VISION 20006/2003
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Einleitung

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Fürchtet euch nicht!" Dieser erste Zuruf des eben gewählten Papstes Johannes Paul II. an die 1978 am Petersplatz versammelte Menschenmenge soll aus Anlaß des 25. Jahrestages des gegenwärtigen Pontifikats Thema dieses Schwerpunktes sein. In einer der Ansprachen bei den Feierlichkeiten ist der Papst wieder auf dieses Thema zurückgekommen.

“Fürchtet euch nicht!" - diese Aufforderung ist eigentlich eine Zumutung. Denn jeder halbwegs hellhörige Zeitbeobachter findet sofort eine ganze Liste von triftigen Gründen, warum heute in vielen Bereichen zumindest ernste Besorgnis angebracht ist.

Die auch in der Heiligen Schrift immer wiederkehrende Aufforderung zur Furchtlosigkeit, die uns von Engeln, Propheten und vor allem vom Herrn selbst zukommt, leitet sich auch keineswegs aus der Gefahrlosigkeit der Lebensumstände ab. Dieser Zuspruch soll uns vielmehr immer wieder die Augen für das heilswirksame Wirken Gottes öffnen, das die meisten Menschen im Strudel der Alltagsereignisse - nicht erst heute, aber heute besonders - allzu leicht aus den Augen verlieren.

Daher hat der Papst ja den Ausruf “Fürchtet euch nicht!" auch sofort mit der Aufforderung ergänzt: “Öffnet die Tore weit für Christus!"

Auf den folgenden Seiten versuchen wir dieses Spannungsverhältnis auszuloten: zwischen der durchaus begründeten Furcht, die uns die Lebensumstände nahelegen, und der Angstlosigkeit, die jenen zuteil werden kann, die fest mit dem Heilswirken Gottes im Leben rechnen.

Die Frage nach dem Umgang mit der Angst ist gerade für unsere Zeit, die zwischen Verdrängung, irrealem Optimismus und Trostlosigkeit schwankt, von besonderer Bedeutung. Wir hoffen, daß Sie, liebe Leser, auf den folgenden Seiten die eine oder andere Anregung finden.

Christof Gaspari

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