VISION 20005/2003
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Unsere Hoffnung ist Christus

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Im Zusammenhang mit dem derzeitigen ethischen und religiösen Pluralismus, der Europa immer mehr kennzeichnet, ist es daher notwendig, die Wahrheit über Christus als einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen und einzigen Erlöser der Welt zu bekennen und neu vorzustellen. Daher lade ich ... zusammen mit der ganzen Kirche meine Brüder und Schwestern im Glauben ein, sich ständig vertrauensvoll Christus zu öffnen und sich von ihm erneuern zu lassen.

In der Kraft des Friedens und der Liebe verkünde ich allen Menschen guten Willens: Wer dem Herrn begegnet, erkennt die Wahrheit, entdeckt das Leben, findet den Weg, der zum Leben führt (vgl. Joh 14, 6; Ps 16, 11).

An der Lebensführung und am Zeugnis des Wortes der Christen sollen die Bewohner Europas entdecken können, daß Christus die Zukunft des Menschen ist. Denn nach dem Glauben der Kirche »ist uns Menschen kein anderer Name unter dem Himmel gegeben, durch den wir gerettet werden sollen« (Apg 4, 12).

Für die Gläubigen ist Jesus Christus die Hoffnung jedes Menschen, weil er das ewige Leben schenkt. Er ist “das Wort des Lebens" (1 Joh 1, 1), das in die Welt gekommen ist, damit die Menschen “das Leben haben und es in Fülle haben" (Joh 10, 10). Er zeigt uns so, daß der wahre Sinn des menschlichen Lebens nicht im weltlichen Horizont eingeschlossen bleibt, sondern sich auf die Ewigkeit hin öffnet.

Die Mission jeder Teilkirche in Europa ist es, dem Durst eines jeden Menschen nach Wahrheit und dem Verlangen nach echten Werten, welche die auf dem Kontinent lebenden Völker beseelen sollen, Rechnung zu tragen. Mit frischen Kräften muß sie das Neue, das sie belebt, wieder zu Bewußtsein bringen. Es geht darum, eine klar gegliederte

Kultur- und Missionstätigkeit in Gang zu setzen, indem man mit überzeugenden Aktionen und Argumentationen zeigt, daß das neue Europa notwendigerweise zu seinen letzten Wurzeln zurückfinden muß.

In diesem Zusammenhang haben alle, die sich an den Werten des Evangeliums inspirieren, eine wesentliche Funktion zu erfüllen, die zu dem festen Fundament gehört, auf dem ein menschlicheres und friedlicheres, weil alle und jeden einzelnen respektierendes Zusammenleben aufzubauen ist.

Es ist notwendig, daß es die Teilkirchen in Europa verstehen, der Hoffnung ihre ursprüngliche eschatologische Komponente zurückzugeben. Die wahre christliche Hoffnung ist nämlich göttlich und endzeitlich; sie ist gegründet auf den Auferstandenen, der wiederkommen wird als Erlöser und Richter und der uns zur Auferstehung und zum ewigen Lohn ruft.

Wenn die europäischen Völker zu Christus zurückkehren, werden sie jene Hoffnung wiederfinden können, die allein dem Leben Sinnfülle zu geben vermag. Auch heute können sie ihm begegnen, denn Jesus ist in Seiner Kirche gegenwärtig, Er lebt und wirkt in ihr: Er ist in der Kirche und die Kirche ist in ihm (vgl. Joh 15, 1ff.; Gal 3, 28; Eph 4, 15-16; Apg 9, 5). In ihr vollbringt Er kraft der Gabe des Heiligen Geistes weiter unaufhörlich sein Heilswerk.

Auszug aus der Enyklika “Ecclesia in Europa".

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