Seit Jahren steht Philipp Reilly in New York vor Abtreibungskliniken als Zeuge der Liebe Jesu, der durch ihn und seine Mitarbeiter schon unzählige Kinder gerettet hat. Seine Bewegung ist heute weltweit verbreitet. Im folgenden einige Aussagen:
Die Kultur des Todes ist nichts Neues. Sie ist nur intensiver. Es ist der lange Krieg zwischen dem Königreich, das nicht von Gott ist, und dem Königreich, das von Gott ist. All das hat im Garten Eden begonnen, und das Töten geht bis zum heutigen Tag weiter, weil die Menschen sich von Gott abgewandt haben. Der große Irrtum unserer Tage ist der Verlust Gottes. Damit hat sich auch der Verlust des Wissens um Gut und Böse eingestellt, den wir Sünde nennen. (VISION 3/01)
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Wer “pro life" war, versuchte das physische Leben anderer zu retten und sich gegen jene zu stellen, die für die Tötung eintraten. In Wahrheit kann man aber nicht pro life sein und sich gleichzeitig im Kampf gegen die Menschen in der Kultur des Todes profilieren. Wir müssen das Geschehen mit den Augen Gottes zu betrachten versuchen. Und da müssen Sie wissen: Gott ist niemandes Feind. Gott liebt alles, was Er geschaffen hat. Er möchte, daß all diese jungen Leute, die da schreien: “Das ist mein Recht, das ist mein Bauch!", in den Himmel kommen, daß sie ewiges Leben haben. Daher muß jeder, der pro life ist, die Grundhaltung Gottes annehmen lernen.
Wir müssen zur Abtreibungsklinik gehen in der Haltung: Die Leute dort sind nicht meine Feinde, ich will mein Leben für sie einsetzen, so wie Jesus das getan hat, ich will für sie Zeuge der Liebe Gottes dort sein, ich will, daß sie gerettet werden. Und das kann man nur in der Kraft Gottes tun, das geht nur, wenn der Heilige Geist durch uns wirkt. Gott gibt uns eine neue Fähigkeit, die Welt zu lieben: “Ich will, daß ihr eure Feinde liebt!" Das ist etwas anderes als ein humanitärer Einsatz. Ohne die Kraft Gottes kann man seine Feinde, den anderen, der in keiner Weise liebenswert erscheint, nicht lieben. Und wenn nun die anderen diese Liebe spüren, wo eigentlich Ärger und Ablehnung zu erwarten wären, dann fühlen sie sich zu diesem Gott hingezogen.
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Die Kultur des Todes ist ein unfaßbares Übel. Aber treten wir einen Schritt zurück: Gott würde dieses Übel nicht zulassen, wenn nicht etwas ganz unfaßbar Gutes aus all dem Elend herauskommen würde. Das erfordert allerdings unseren Einsatz: Gegen jede Hoffnung zu hoffen in der Überzeugung, daß etwas unvorstellbar Gutes dabei herauskommen wird.
(...) Das ärgste Übel, das die Welt je erlebt hat, geschah an dem Tag, als Gott gekreuzigt wurde. Und das größte Geschenk wurde der Welt zuteil an eben jenem Tag, an dem Gott gekreuzigt wurde. Gott hat eine unbegreifliche Fähigkeit, das ärgste Übel zum Werkzeug der Rettung der Welt zu machen.
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Was kann man tun, um die Kultur des Lebens voranzubringen? Meine erste Antwort: Sei heilig! Pro life - das sind die heiligen Menschen. Und das Zweitwichtigste ist: beten. Und dann sage ich: Es gibt nichts in der Welt, das wichtiger für das Leben ist, als für die eigene Familie dazusein. Also: Kümmert Euch um Eure Kinder! Es ist ganz wichtig, nicht die Familie, die ganz normalen Verantwortungen zu vernachlässigen, ein ganz normales Familienleben zu führen, Kinder großzuziehen. Das will Gott ja. Tut das Naheliegende. Nimm die Verantwortungen ernst, die Du übernommen hast. Und sei heilig! (VISION 6/2002)
Msgr. Philipp Reilly