1947 bat Mutter Teresa den Erzbischof von Kalkutta, er möge die Echtheit ihrer Berufung zu einem außergewöhnlichen Apostolat unterscheiden. Im folgenden einige Auszüge aus dem Schreiben:
Ich war und bin sehr glücklich als Loretto-Schwester. Das zu verlassen, was ich liebe und mich neuen Arbeiten und Leiden, die groß sein werden, aussetzen, von so vielen ausgelacht werden, besonders von Geistlichen, den harten Dingen eines indischen Lebens nahe bleiben und sie freiwillig wählen, bis zur Einsamkeit und Schmach, zur Unsicherheit - und all das, weil Jesus es wünscht, weil irgendetwas mich ruft, alles zu verlassen und die wenigen zu sammeln, Sein Leben zu leben, Seine Arbeit in Indien zu tun. Diese Gedanken verursachten mir viel Leid, aber die Stimme sagte weiterhin, “Willst Du ablehnen?"
Eines Tages bei der Heiligen Kommunion hörte ich dieselbe Stimme sehr deutlich: Ich möchte indischen Schwestern, Opfer Meiner Liebe, die Maria und Martha sein würden, die mit Mir so sehr vereint sein würden, daß sie Meine Liebe auf die Seelen ausstrahlen. Ich wünsche freie Schwestern, die mit Meiner Armut des Kreuzes bekleidet sind. Ich wünsche gehorsame Schwestern, die mit Meinem Gehorsam des Kreuzes bekleidet sind. Ich wünsche Schwestern voller Liebe, die mit Meiner Liebe des Kreuzes bekleidet sind. Willst du es ablehnen, das für Mich zu tun?
An einem anderen Tag: “Du bist Meine Braut für Meine Liebe geworden. Du bist für Mich nach Indien gekommen. Der Durst, den du nach Seelen hattest, brachte dich so weit. Hast du Angst, einen weiteren Schritt für Deinen Bräutigam, für Mich, für die Seelen zu tun? Ist dein Großmut erkaltet? Bin ich zweitrangig für dich? Du bist nicht für die Seelen gestorben. Deshalb sorgst du dich nicht darum, was mit ihnen passiert. Dein Herz war nie so betrübt wie das Meiner Mutter. Wir beide gaben alles, was wir hatten, für die Seelen und du? Du hast Angst, deine Berufung zu verlieren, weltlich zu werden, du willst verharren. Nein - deine Berufung ist es zu lieben und zu leiden und Seelen zu retten und durch diesen Schritt wirst du den Wunsch Meines Herzens für dich erfüllen. Das ist deine Berufung. Du wirst dich in ein einfaches indisches Gewand kleiden oder eher so wie Meine Mutter, die einfach und arm gekleidet war. Deine jetzige Ordenstracht ist heilig, weil sie Mein Symbol ist - dein Sari wird heilig sein, weil er Mein Symbol sein wird.
Ich versuchte, unseren Herrn davon zu überzeugen, daß ich versuchen werde, eine sehr eifrige heilige Loretto-Schwester zu werden, ein echtes Opfer hier in dieser Berufung - aber die Antwort kam wiederum sehr klar. “Ich wünsche indische missionarische Schwestern der Nächstenliebe, die Mein Feuer der Liebe bei den sehr Armen sein sollen - den Kranken, den Sterbenden, den kleinen Straßenkindern. Ich wünsche, daß du die Armen zu Mir bringst und die Schwestern, die ihr Leben als Opfer meiner Liebe hingeben, könnten diese Seelen zu mir bringen. Ich weiß, du bist die unfähigste Person, schwach und sündig, aber gerade weil du das bist, möchte ich dich für Meinen Ruhm benützen! Willst du ablehnen!"
Diese Worte, oder besser, diese Stimme erschreckte mich. Der Gedanke, wie die Inder zu essen, zu schlafen, zu leben, erfüllte mich mit Furcht. Ich betete lange - ich betete so viel - ich bat Unsere Mutter Maria, Jesus zu bitten, all das von mir zu nehmen. Je mehr ich betete, desto klarer wurde die Stimme in meinem Herzen, und so betete ich, Er möge mit mir machen, was immer Er möchte. Er bat wieder und wieder.
Dann war die Stimme wiederum sehr klar: “Du hast immer gesagt: ,Mach mit mir, was du willst.' Jetzt möchte ich Taten sehen. Laß Mich das machen, Meine kleine Braut. Meine Kleine. Hab keine Angst. Ich werde immer mit dir sein. Du wirst leiden und du leidest jetzt, aber du bist Meine kleine Braut, die Braut des gekreuzigten Jesus, du mußt diese Qualen in deinem Herzen tragen. Laß Mich handeln. Lehne Mich nicht ab. Vertraue Mir voll Liebe, vertraue Mir blind."
“Meine Kleine, gib Mir Seelen. Gib Mir die Seelen der armen kleinen Straßenkinder. Wie es schmerzt, wenn du nur wüßtest, diese armen Kinder mit Sünden beschmutzt zu sehen. Ich sehne Mich nach der Reinheit ihrer Liebe. Wenn du nur Meinem Ruf antworten und Mir diese Seelen bringen würdest. Entreiße sie der Hand des Bösen. Wenn du nur wüßtest, wie viele Kleine jeden Tag in die Sünde fallen. Es gibt Klöster mit vielen Nonnen, die sich um die reichen und tüchtigen Menschen kümmern, aber für Meine sehr Armen ist absolut niemand da. Nach ihnen sehen ich Mich. Sie liebe ich. Willst du ablehnen?"
(...)
Gott ruft mich, so unwürdig und sündig ich auch bin. Ich sehne mich danach, alles für Seelen zu geben. Sie werden alle glauben, daß ich verrückt sei, nach so vielen Jahren eine Sache zu beginnen, die mir größtenteils nur Leid bringen wird, aber Er ruft mich auch, mit den wenigen zusammen die Arbeit zu beginnen, gegen das Böse zu kämpfen und Ihm die tausend kleinen Seelen zu entreißen, die er jeden Tag zerstört.
Das ist ziemlich lang geworden, aber ich habe ihnen alles erzählt, wie ich es meiner Mutter erzählt hätte. Ich möchte wirklich nur Ihm gehören, mich selbst völlig für Ihn und die Seelen verzehren. Ich möchte, daß er von vielen zärtlich geliebt werde. Ja, wenn Sie meinen, wenn Sie es wünschen - bin ich bereit, Seinen Willen zu tun. Berücksichtigen Sie nicht meine Gefühle. Berücksichtigen Sie nicht die Kosten, die ich zu zahlen haben werde. Ich bin bereit, weil ich Ihm bereits alles gegeben habe, was ich habe. Und wenn Sie glauben, daß all dies eine Täuschung ist, dann würde ich es auch akzeptieren und mich ganz opfern.
Ihr ergebenes Kind
Mary Teresa
Quelle:http://www.motherteresacause.info/english.htm
Begegnung mit Mutter Teresa
Im Zuge der Vorbereitungen für den 12. Internationalen Familienkongreß in Wien fand eine Begegnung mit Mutter Teresa statt. Wir waren ungefähr 30 Personen, und ich hatte mein Aufnahmegerät mit, um ihre Worte festhalten zu können. So stellte ich mich neben sie und mußte das Mikrophon ziemlich weit hinunter halten, da sie ja sehr klein war.
Doch sehr schnell erschien es mir einfach unpassend, neben dieser zwar körperlich um vieles kleineren, doch innerlich so viel größeren Frau (als ich) stehenzubleiben. So ging ich also in die Knie und blieb in dieser Haltung bis zum Ende ihrer unvergeßlichen Worte.
Anschließend durfte ich sie im Lift hinunterbegleiten. Da erzählte ich ihr von einem schwierigen Familienprojekt, das wir beginnen wollten und sie gab mir spontan für unsere Familie und dieses Projekt ihren Segen.
Am letzten Tag des Familienkongresses ging ich mit der ersten Ausgabe von VISION zu ihr - mein allererster Artikel darin handelte übrigens von Mutter Teresa - und sie schrieb “God bless you" darauf. Gleich daneben hat übrigens Pater Slavko Barbaric geschrieben: “Der Friede sei mit Dir und Deiner Familie".
Es wird wohl niemanden wundern, daß diese Ausgabe nun eingerahmt in unserem Zimmer hängt.
Alexa Gaspari