Ziemlich genau ein Monat ist es her, daß wir hier in Wien ein außergewöhnliches Ereignise miterleben durften: Die Stadtmission. Die Wiener Kirche hat es unternommen, in die Öffentlichkeit zu gehen: “Öffnet die Tore für Christus" war das Motto, das zehn Tage lang (vom 23. Mai bis zum 1. Juni) 111 Pfarren und 50 Gemeinschaften zu unterschiedlichsten Aktionen und Veranstaltungen inspiriert hat.
Die Schlußbilanz liest sich eindrucksvoll: 5.500 Personen aus 30 Ländern nahmen am Kongreß für eine Neue Evangelisation teil, der parallel zur Mission im Wiener Dom stattfand. Rund 150.000 Menschen wurden während der Missionswoche angesprochen, mehr als 15.000 Beter haben das Geschehen begleitet.
Und dennoch: Trotz dieser eindrucksvollen Zahlen fand das Ereignis in den Medien nur wenig Echo. Am Tag nach der Mission waren in den vier Zeitungen, die ich durchgesehen habe, insgesamt nur müde 83 Zeilen über das Ereignis zu lesen. Kein Wunder, wenn Sie, liebe Leser, nichts davon mitbekommen haben.
Daher haben wir den Schwerpunkt dieser Nummer der Stadtmission gewidmet. Sie war nämlich ein denkwürdiges Ereignis, ein prophetisches Zeichen des Aufbruchs der Kirche in unseren Tagen. Die oben angeführten Zahlen geben das, was da eigentlich geschehen ist, ja nicht einmal andeutungsweise wieder.
Daher haben wir uns bemüht, Ihnen auf den folgenden Seiten durch vielfältige Zeugnisse einen Eindruck zu vermitteln von der Aufbruchsstimmung, die in diesen Tage bei so vielen zu spüren war. Was wir hier erlebt haben, war Neuevangelisierung im guten Sinn: mutig, offen, jung, fröhlich, mit Tiefgang und Bereitschaft zur eigenen Umkehr. Ich hoffe, daß wir Ihnen etwas von der Hoffnung, die aufgebrochen ist, weitergeben können.
Christof Gaspari