Wieder einmal staunen wir, wenn wir auf die Geschichte dieser Zeitschrift zurückblicken. Denn da sind sich alle einig: Nach weltlichen Kriterien dürfte es so etwas wie VISION 2000 gar nicht geben...
Zunächst meinten zwar alle Leute, mit denen wir über das Projekt gesprochen haben, ein Medium, das Mut macht, den Glauben auch in einem schwierigen Umfeld zu leben, sei wichtig - aber ohne Sponsoren sei da keine Chance. Außerdem würden uns bald die Themen ausgehen. Denn sechsmal im Jahr eine interessante Zeitschrift zu machen, das schüttle man nicht so aus dem Ärmel.
Daß wir uns dennoch auf das Abenteuer eingelassen haben, war der Aufbruchsstimmung nach dem großen internationalen Familienkongreß 1988 in Wien und dem Zuspruch von Joseph Doblhoff - einem Optimisten mit viel Gottvertrauen - zu verdanken. Die ersten Nummern, 16 Seiten dick, brachten wir mit einer Auflage von 10.000 Exemplaren heraus. Sie wurden an rund 3.000 Adressen - aus einer lückenhaften Liste von Kongreßteilnehmern - verschickt. Eindringlich baten wir unsere Leser, die Werbetrommel für das Medium zu rühren. Es wurde anfangs in Nachtsitzungen auf einem fremden Computer mit viel Krampf - leider auch vielen Druckfehlern - hergestellt.
Und Sie, liebe Leser, haben uns in diesen Jahren auf unsere wiederholten Bitten hin, sich als VISION 2000-“Kolporteure" zu betätigen, nicht enttäuscht. Das hat wesentlich zum erstaunlichen Erfolg der Zeitschrift beigetragen: 1994 konnte die Auflage auf 15.000 und der Umfang des Blattes auf 24 Seiten erhöht werden. Bei unserem 10. Geburtstag lag die Auflage schon bei 18.000. Den ursprünglich angepeilten Traum von 20.000 Stück haben wir seither längst überschritten. Derzeit drucken wir 25.000 Exemplare - und die letzten Nummern sind alle “ausverkauft". Wir haben Leser in mehr als 40 Ländern und merken, wenn wir im Internet nachschauen, daß unsere Artikel auch in andere Sprachen übersetzt werden, vor allem ins Tschechische und ins Polnische. Welche Freude!
Das alles wäre natürlich nicht möglich gewesen, ohne Ihre finanzielle Unterstützung. Schon 1991 gelang es erstmals, ausgeglichen zu bilanzieren. Und ab 1996 war es sogar möglich, Rechnungen prompt zu bezahlen. Denn vorher mußten wir immer erst auf die Spendeneingänge nach der jeweils erschienenen Nummer warten, um die doch recht hohen Druckkosten zu begleichen. Das war - vor allem in den Sommermonaten - immer auch mit Zittern verbunden.
Daß sich das Projekt finanziell rechnet, verdanken wir auch der Tatsache, daß ein Großteil der Arbeit ehrenamtlich erfolgt und die meisten Autoren auf Honorare verzichten. Dafür sei ihnen an dieser Stelle ein großes, herzliches Dankeschön gesagt.
Obwohl wir weder von der Kirche, noch einer anderen Institution je subventioniert worden sind, hatten wir von Anfang an beschlossen, keine entgeltliche Werbung ins Blatt zu nehmen, denn wir wollten uns von der Vorsehung abhängig machen. Die Abdeckung der materiellen Basis der Zeitschrift sollte das Kriterium für deren Existenzberechtigung sein. Und bei diesem Konzept wollen wir bleiben.
Denn es hat uns in der Erfahrung bestärkt, daß der Herr für das jeweils Nötige sorgt. Das zu erleben, hat uns in den vergangenen 17 Jahren ebenso im Glauben bestärkt, wie die regelmäßige Beschäftigung mit wesentlichen Themen und die Begegnungen mit so vielen beeindruckenden Glaubenszeugen.
Wir können wohl sagen, daß wir, die wir die Zeitschrift machen, wohl jene sind, die am meisten von ihr profitieren. Auch wenn das Zeitungsmachen mit viel Arbeit, Anspannung und Hektik, die auch ins Privatleben ausstrahlen verbunden sind, überwiegt doch bei weitem die Freude an der Tätigkeit, die auch auf die viele positive Leserpost zurückzuführen ist. Für all das sei allen Lesern herzlich gedankt.
Wie es weitergeht? Das liegt in Gottes Händen. Wir haben keine Langfristplanung, sondern machen ein Nummer nach der anderen, danach Ausschau haltend, wie Gott uns führt. Manchmal erfordert das starke Nerven, wenn bis knapp vor dem nächsten Erscheinungstermin noch unklar ist, was im Blatt stehen wird. Wie Sie wissen, hat es jedoch immer noch geklappt - und darauf vertrauen wir auch weiterhin.
Alexa & Christof Gaspari
Wir arbeiten als Freunde miteinander
Schon in den Achtzigerjahren haben wir drei Freunde einer Cursillo-Gruppe über eine Zeitschrift nachgedacht, die “Christen unterwegs" Mut machen sollte. Christof, damals schon Journalist und Sozialwissenschaftler, konkretisierte diese Gedanken beim Familienkongreß 1988 in Wien durch Herausgabe der Kongreßinformation VISION 2000.
Schon bei der zweiten Nummer der Zeitschrift erkannte er seine Berufung. Um die vereinsrechtlichen Belange erfüllen zu können, stellte ich mich 1992 gerne als Obmann zur Verfügung. Als langjähriger Geschäftsführer im Bereich der Kunststofftechnik hatte ich ausreichend Erfahrung.
Seit meiner Pensionierung 1999 übernahm ich auch die administrative Betreuung - ich habe unter anderem bei Datenverwaltung, Eingaben-Ausgaben-Rechnung und Personalverrechnung eine Menge dazugelernt.
Mir gefällt das Konzept, die Zeitschrift von der Vorsehung abhängig und so lange zu machen, als die Selbstkosten durch Sie, liebe Leser, getragen werden. Wir haben alle wirtschaftlichen Vereinbarungen für Büromiete, Versand und Telekommunikation so getroffen, daß sie jederzeit ohne langfristige Verpflichtungen aufgelöst werden können.
Wir arbeiten nicht als “Redaktion", sondern ehrenamtlich als Freunde, jeder eigenständig in seinem Gebiet, verbunden in der Freundschaft miteinander und mit Christus.
Der Treue unserer etwa 15.000 ständigen Bezieher der Zeitschrift verbunden mit der Großzügigkeit von etwa 5.000 von ihnen als Spender verdanken wir, daß es heute eine Nummer 100 mit einer Auflage von 29.000 ohne jegliche Subventionen oder Inserate gibt. Voll Freude erlebe ich die vielen positiven Rückmeldungen, die uns alle bei unserer Arbeit sehr bestärken.
Helmut Hubeny