VISION 20004/2004
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Die Blickrichtung geändert

Artikel drucken Was die Stadtmission gebracht hat

Vor einem Jahr war Stadtmission in Wien. Im Oktober findet das Projekt seine Fortsetzung in Paris. Was bringen diese Bemühungen für die Neuevangelisierung?

Öffnet die Türen für Christus". So hat uns die Stadtmission Wien vor einem Jahr zugerufen. Ich habe es damals als ein ermutigendes Zeichen erlebt, wie sich die “klassische" Diözese den fröhlichen Stil der jugendlichen Gemeinschaft Emanuel zu eigen gemacht hat. Ein Freund nannte es “das Erlebnis, unverschämt Christ sein zu dürfen".

Dieser ermutigende erste Teil des Projektes ( von manchen wohl nur als “Event" registriert ) ist abgeschlossen. Die zweite Phase des Projektes läuft. Mit der Frage “Wer läßt uns das Heil sehen?" setzt Paris die Stadtmission fort und veranstaltet vom 23. Oktober bis 1. November 2004 den 2. internationalen Kongreß für eine Neue Evangelisation. Die Pariser erhoffen sich viele Teilnehmer aus Pfarren des “Wiener Modells".

Was aber ist von der Stadtmission in Wien geblieben? Viele Gespräche in Wiens Pfarren bestätigen meine eigene Erfahrung: die kirchenfüllenden Massenbekehrungen haben nicht stattgefunden. Die meisten Veranstaltungen seien ja doch nur Insider-Treffen gewesen, meinen einige. Nein, wir machen nicht mehr, als wir immer schon gemacht haben...

Stimmt. Meßbares hat sich seit dem Vorjahr kaum geändert.

Stimmt nicht - denn der Blickwinkel vieler Christen hat sich überraschend verändert.

Die eine Pfarre hatte aus Anlaß der “Stadtmission" ein traditionelles Fest vom Saal auf den Kirchenplatz verlegt. Die Kirchengemeinde staunte, wie einladend sie plötzlich auf ihre Umgebung wirkt, und feiert seither eben auf dem Platz. Die andere Pfarre hat im Rahmen der “Stadtmission" eine “Kinderwallfahrt" durchs Grätzl der Kirche versucht. Die Kinder haben heuer diese “Wallfahrt" mit Erfolg eingefordert und wiederholt. Die Gemeinde entdeckt dabei, wie sie Fröhlichkeit ausstrahlt.

Mehrere Pfarren sind erstaunt über die Freundlichkeit der Menschen, denen sie bei Straßenveranstaltungen und Bezirksfesten kleine Geschenke in die Hand drücken. Beim Wiener Stadtfest und beim Donauinselfest ist heuer erstmals auch die Kirche mit Show-Bühnen dabei...

Erleben wir nicht immer wieder, wie sich durch die Änderung der Blickrichtung alles ändert? Ich schätze in der Kirche interne Auseinandersetzungen, bin es aber müde, sie zum ausschließlichen Thema zu machen. Deshalb gefallen mir Projekte wie “Stadtmission", weil sie den Blick des innerkirchlichen Gegenübers in den Blick des Miteinanders auf die Menschen unseres Lebensraumes lenken. Dieser Blick ändert nichts - und er ändert alles.

Im Beruf habe ich die Erfahrung gemacht, wie sich die Beziehungen zwischen österreichischen Kunden und Lieferanten, zwischen Partnern und Konkurrenten verbessern, wenn sie an Messen oder Tagungen im Ausland teilnehmen. Oft habe ich erlebt, wie das gemeinsame Auftreten als Gastgeber bei “Österreichtagen", bei Pressekonferenzen und Präsentationen gegenüber einer kritischen Auslandspresse, ja einfach das gemeinsame Feiern “en famille" nach einem anstrengenden Tag die Gemeinsamkeit der Ziele erlebbar macht und Streitigkeiten relativiert.

Um wie viel mehr lohnt es sich, wenn uns Christus Weg und Ziel ist. So hat für mich das Projekt Stadtmission auch Anteil daran, “Europa eine Seele zu geben". Wir Christen der EU müssen dazu nicht gleich anderes tun, sondern nur miteinander nach außen schauen. Als Kirche sind wir berufen, Sein Heil sehen zu lassen!

Helmut Hubeny


Information

Alle Pfarren und Gemeinschaften sind aufgerufen, mit ihren Stadtmissions-Erfahrungen die Kongreßteilnehmer in Paris zu ermutigen. Zeugnisse und Berichte sind herzlich willkommen.

Es gibt zwei Pauschalangebote (Reisekosten, Kongreßbeitrag, innerstädtische Verkehrsmittel, Unterkunft, Mahlzeiten):

* Flugreise von 23. bis 31. Oktober 2004 um Euro 459,- (Jugendliche/Studenten 367,-),

* Busreisevon 22. bis 30. Oktober 2004 um Euro 431,- (Jugendliche/Studenten 359,-).

Annahme von Kongreßbeiträgen und Information: www.stadtmission.at

oder: Niki Haselsteiner: n.haselsteiner@edw.or.at

Telefon: + 43 664 5155267
Fax: +43 1 51552 2314

 

 

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