VISION 20001/2005
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Leserbriefe

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Ruhen im Geist

Mein Brief zum “Ruhen im Geist" läßt P. Dr. Jörg Müller “auf das Umfallen der Apostel auf dem Verklärungsberg" verweisen (Mt 17,6). Doch das schreibt Matthäus nicht, sondern: “Als die Jünger das hörten, bekamen sie große Angst und warfen sich mit dem Gesicht zu Boden" (oder: “... fielen auf ihr Angesicht"). Das aber ist kein Rückwärtsfallen oder Ruhen, sondern Anbetung! Pfarrer Dr. Hansmartin Lochner äußert, “daß viele beim ,Ruhen im Geist' eine tiefe, persönliche Gotteserfahrung machen". Er verwechselt Gefühle mit “einer Neuausrichtung auf Gott". Gefühle des “Friedens", der “Freude" bewirken z. B. auch ecstasy-Drogen. Auch schamanische “Heil-Rituale" verursachen lang anhaltende tiefe Glücksgefühle, die oft in Depressionen und Psychosen münden. Satan kann auch Einfluß auf Gefühle nehmen. Nach der Exerzitien-Regel des hl. Ignatius über die “Unterscheidung der Geister" können positive Gefühle auch vom Bösen kommen.

Pfr. Winfried Pietrek, Möllerstr. 36, D-59555 Lippstadt


An den Früchten erkennen

Herr Pfarrer Pietrek äußert seine Bedenken gegenüber dem “Umfallen" bei Segnungs- und Heilungsgottesdiensten. Auch wenn grundsätzlich eine gewisse Skepsis und Zurückhaltung gegenüber einem solchen und auch anderen außergewöhnlichen Phänomenen angebracht ist, dürfen sie doch nicht voreilig und unterschiedslos als “unecht" oder gar als “dämonisch" abgetan werden. Die theologische Redlichkeit und Liebe zur Wahrheit erfordern es, daß diese Phänomene von der Kirche geprüft werden. Hierfür gibt es eine Reihe von Kriterien, die als Indizien für deren Beurteilung dienen. Ein wichtiges ist jenes, das uns der Herr selbst genannt hat: “An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen." (Mt 7,16) Wiederholt durfte ich als Priester erleben, wie Leute beim Segnen durch einen Laien umgefallen sind. Dabei war ich erstaunt über die inneren, seelischen Wirkungen. Die sichtbaren Wirkungen zeigten sich unter anderem dadurch, daß etliche Personen unmittelbar nach dem “Ruhen im Geist" den Weg zum Beichtstuhl fanden.

P. Bruno Metzler, D-88690 Uhldingen, Pfarrkuratie.Birnau@gmx.de


Über das Kreuz

Ich möchte einen Gedanken von Franz von Sales weitergeben: “Gottes ewige Weisheit hat von Ewigkeit her das Kreuz ersehen, das Er Dir als ein kostbares Geschenk aus Seinem Herzen gibt. Er hat dieses Kreuz, bevor er es Dir schickte, mit Seinen allwissenden Augen betrachtet, es durchdacht mit Seinem göttlichen Verstand, es geprüft mit Seiner weisen Gerechtigkeit, mit liebenden Armen es durchwärmt, es gewogen mit Seinen beiden Händen, ob es nicht einen Millimeter zu groß und ein Milligramm zu schwer sei. Und Er hat es gesegnet in Seinem allerheiligsten Namen, mit Seiner Gnade es durchsalbt und mit Seinem Trost durchduftet. Und dann noch einmal auf Dich und Deinen Mut geblickt - und so kommt es schließlich aus dem Himmel zu Dir als ein Gruß Gottes an Dich, und ständig mitgetragen von der barmherzigen Liebe."

Markus Pichler, A-6713 Ludesch


Therapeuten und Seelsorger

Im Leserbrief “Therapeuten sind nicht Seelsorger" wundert mich, daß Frau Körner schreibt, sie nimmt ihren Glauben sehr ernst, trennt aber ihren Glauben von der Arbeit als Therapeutin. Man kann den Glauben nicht in getrennte Bereiche “einbringen". Glaube muß so fest in einem verankert sein, daß ich in jedem Gespräch, ob mit einem Seelsorger, einem anderen Mitmenschen, einem Therapeuten oder Hilfesuchenden über Gott reden kann.

Ich selber habe in vielen Lebensbereichen, die schmerzvoll waren und oft hoffnungslos schienen, “Hilfe" gesucht im Therapiebereich. Am Ende war ich leer und ausgebrannt, denn ich sprach immer nur über die Vergangenheit, holte den verdrängten Schmerz immer wieder herauf, diesen Schmerz, der meine Seele gefangen hielt. Nun bleib' ich nicht daran hängen, ich schau nach vorn, und versuche neue Wege einzuschlagen. Seit Jahren suche ich in der Bibel meinen Weg zu finden, und ich finde da Botschaften, die mich in die Zukunft hoffnungsvoll schauen lassen. Diese Botschaften kosten kein Geld, holen nicht Schmerz und Ängste aus der Vergangenheit hervor, geben auch keine falsche Religiosität wieder. Ich brauche keine Befreiung meiner Schuldgefühle, denn ich weiß, auch wenn ich Fehler mache, ist da einer, der mich trotz all meiner Fehler und Schwächen liebt, dem ich immer vertrauen kann.

Margareta.Stagl@gmx.at


Eine Beleidigung

Im Artikel über Pfarrer Leo Kuchar (VISION 6/04) fand sich ein falscher und die polnische Bevölkerung beleidigender Begriff “polnisches Konzentrationslager" statt “deutsches Konzentrationslager auf polnischem Gebiet". Ich schätze Ihre Zeitschrift sehr und bin eine treue Leserin dieser. Umso mehr fühlte ich mich getroffen durch die oben genannte Verleumdung. Ich habe die Hoffnung, daß dieses Mißverständnis eher aus der Unwissenheit der Weltgeschichte resultiert, als aus dem Begehren sich der seit Jahren andauernden Kampagne der üblen Nachrede über Polen durch einen Teil der amerikanischen Juden anzuschließen.

Eva F., evafa@poczta.onet.pl

Die Formulierung war ungenau, stimmt. Dem Kontext aber war klar zu entnehmen, daß von einem Nazi-Konzentrationslager der Deutschen die Rede war.


Jesus, sorge Du!

Wie immer habe ich auch diesmal mit Begeisterung die Beiträge (4/04) gelesen und mit Farbstiften durchgearbeitet. Besonders dankbar bin ich für den Abdruck der Eingebung Jesu an Don Dolindo “Jesus, sorge Du". Dieser Text hat für mehrere Leser der VISION schon eine Geschichte. Der Text liegt seit Jahren in meinem täglichen Andachtsbuch der Herrnhuter Brüdergemeinde. Schon viele Menschen in meiner Umgebung wurden durch diese Worte aufgerichtet. Es ist gut, auch in schweren Problemen zu wissen: Einer weiß alles und trägt mich, hat auch die Kraft, alles positiv zu verändern. Es gibt keine Tiefe des Leidens, die Jesus nicht schon erlitten hat...

Christian Kellermann, D-02929 Rothenburg


Welt ohne Gott

“Mein Volk hat seinen Ruhm gegen unnütze Götzen vertauscht. Entsetzt euch darüber, ihr Himmel, erschaudert gewaltig... Denn mein Volk hat doppeltes Unrecht verübt: Mich hat es verlassen, den Quell des lebendigen Wassers, um sich Zisternen zu graben, ... die das Wasser nicht halten... Man hat sein Land zur Wüste gemacht; seine Städte sind verbrannt und menschenleer. Geschieht das nicht deshalb, weil du den Herrn, deinen Gott, verlassen hast?" (Jer 2.1-20)

Es ist erschütternd, wie ähnlich die Situation ist - heute und damals, als der Prophet Jeremia dem Volk Israel 40 Jahre lang ins Gewissen redete, bis das Chaos hereinbrach und alle in die Gefangenschaft nach Babylon mußten. Ein Volk ohne Gott gerät in die Knechtschaft. Das war so zur Zeit des Propheten Jeremia, und das ist heute so. Leben wir nicht wie in einer Welt ohne Gott? Wir maßen uns an selbst wie Gott zu sein. Wir spielen mit dem Leben (Klonen, Euthanasie, unzählige Morde an den wehrlosesten und Unschuldigsten in unserer Gesellschaft, den ungeborenen Babys) und anerkennen keine Autorität mehr über uns. Wir rennen mit offenen Armen in die neue Sklaverei und merken es gar nicht mehr, wenn wir Schritt für Schritt unsere Freiheit eintauschen, berauscht von der unsäglichen Gier, die uns immer tiefer in den Abgrund zieht, in das Chaos, das Endprodukt der Gottesferne.

Georg Smole, A-1140 Wien


Sehr gute Artikel

Durch eine Bekannte erhielt ich leihweise das Heft VISION 2000 mit den wunderbaren, mir ganz aus dem Herzen geschriebenen Artikeln “Wenn die Seele leidet". Ich habe selten so gute Artikel zu diesem wichtigen Thema aus christlicher Sicht gelesen. Danke. In unserer Zeit brauchen wir unbedingt noch mehr Menschen, die in der Kombination von Seelsorge und Psychotherapie arbeiten.

Dipl Päd. Marianne Kawohl, D-79194 Gundelfingen/Freiburg


Keine Moralpredigten, bitte

Wer meint, die alleinseligmachende Wahrheit gepachtet zu haben, ist in den Augen der Jugend suspekt. Die ganze Zeitschrift VISION atmet diesen Geist: Hier ist der Weg und sonst nirgends. Wenn es so wäre, müßten ja buddhistische Chinesen Barbaren sein, denen die Samenzurückhaltung bei der sexuellen Vereinigung die höchste Stufe vollendeter Geistigkeit bedeutet. Die beste Moral ist, wenn sie nicht gepredigt zu werden braucht, sagt schon Augustinus mit seinem “Liebe und tu, was du willst". Was zählt, ist die innere Einstellung. Mag sein, daß diese auch euch VISIONären vorschwebt, aber es kommt meiner Meinung nach nur unklar zum Ausdruck. Unter Neuevangelisierung verstehe ich nicht, die Leute dazu zu überreden, zur Kirche zu kommen (“ganz vor bis zum Altar, der Herr wartet"), sondern die Herzen der Menschen dafür aufzuschließen, daß es etwas anderes gibt als Fun und Spaß, etwas das durchtragen kann, wenn der Spaß aus irgendeinem Grund einmal aufhört.

Dorothea Miller-Aichholz, A-1190 Wien


Großes Lob

Möchte Ihnen ein großes Lob für Vision 2000 aussprechen. In jeder Ausgabe ist etwas Interessantes dabei, werden Denkanstöße gegeben und Information vermittelt. Jede VISION 2000 stellt eine Bereicherung dar und bietet Gelegenheit für eine kurze Auszeit im Alltag, die für mich immer einer Erholung gleichkommt! Es ist sehr erfreulich, daß es diese Zeitschrift gibt und ihre Definition “Medium , das Mut machen will und Christen Orientierung zu bieten versucht" drückt genau das aus, was heute so notwendig gebraucht wird.

Karin Pichler, Karin.Pichler@aum.at


Mit Wundern rechnen

Ich bin von Ärzten, Psychologen, Psychiatern, aber auch von Priestern enttäuscht, die Menschen in den schwierigsten Lebenssituationen und schweren Krankheiten nichts bieten als Yoga, Qi Gong, Hypnose, Meditation... In größter Not wurden mir solche Entspannungsübungen verordnet und weil ich diese als bibelgläubige Christin ablehnte, hatte dies schwerwiegende Folgen in meiner Behandlung. Würde Gottes Wort in Bezug auf Heilung klar und unverfälscht gepredigt, könnten wir laut Apostelgeschichte 4,30 mit Heilungen, Zeichen und Wundern rechnen. Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Und Er ruft uns zu: “Ich lebe und ihr sollt auch leben!" In Psalm 118,15 steht eine wunderbare Aussage: “Die Rechte des Herrn ist erhöht, die Rechte des Herrn wirkt mit Macht. Wir werden nicht sterben, sondern leben und Werke des Herrn verkünden." Genau das habe ich erfahren, als ich Gott beim Wort nahm und vertraute, daß Seine Verheißung die Wahrheit ist und Er sie einlöst.

Rosemarie Vallant, A-9400 Wolfsberg

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