Eine Leserin schildert, wie sie in die Esoterik geraten ist und in Medjugorje einen neuen Anfang im Glauben setzen konnte.
Ich bin seit 27 Jahren verheiratet, Mutter von drei Kindern und Hausfrau (von Beruf Krankenschwester). Meine Einstellung zum Glauben war in der Kindheit und Jugend eine gute, vielleicht auch berufsbedingt. In den letzten Jahren war meine Beziehung zu Gott aber eher lau, besonders seit Mitte der neunziger Jahre. Ich habe angefangen die “5 Tibeter" zu praktizieren und bin durch dieses Gedankengut zunehmend in die Esoterik abgeglitten.
Parallel dazu entwickelte sich meine Ehe immer mehr vom Miteinander zum Nebeneinander. Eine schleichende Entfremdung fand statt. Wir haben nur noch über Dinge des Alltags geredet, nicht mehr über die persönlichen Empfindungen und Probleme. Die Liebe und das gegenseitige Verständnis waren irgendwo auf der Strecke geblieben. Wir beide und besonders die Kinder litten darunter.
So fuhr ich im Oktober 2000 nach Medjugorje - ehrlich gesagt, aus Neugier und aus einem Gefühl der Leere heraus.
Ich fand dort auch alles sehr schön, besonders den tiefen Glauben der Pilger, war selber aber nur ein Beobachter und konnte der Gläubigkeit dort nicht viel abgewinnen. Durch meine esoterische Einstellung war ich der Meinung, meine Probleme selber bewältigen zu können. So habe ich also gar keine Hilfe erwartet. Ich hatte auch nicht die Absicht, dort zur Beichte zu gehen, sah ich doch in meiner Selbstgefälligkeit keine Anlaß dazu.
Wir beteten den Kreuzweg auf dem Erscheinungsberg und meine Stimmung wurde immer bedrückter. Eine innere Unruhe hatte sich meiner bemächtigt, die schwer zu beschreiben ist. Es kamen mir plötzlich Zweifel über die Richtigkeit meines Lebensweges und Gedanken wie: “Was, wenn doch etwas daran ist, wenn doch die Gottesmutter hier war oder ist? Wenn mir doch jemand helfen könnte?"
Ich ging ziemlich weit hinter der Gruppe und wurde mir zunehmend meiner Seelenqual bewußt. Als ich beim “Blauen Kreuz"(ein schlichtes Holzkreuz, wo die Gottesmutter den Kindern erschienen ist) ankam, erlebte ich eine ganz tiefgreifende innere Berührung: Ich weinte und mir wurde ganz deutlich bewußt, daß ich heute noch zur Beichte und mein ganzes Elend Gott hinlegen mußte. Das habe ich dann auch getan. Dadurch habe ich eine derartige Heilung meiner Seele erfahren, wie ich es wohl nie für möglich gehalten hätte. Mein ganzes Leben und auch das meiner Familie hat sich grundlegend geändert.
Nacheinander haben mein Mann und meine erwachsenen Kinder ( 22 Jahre und 19 Jahre) zu Gott gefunden. Bei uns fährt mittlerweile die ganze Familie mindestens einmal im Jahr nach Medjugorje. Wir versuchen auch so, unser Leben nach besten Kräften auf Gott auszurichten: Sonntagsgottesdienst, gemeinsames Gebet, Anbetung in der Kirche, häufige Beichten, usw ...
Wir sind uns der Gnade und des Segens, der uns von der Gottesmutter in Medjugorje zuteil wurde, bewußt. Und wir wissen auch, daß man den Willen für diesen Weg jeden Tag neu bekunden muß. Und noch eines wissen wir nur zu gut: daß wir erst ganz am Anfang stehen und daß der Weg nicht leicht ist. Um die Kraft für diesen Weg beten wir zum Heiligen Geist - Er hilft ganz sicher.
Noch ein persönlicher Rat: Bitte halten Sie sich fern von Esoterik und allen möglichen Heilslehren - sie sind der Weg in die falsche Richtung, sie sind schleichendes Gift!
Ich wäre froh, wenn die Verantwortlichen in unserer Kirche dies endlich erkennen und mit Nachdruck aufzeigen würden.