Ich habe mich sehr gefreut über den Artikel “Von allem Anfang an ein Mensch". Dazu eine wundersame Geschichte: Vor ca. 15 Jahren spürte ich alle Anzeichen einer ganz frühen Schwangerschaft und ging zum Gynäkologen. Er machte einen Schwangerschaftstest, der positiv ausfiel. Da man an mir aber wegen Nierenproblemen zwei Jahre davor eine Sterilisation durchgeführt hatte, hätte das eigentlich nicht sein dürfen. Einige Tage darauf bekam ich starke Blutungen und der Arzt sagte: “Wahrscheinlich war alles ein Irrtum." Ich gab mich mit der Aussage zufrieden und vergaß die ganze Sache.
In der vorletzten Adventzeit schmökerte ich in den Briefen der kl. Therese. Sie schrieb an ihren Onkel und ihre Tante, die sich ein Kind wünschten: “Der Herr wird ihr die Freude schenken, sich als Mutter zahlreicher Kinder zu erblicken." Als ich das las, sah ich plötzlich den längst vergessenen Schwangerschaftstest vor mir. Es war mir, als hörte ich die Worte : “Ich schütze auch das kleinste Leben!" Ich war so erschüttert, daß ich zu weinen begann.
In der nächsten Zeit beschäftigte mich das sehr... Einige Wochen später war ich in der Messe und hörte in der Lesung den Namen “Manasse". Auch hier sagte mir eine innere Stimme: “Such diesen Namen in der Bibel." (Dazu muß ich sagen, daß die Vornamen meiner beiden Kinder mit “M" beginnen.)
Ich suchte also in der Bibel und fand in Genesis 41,51 die Stelle, wo es heißt: Josef nannte den Erstgeborenen Manasse (Vergeßling). Diese Entdeckung hat mich umgeschmissen! Damit hatte ich nicht gerechnet. So bin ich der kl. Therese sehr dankbar, denn sie hat mich auf etwas aufmerksam gemacht, was in meinem Bewußtsein nicht mehr vorhanden war. Täglich segne ich jetzt meinen kleinen Manasse, den “Vergeßling". Doch jetzt ist er nicht mehr vergessen!! Ich habe verstanden, welch großer Segen, welch großes Geheimnis der Beginn des Lebens ist.
Trude Gaisbauer