läutet, ergeht es nur 38 Prozent der Männer so. 42 Prozent der Frauen haben Spaß am Telefonieren, während es bei den männlichen Handyusern nur ein Drittel ist.
Pressemitteilung mobilkom austria AG v. 10.10.02
A propos Handy, da gibt es übrigens einiges zu bedenken:
Alles unter Kontrolle
T-Mobile, D2, A1 & Co verfügen schon jetzt über riesige Datenmengen, die sie mit den besten Analyse-Instrumenten auswerten können. Künftig bekommen die Betreiber den Touch des Allwissenden. Warum ist schnell erklärt: Wenn das Handy der Zukunft ... zu unserem Terminal wird, den wir ständig bei uns haben, der uns auf Schritt und Tritt begleitet und mit dem wir einkaufen, bezahlen, fotografieren, aus dem Internet Informationen downloaden, in Restaurants vorbestellen, Nachrichten hören und Musikfiles im MP3-Format downloaden, dann werden diese Services vom Netzbetreiber ermöglicht. Er stellt die Technik und die Funkstationen zur Verfügung. Über seine Netzinfrastruktur, über seine Zentrale mit großen Speichersystemen laufen nicht nur anonyme Bits und Bytes, sondern auch Informationen, die er haben muß, weil er sie für die Abrechnung benötigt. Künftig wird diese Datenbank immer umfassender und ihr Inhalt immer intimer.
Aber nicht nur Handys liefern interessante Informationen an interessierte Zentralen:
Was viele für utopisch gehalten haben, wurde aber Anfang Februar 2002 konkret und real: Die Amerikanische Flugbehörde FAA (Federal Aviation Authorities) kündigte ein breitangelegtes Sicherheitssystem an, bei dem die Passagierdaten analysiert werden. In einer Datenbank werden sämtliche Passagierdaten erfaßt und analysiert - Reiseverlauf, Unterkünfte, demographische und persönliche Daten. Diese Informationen werden mit einer Vorhersage-Software, im Fachjargon Data-Mining genannt, durchleuchtet. Auffallende Aktivitäten und merkwürdige Reisepläne können rechtzeitig entdeckt werden. Passagiere, bei denen das System Alarm schlägt, werden gesondert überprüft.
Der Plan der US-Regierung ist es, jedes Reservierungs- und jedes Airline-System an eine Datenbank zu koppeln, die auch mit Regierungsdatenbanken verknüpft ist. Interessant ist, daß auch für Geschäftsreisende, die nicht in den Vereinigten Staaten leben, ihre Daten vom User-Profiling-System erfaßt werden. Man muß lediglich mit einer US-Airline fliegen oder in einem amerikanischen Hotel absteigen. Aber auch jene, die nicht in die USA fliegen (...) werden bald im Computer landen. Stichwort: Star Alliance. Sowohl die Lufthansa, als auch die Austrian Airlines Group sind Teil der Star Alliance, zu der auch die amerikanische United zählt.
Unter Kontrolle. Von Gerald Reischl, Redline Wirtschaft bei Ueberreuter, Wien 2002, 202 Seiten, 9,90 Euro
So viele Annehmlichkeiten mit dem verbreiteten Einsatz der Elektronik verbunden sind, so zahlreich sind auch die Möglichkeiten, jedermann, der diese Dienste in Anspruch nimmt, zu überwachen. Was in Orwells 1984 noch sehr utopisch geklungen hat, ist demnächst technisch verwirklicht.
Unterwandert von Anthroposophie
Bildung, Medizin und Landwirtschaft werden zunehmend von okkulten Vorstellungen der Anthroposophie bestimmt. Mit der “grünen" Ministerin Renate Künast gerate die gesamte Agrarpolitik der Bundesregierung unter den Einfluß des Begründers der Anthroposophie, Rudolf Steiner (1861-1925), kritisiert der Agrarwissenschaftler Peter Treue (Kiel). In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung verweist er darauf, daß Steiner die Grundlagen für die biologisch-dynamische Landwirtschaft als radikalste Spielart des Ökolandbaus gelegt habe.
Die “Agrarwende" der Bundeslandwirtschaftsministerin umfasse auch "die Erhebung dieses sektiererischen Kultes in die Reihen der ernstzunehmenden Wissenschaften". Treue: “Die ideologisierte Richtung des Ökolandbaus ist eben untrennbar mit der esoterisch vernebelten Welt- und Natursicht verbunden. Attribute wie ’natürlich, biologisch, organisch, gesund' und ’ganzheitlich' - mit ihrer für die Gläubigen spezifischen Bedeutung - gehören ebenso dazu wie der Glaube an die Kraft der Steine und Götter."
Treue erinnert ferner daran, daß Teile der nationalsozialistischen Rassenlehre und der Ideologie von “Blut und Boden" von Anthroposophen gestützt worden seien. Die Öko-Marke Demeter gehe ebenfalls auf eine anthroposophische Genossenschaft in den zwanziger Jahren zurück.
Kosmische Kräfte spielen eine große Rolle: “So vergraben die spirituellen Landwirte zum Beispiel Kuhhörner, gefüllt mit ’Düngehilfsmitteln', bei Vollmond auf dem Acker. Horn sei durchlässiger für kosmische Energie als andere Materialien. Zermahlene Kiesel und Kuhmist, in denen sich die kosmische Energie besonders anreichern soll, werden in den Boden eingearbeitet. Mist von ’gesundem Weidevieh' wird deshalb verwendet, weil er sich zum ’Aufsammeln terrestrischer Kräfte' am besten eigne." (...)
Die Anthroposophie beeinflusse zunehmend auch andere Bereiche der Gesellschaft. So versuche die “okkulte Lehre", Einfluß auf das Bildungswesen und die Wissenschaft zu nehmen: “Was an anthroposophischen Waldorf-Schulen mit Kindern begonnen wird, die Vermittlung einer esoterischen Mythologie, die Runenlehre, das Rechnen mit Pentagrammen, die Erziehung zu heiliger Ehrfurcht und Scheu - wie Steiner es ausdrückte - das soll nun an den Hochschulen fortgesetzt werden." Auch die anthroposophische Medizin breite sich aus. Sie werde an etwa 1.000 Krankenhäusern und von 6.000 Ärzten in Deutschland praktiziert. So basiere eine Arzneimittellehre auf der Gliederung des Menschen in Äther-, Astral- und Lichtleib. Metalle würden dabei in folgender Weise zur “Behandlung" angewandt: Blei stehe für die Wirkung des Planeten Saturn und habe als “Zielorgan" die Milz, Gold stehe für die Sonnenwirkung und ziele auf das Herz, Silber sei mit dem Mond verbunden und wirke auf das Gehirn.
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Die durchaus berechtigte Kritik am rein materialistischen Zugang der vorherrschenden Wissenschaft und Technik im Umgang mit Mensch, Tier und Pflanze schlägt leider nur allzu leicht in sektiererisch-esoterische Weltanschauungen und Praktiken um. Wo der Glaube verlorengeht, greifen viele nach dem Strohhalm des Aberglaubens.
Ein neuer Typ von Priestern
In ihrem “Jahr der Berufung" mußten die österreichischen Diözesen ein Rekordtief an Priesterweihen verzeichnen. Der Priestermangel ist für Erzbischof Georg Eder weder durch die Aufhebung des Zölibats - “Dann hätten wir Teilzeit-Priester" - noch durch die Zulassung von Viri probati (Erprobten Männern, Anm.) - “Das wäre nicht der große Fang!" - zu erreichen. Die tiefere Ursache des Priestermangels sieht Eder vielmehr im Mangel an wirklich christlichen Ehen und Familien. Unumwunden sagt er: “Der Rückgang der Trauungen ist noch viel schlimmer, denn die Ehe ist der Urgrund jeder geistlichen Berufung. Von katholischen Ehen und Familien nehmen wir unsere Berufungen." Ohne ehrliche Bereitschaft zur Hingabe könne weder Ehe noch Priestertum gelingen. Das Verweigern der Hingabe und der Egoismus seien der wahre Grund des Priestermangels, nicht der Zölibat. (...)
Der Erzbischof von Salzburg weiß, daß sich in der schwieriger gewordenen Seelsorge nur “gesunde junge Männer" bewähren können. Auf solche baut er beim Priesternachwuchs: “Eine neue Generation wächst heran, die unbeschädigt ist von den nachkonziliaren Streitigkeiten und mit Papst und Bischof kein Problem hat." Diese junge Priester-Generation komme vor allem aus geistlichen Bewegungen, “fromm, manchmal überfromm, charismatisch".
Die Tagespost 10.10.02
Homosexuelle Subkultur
Eine Umfrage unter amerikanischen Priestern zeigt, daß etwa die Hälfte aller Priester davon überzeugt ist, daß an ihren Priesterseminaren und in ihren Orden eine homosexuelle Subkultur existiert. Diese Behauptung, die erst kürzlich in dem Buch “Goodbye Good Men" von Michael S. Rose dargestellt wurde, findet nun ihre Unterstützung in einer Studie unter 1.279 Priestern, die von der “Catholic University of America" für die “National Federation of Priests", eine nationale Vereinigung für Priester, in den USA durchgeführt wurde.
Außerdem zeigt die Studie einen deutlichen Unterschied zwischen den tendenziell konservativeren und lehramtstreuen jüngeren Priestern, die in den vergangenen 10 Jahren geweiht wurden und den älteren Priestern, die knapp nach dem 2. Vaticanum ihre Weihe erhielten.
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Wie problematisch diese Subkultur ist, zeigt die große Zahl von pädophilen Mißbräuchen durch Priester in den USA. Was da in den Medien unter der Bezeichnung Mißbrauch von Kindern lief, waren nämlich in der großen Mehrzahl der Fälle homosexuell motivierte Übergriffe auf männliche Teenager und Jugendliche.
Massenabtreibungen in Rußland
60 Prozent der russischen Kinder werden abgetrieben. Dies berichtet Vladimir Kulakov, der Leiter des Forschungszentrums für Gynäkologie in Rußland. Nur Rumänien habe eine höhere Abtreibungszahl pro Kopf. Darüber hinaus sind ungefähr sechs Millionen russische Frauen unfruchtbar (von 38 Millionen Frauen im gebärfähigen Alter). Mediziner sehen Abtreibung als Hauptursache der Unfruchtbarkeit, so Kukalov. Die Unfruchtbarkeit werde vermutlich weiter steigen. Laut Medienberichten führte der Fall der Sowjetunion zur Desintegration des Sowjet-Gesundheitssystems - was als Schlüsselfaktor hinter Rußlands Bevölkerungsschwund angenommen wird. Dies sei, so Life Site News, eine naive Berichterstattung, es sei bekannt, daß der Sowjetkommunismus Abtreibung als Banner der Frauenbefreiung begünstigt hat, und daß das Gesundheitssystem auch vor dem Fall des Kommunismus weit unter den westlichen Standards lag. Die Sowjetunion war 1921 das erste Land, das Abtreibung legalisierte.
Pro-Life-Info v. 24.10.02
Es ist angebracht, hier innezuhalten und sich bewußt zu machen, welch unfaßbares Leid sich hinter diesen Zahlen verbirgt (siehe Schwerpunkt dieser Nummer). Kann irgendjemand ernsthaft glauben, daß man einem solchen Elend mit rein menschlichen Mitteln beikommen wird?