VISION 20004/2003
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Leichter Abschied vom Jet Set

Artikel drucken Katja Giammona, eine junge Filmschauspielerin findet zu einem Glauben, der Konsequenzen hat (Von Alexa Gaspari)

Nach der Dreharbeit zum Frühstück nach Mailand das neueste, teuerste Tascherl von Gucci ausführen, nachmittags für einige hundert Mark in Münchner Kosmetiksalons einkaufen und abends mit Freund und Lamborghini auf eine heiße Fete. Schicki Micki, Jet Set ...

Viele werden Katja Giammona um dieses von vielen jungen Leuten heiß erstrebte Leben beneidet haben. Warum hat aber die attraktive, junge deutsche Schauspielerin diese Art von Zeitvertreib aufgegeben? Eingetauscht gegen Gebet, Anbetung, Lobpreis! “Langweilig und spießig", hätte noch vor gar nicht so langer Zeit Katja selbst gesagt. Doch nun hat sie vor wenigen Wochen bei der Wiener Stadtmission vor tausenden jungen Leuten auf der Bühne am Stephansplatz Zeugnis dafür abgelegt, daß sie Gott das Steuer ihres Lebens anvertraut hat.

Dieses Leben mit Gott, so bezeugt sie überaus glaubhaft, ist weit interessanter und dynamischer als jede Existenz ohne Gott - mag sie noch so schillernd und aufregend erscheinen. Bei ihrem Besuch in Wien schildert mir Katja temperamentvoll einige Episoden aus ihrem Leben. Kein Wunder übrigens, daß sie so viel Temperament versprüht, ist doch ihr Vater Sizilianer - und die Mutter kommt aus den Abbruzzen.

1974 war das Paar - die beiden sind damals überzeugte Zeugen Jehovas - nach Wolfsburg in Deutschland übersiedelt. Sie sollen hier einen Königreichssaal für italienische Gastarbeiter leiten. 1975 wird Katja dort geboren. Sie und ihr Bruder wachsen als brave Zeugen Jehovas auf. Perfekt gekleidet, perfekt im Benehmen sollen sie ein Vorbild für die Kinder der Gemeinschaft sein, der Vater ist nämlich der Hirte der Gemeinde. Bei den stundenlangen Predigten dürfen sie nur ja nicht einschlafen, sonst gibt es zu Hause Züchtigung.

Auch Gott lernen sie nur als den kennen, der züchtigt, straft, abrechnet, gefangen nimmt. Von Freiheit keine Spur. Ein strenger Gott, der die kleine Katja nicht überzeugen kann. Auf Dauer aber offenbar auch die Eltern nicht.

Jedenfalls verläßt die Familie - ohne daß ich hier weiter darauf eingehen kann - als Katja ungefähr 14 ist, die Zeugen Jehovas. Heute weiß Katjas Mutter, die fast 20 Jahre bei der Gemeinschaft war, daß sie zu jung und unerfahren gewesen war, als man sie angeworben hatte.

Im Gegensatz zu ihren Eltern sind die beiden Kinder noch nicht getauft. Das wäre erst mit 18 Jahren vorgesehen gewesen. So läßt sich Katja katholisch taufen, praktiziert den Glauben aber nicht. Und doch: Rückblickend war dies ein erster, wichtiger Schritt in Katjas Leben. Auf dem Weg zu ihrer Bekehrung wird sie immer wieder solche Schritte in die richtige Richtung setzen.

Zunächst aber geht sie mit 17 für ein Jahr nach Siena in Italien, zwecks Sprachenstudiums. Da es ihr dort nicht gefällt, kehrt sie nach Deutschland heim, zieht mit ihrem Freund nach München - und wird bald darauf schwanger. Diese Schwangerschaft wird kritisch, als sich schon im fünften Monat herausstellt, daß ihre Gebärmutter verkalkt ist: Das Baby wird nicht mehr ausreichend über die Nabelschnur versorgt. Die Gefahr ist groß, daß Katja ihr Kind verliert oder daß es mangels Sauerstoffzufuhr ins Gehirn behindert geboren wird. Als Katjas Mutter - sie war inzwischen zum katholischen Glauben zurückgekehrt - dies erfährt, beschließt sie mit ihrer Bekehrung ernst zu machen.

Ab sofort beginnt sie für das Wohl ihres Enkelkindes zu beten (auch nachts) und zu fasten: Nicht nur daß sie freitags weder ißt, noch trinkt, verzichtet sie seither unter anderem auch auf Kaffee. Sicher nicht leicht für eine Italienerin! Ist es da nicht doch ein Wunder, daß Katja - sie ist gerade erst 19 - entgegen aller Prognosen eine kerngesunde Tochter zur Welt bringt?

Nach Julias Geburt bleibt die Großmutter beim Beten und Fasten - von da an jedoch für die Bekehrung ihrer Tochter. Denn kaum ist das Kind geboren, trennen sich dessen Eltern, und in Katjas Welt gibt es bald nur noch Film, Fernsehen, die Szene eben. Ihren ersten Film dreht sie 1996 : Im Rausch der Liebe. Die Filmfestspiele in Cannes oder Venedig läßt sie ebensowenig aus wie Einladungen und Veranstaltungen, auf denen sich Stars tummeln - und solche, die es werden wollen. Sehen und gesehen werden, das ist wichtig.

Shopping gehört zum unentbehrlichen Zeitvertreib: “Wehe, man besitzt nicht die schickste Sonnenbrille, dann bekommt man Depressionen. Man ist suizidgefährdet, weil die anderen das eigene Outfit nicht toll finden," schildert Katja sehr anschaulich . “Das Geld wird ausgegeben, kaum daß man es hat. Ich wußte meist nicht einmal, wer mich in einem Geschäft bedient hat, weil ich die Verkäuferin gar nicht angeschaut habe. Ich mußte ja ständig mit irgendwelchen Kollegen telefonieren. Bis heute habe ich keinen Führerschein, weil ich das Geld, das mir die Eltern für diesen Zweck gegeben hatten, für irgendwelche unglaublich wichtigen Dinge ausgeben mußte", gesteht Katja kopfschüttelnd.

“Mit den Cremes, Wässerchen und Parfums, die ich erstanden habe, wäre jede 90jährige aufgeblüht," erzählt sie, über sich selbst amüsiert. So wie sie mir da jung, schlank und gutaussehend gegenübersitzt, fragt man sich ja wirklich, wozu sie all die Schönheitsmittel gekauft hat.

Die Eltern sind jedenfalls nicht mit ihrem Lebensstil einverstanden und drehen den Geldhahn zu. Allerdings erhöht sich Katjas Gage mit der Zahl ihrer Filmrollen, etwa bei den Serien Tatort oder Der Alte. So schafft sie es recht gut, sich und ihre Tochter zu ernähren.

Ist Katja also mit ihrem Leben zufrieden? Nein, vielmehr steigert sich ihre Rastlosigkeit. Es muß immer wieder Neues her: noch mehr Aktivitäten, weitere Exzesse. Irgendetwas fehlt. Da muß es doch noch mehr oder vielleicht anderes geben. Aber was?

Wie auch viele Schauspielerkollegen beginnt sie in verschiedenen Religionen und bei den unterschiedlichsten Philosophen und Denkrichtungen zu suchen: Sie studiert den Buddhismus, vertieft sich in die indianische Kultur - eine Zeitlang hilft es ihr, sich an die Mutter Erde zu wenden -, liest Hegel und Wittgenstein, begeistert sich für Schopenhauer: “Ich bin von einer Religion zur nächsten gegangen, von einem Philosophen zum nächsten, habe mir von überall ein bißchen was herausgeholt. Damit habe ich meine eigene Philosophie entwickelt und meinen eigenen Gott geschaffen." Schließlich gibt Katja sogar Schriften heraus, die sie unter den Kollegen verteilt. Verschmitzt lachend meint sie: “Meine Kollegen haben meinen Gott toll gefunden."

Für den spießigen Glauben der Mutter hat sie nur Hohn und Spott übrig. Ihrem Vater schlägt sie sogar vor, sich doch von der übertrieben frommen Mutter zu trennen. Und dennoch begleitet sie ihre Mutter zu einem charismatischen Treffen nach Rimini - allerdings vor allem, um dort tagsüber das Meer und nachts die Diskotheken zu genießen.

Die Neugier treibt sie jedoch zum einen oder anderen Vortrag. “Was ist es, das die Mutter so fasziniert?", fragt sich Katja, die sich heute erinnert: “Viele Emotionen sind da hochgekommen. Ich habe festgestellt, daß die katholische Kirche doch mehr zu bieten hatte, als ich dachte. Vor allem war es dort nicht so deprimierend, wie ich meinte: Da war viel Freude in den Aussagen, den Gebeten und Gesängen zu spüren."

Von Rimini nimmt sie sich jedenfalls einen Rosenkranz mit und betet ihn nun jeden Abend. Daß er jedenfalls keine schädliche Wirkung hat, merkt sie daran, daß sie nun ohne Beruhigungs- und Schlafmittel, ohne Atem- und Entspannungsübungen schlafen kann. Langsam gewinnt Ihm in ihrem Leben an Boden.

Eines Tages beschließt sie, Gott die Wahl ihrer Lektüre zu überlassen. Während der Dreharbeiten zu einem Film geht sie in eine Buchhandlung und denkt dabei: “Gott, zeige mir jetzt das Buch, das ich kaufen soll!" Mit geschlossenen Augen geht sie auf ein Buchregal los. Als sie die Augen öffnet blickt sie auf eine Biographie von Romy Schneider.

In den Drehpausen liest sie darin und stellt fest: Romy, eine Schauspielerin wie sie, eine Mutter wie sie, zerbricht nach einem exzessiven Leben am Tod ihres Sohnes, den sie vernachlässigt hatte. Katja weiß sofort: Ab nun muß sie sich mehr um ihre kleine Julia kümmern.

Also zieht sie nach Beendigung der Dreharbeiten mit Julia nach Wolfsburg in die unmittelbare Nähe der Eltern. Von nun an soll die Familie im Vordergrund stehen. Sie nimmt sogar an charismatischen Gebetsrunden der Mutter teil, vor allem weil sie meint, daß ein frischer, mondäner Wind den allzu frommen Damen gut tun würde. In die Kirche geht sie nach wie vor nicht.

Kaum vier Monate nach Katjas Übersiedlung beschließen die frommen Damen jedoch, in Italien eine Gemeinschaft zur Rehabilitation Drogensüchtiger - auf der Basis des Gebets - zu gründen. Die Eltern übersiedeln also nach Italien - ein harter Schlag für Katja, die doch auf Familie setzen wollte. Enttäuscht stürzt sie sich erneut in das Filmgeschäft: noch mehr Dreharbeiten, Partys und Alkohol - ein Pendeln zwischen einem ausschweifendem Leben in München, Berlin oder Rom und der Wolfsburger Idylle.

“Katja, wie schaut's aus, fahren wir pilgern?", kommt eines Tages überraschend der Anruf einer Freundin der Mutter. Und Katja sagt zu. Es geht nach Medjugorje, ausgerüstet mit Fotoapparat und Kamera, um alles Sensationelle für die Kollegen daheim festzuhalten. Einem Afrikaner, der sie im Bus fragt: “Hallo, was machst du hier?", antwortet sie mit einem ironischen: “Ich will sehen, wie die Jungfrau Maria ausschaut."

Als sie diese Frage hört, hat sie überraschenderweise ein fast beklemmendes Gefühl, als wäre ihr Leben irgendwie durch diesen Mann bedroht. Schwer zu beschreiben. Erst im Rückblick wird sie erkennen, daß diese Ahnung gar nicht so falsch war. Tatsächlich hat sie ja ihr altes Leben bei dieser Fahrt verloren.

Daß der Afrikaner Priester ist, merkt sie erst bei der Messe, die er auf der Fahrt nach Medjugorje in einem Restaurant liest, eine “normale" Messe. Diese Art der Messe hatte Katja noch nie gemocht. Wenn schon Messe, dann charismatisch. So steht sie also hinten und weiß nicht recht: Soll sie rauchen gehen oder bleiben? Zwischendurch schweigt der Priester minutenlang. “Schläft der?", fragt sich Katja. “Das tu ich mir nicht an. Ich geh' lieber eine rauchen."

Plötzlich aber verspürt sie einen Drang, nach vor zu gehen und sich hinzuknien. Sie merkt, daß sie weint. In ihrer Verwirrung steckt sie sich doch eine Zigarette mitten während der Messe an und verläßt dann fluchtartig den Raum. Nein, sie will nichts damit zu tun haben!

In Medjugorje spricht sie der Priester, ein Nigerianer, an. Eindringlich, noch immer von der Erinnerung ergriffen schildert mir Katja: “Folgendes hat mir der Priester gesagt: ,Obwohl du das Wunder erlebt hast, daß deine Tochter die Schwangerschaft gesund überlebt hat, obwohl sich deine Mutter so für dich hingibt, obwohl du diesen Alptraum hattest - und er hat einen Traum angesprochen, den ich wirklich gehabt hatte -, sagst du immer noch nicht ja zu Jesus! Du gehört doch nur Ihm.' Er hat mir noch vieles aus meinem Leben gesagt, das niemand außer mir wissen konnte. Da ist mir plötzlich klar geworden: Gott schaut mich an, mich ganz speziell, nicht wie eine Ameise unter vielen, sondern mich ganz allein." Es muß ein umwerfendes Erlebnis gewesen sein. Von ähnlichen Erfahrungen berichten Menschen, die bei Pater Pio gebeichtet haben.

In Katjas Innerem kämpfen zwei Regungen: Einerseits ist es ihr nicht recht, daß Gott ihre privaten Dinge einem anderen Menschen enthüllt. Aber sie sieht auch, daß dieser Priester um ihre Seele kämpft, merkt nun, daß eines ihrer Vorhaben Gott ganz und gar nicht gefallen würde, und erkennt, daß Er sie durch diesen Priester davor bewahren will.

Zu guter Letzt kann sie aus tiefstem Herzen Ja zu Gott sagen, und sie weiht in Anwesenheit des nigerianischen Priester in Medjugorje ihr Leben der Muttergottes und dem Herzen Jesu. Die folgenden Tage sind mit Einsichten, Tränen - und einer ungeheuren Wiederbelebung ihrer Seele erfüllt.

Was mir an Katjas Erzählung über diese Tage in Medjugorje auffällt, ist die Tatsache, daß sie nicht ein einziges Mal die Erscheinungen der Gospa erwähnt, obwohl doch dieses “sensationelle" Geschehen der eigentliche Grund ihrer Reise war. Und besonders nett finde ich folgendes Geständis von Katja: Irgendwo meinte sie aufgeschnappt zu haben, daß sich Menschen meist erst knapp vor ihrem Tod bekehren. Daraufhin geht sie in der ersten Zeit stets besonders vorsichtig über die Straße, um nicht überfahren zu werden.

Nach ihrer Rückkehr aus der Herzegowina zieht sich Katja für drei Monate in eine geistliche Gemeinschaft zurück, um ihr Leben zu überdenken, um Ruhe und Abstand zu gewinnen. Auch der nigerianische Priester ist dort, betet mit ihr, hilft ihr beim Neubeginn. Eine Schwester macht sie mit der Liturgie der Kirche vertraut, mit den Psalmen. Sie betet Novenen. Katja schreibt bei den Predigten des begnadeten Priesters mit, nimmt seine Spiritualität auf, notiert seine Gebete.

Nach dieser Einkehr übersiedelt sie mit der Tochter nach Berlin in die Nähe des Kindesvaters. Sie will nicht nur ein neuer Mensch werden, sondern vor allem auch für ihr Kind eine neue Mutter. Daß dies geglückt scheint, erlauschte sie voll Freude kürzlich, als Julia ihren Freundinnen erzählte: “Ihr müßt mit eurer Mama in die Kirche gehen. Seitdem meine Mama in die Kirche geht, ist sie die beste Mama der ganzen Welt. In der Kirche ißt sie dann das Brot. Und das Brot ist Jesus. Meine Mama geht jetzt sehr gern in die Kirche."

Das stimmt: So sehr sie früher jede Messe gemieden hatte, so wenig möchte Katja seitdem die Kirche nach der Messe verlassen. Mit ihrer etwas rauhen Stimme erklärt sie lächelnd: “Da beginnt schon mein Kreuz, wenn ich hinausgehen muß. Aber das kann ich ja dann aufopfern. Nun weiß ich ja, daß Beten und Opfern einen Sinn und eine Wirkung haben."

Katja fährt fort: “Nicht nur zwischen mir und meiner Tochter hat sich viel verändert, sondern vor allem zwischen meiner Mutter und mir." Als sie Katja in Deutschland besucht, teilt ihr die Mutter mit, sie habe Krebs (siehe Gebetsanliegen) und wolle sich nun ihr verabschieden. Kurz darauf hat Katja einen Traum: Die Mutter sei bereit gewesen, jedes Opfer für die Bekehrung ihrer Tochter anzunehmen. Als sie die Mutter fragt, ob der Traum stimme, meint diese lächelnd: “Ja, aber sei nicht traurig. Ich habe den Arzt umarmt, als ich die Diagnose Krebs gehört habe." Das wäre damals für sie das sichere Zeichen gewesen, daß Katja nun die Gnade der Bekehrung erfahren hatte. (Übrigens bekam die Mutter den Befund, als Katja in Medjugorje war.)

Für mein Gegenüber war damals schlagartig klar: Beten, Fasten und Opfern sind sinn- und wirkungsvoll. Und: Wie sehr vermag eine Mutter zu lieben! Welche Macht geht doch vom Annehmen des Kreuzes aus! Bewunderswert das Zeichen, das diese Mutter da gesetzt hat - aber wohl nicht für jedermann faßbar.

Katja ist dank dieses totalen Einsatzes enorm gewachsen. Hat sie deswegen eine besondere Sehnsucht nach Kreuz und Sühne entwickelt? Ihr ganzer Lebensstil hat sich jedenfalls seit ihrer Bekehrung von Grund auf verändert. Die neue Ausrichtung hat natürlich auch Folgen für ihre Schauspieltätigkeit: Als ihr die Rolle einer Orakelfrau, die verflucht und verdammt, angeboten wird, lehnt sie ab. Ein müder Versuch des Widersachers? Dann war da noch eine Rolle als Ehebrecherin. Wär' das was? “Das gibt's ja wohl nicht, habe ich mir gedacht," erinnert sich mein Gegenüber.

Mittlerweile gibt es also nicht mehr viele Rollen, die sie annehmen kann. Ein zu hoher Preis für ihren Glauben? Nein, vor allem deswegen nicht, weil sie jetzt auch andere Ziele hat: So organisiert sie beispielsweise mit gläubigen Freunden, mit denen sie nun in Gemeinschaft lebt, dieser Tage eine “Liebesparade für Gott" in Berlin. Weiters hat sie ein Haus gefunden, in dem sie hofft, eines Tages eine ständige Anbetung einrichten zu können. Mit dem Bistum Berlin ist sie schon in gutem Kontakt.

Gebet, tägliche Anbetung und Heilige Messe sind ihr sehr wichtig geworden. Und jede Nacht zwischen Mitternacht und drei Uhr betet sie für die Bekehrung anderer Menschen und vor allem für die armen Seelen.

Und wie hat sich ihr Umgang mit den Menschen, mit ihren Kollegen geändert?, will ich wissen. “Ich hoffe, daß ich geduldiger geworden bin, mehr anteilnehmend. In welcher Art die Anteilnahme geschehen soll, erfahre ich im Gebet. Das Gebet verändert mein Verhalten." Mittlerweile kann sie auch mit Angriffen, denen sie als Schauspielerin, die sich zum Glauben bekennt, immer wieder ausgesetzt ist, besser umgehen: “Früher hätte ich mich unbedingt mit einer Ansicht durchsetzen wollen. Heute versuche ich eher zu ertragen. Manchmal stehe ich einfach auf und verlasse den Raum, um Streit zu vermeiden. Nicht wenige würden mich ja gerne für verrückt erklären. Da ist das Durchhalten nicht immer leicht. Es gelingt nur dank des täglichen Meßbesuchs. Da erfahre ich auch, ob ich den einen oder anderen Angriff einfach still als Kreuz tragen muß oder ob ich mich anders verhalten soll."

Eine starke Stütze auf ihrem Weg ist ihr auch ihre Gemeinschaft. Gott sei Dank wirkt Katja nicht so, als würde sie sich leicht erschüttern oder einschüchtern lassen. Dazu wirkt sie einerseits zu temperamentvoll,, andererseits gelassen und in sich ruhend - trotz ihrer Jugend.

Ein besonderes Anliegen ist ihr die Bewegung der “Herzen der Liebe", die ihren Ursprung in Afrika hat und die Katja in Berlin gemeinsam mit Freunden durch ein Gebetsleben weitertragen möchte. Ziel der Bewegung ist die Einrichtung eines kirchlichen Feiertag der vereinten Herzen Jesu und Mariä. Darüber spricht sie auch gerne, wenn sie reist. Das tut sie nun allerdings nicht mehr, weil sie irgendwo toll frühstücken oder shoppen möchte, sondern weil sie Zeugnis für ein Leben mit Jesus gibt. Den jungen Leuten, zu denen sie spricht, sagt sie dabei gerne: “Schaltet euer Handy ab, zieht euch einmal zurück, pilgert an einen Gnadenort. Und dann erbittet nichts, sondern sagt im Gebet: Dein Wille geschehe. Mach' mit mir, was Du willst. Entferne meinen Egoismus, mach' mich klein, fülle Du mich ganz."

Sie strahlt, als wir auseinandergehen: “Nur in der Hingabe kann ich den Herrn spüren. In diesem Moment wird die ganze Welt zum Paradies und dann kommt Er in unser Herz und läßt uns nicht mehr los. Dann laß ich Ihn Regie führen." Sie hat recht: Der Herr führt nun einmal die beste Regie.

Katjas Mutter hat nun eine Chemotherapie bekommen: Ich würde Ihnen, liebe Leser, die Gesundheit von Katjas Mutter gerne als Gebetsanliegen ans Herz legen.

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