VISION 20004/2005
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Ich bin einfach gerne Frau

Artikel drucken Ãœber die Freude, Mutter zu sein

Warum ich gerne Frau bin? Na ganz ehrlich - gibt es etwas Besseres? Wer kann besser seine Gefühle zeigen, besser auf Menschen eingehen, sich in sie hineinversetzen, sich verschenken, mitfühlen, mitdenken, mitleiden....

Man sieht schon: Frausein ist für mich ganz stark mit dem Mütterlichen verbunden, das sich übrigens nicht nur auf die eigenen Kinder und Enkelkinder beschränken muß. Mütterlichkeit ist das stärkste Zeichen der Frau, egal ob sie verheiratet ist und eigene Kinder hat oder nicht. Frauen wie Mutter Teresa, Maria Loley, Schwester Elvira und viele andere haben uns diese Mütterlichkeit im Dienst und der Liebe zum Nächsten wunderbar vorgelebt, ohne daß sie eigene Kinder hatten. An diesen Frauen orientiert sich auch meine Mütterlichkeit. Das sind Frauen, die mir imponieren und vor allem Vorbilder sind. Getragen werden diese Frauen von einem starken Glauben.

Leider sind Dienst, Liebe zum Nächsten und Glaube an den Gott, der die Liebe ist, Charismen, die in der heutigen Welt in Vergessenheit geraten, ja die mit voller Absicht vom falsch verstandenen Feminismus, von der Politik, der Wirtschaft und den Medien als überholt abgetan werden. Zahlreich sind die Bemühungen, sie den Frauen als unzumutbare Eigenschaften abzugewöhnen. Schließlich weiß man ja heute auch nicht einmal mehr genau, wer Männlein und wer Weiblein ist. Angeblich kann man sich das ja aussuchen, wie man bei UNO-Konferenzen oft zu hören bekommt! Sogar der sogenannte“Penis-Neid", den Sigmund Freud den Frauen angedichtet hatte, scheint im Zeitalter der Abschaffung der Geschlechtsunterschiede nicht mehr aktuell zu sein. Na ja... Jeder der ein wenig’ Hausverstand hat und mit offenen Augen durch die Welt geht, kann all das eigentlich nicht ernst nehmen.

Für mich war Frau sein immer etwas Wunderbares: Als junges Mädchen - Zeit des Umworbenseins, der harmlosen Flirts, dann als junge Ehefrau in der Zweisamkeit mit meinem Mann, später als Mutter von drei Kindern, genauso wie jetzt als Großmutter von drei süßen Enkeln. Wie gerne habe ich all meine Liebe in meine Familie gesteckt: in meinen Mann meine Kinder und jetzt in meine Enkel!

Wie gerne war ich für sie da, habe ihre Freuden und Erfolge ebenso wie ihren Kummer geteilt, ihre Freunde und Freundinnen mitbetreut, wenn es notwendig war. Ich wollte, daß meine Familie sich hundertprozentig auf mich verlassen konnte - so wie meine Mutter es mir vorgelebt hatte: Sie hat sich stets hintangesetzt und war einfach für alle Familienmitglieder - meine Großeltern haben immer im gemeinsamen Haushalt gelebt - stets da.

Gemeinsam mit meinen Kindern und meinem Mann habe ich Mütterlichkeit auch außerhalb der eigenen vier Wände gelebt: bei Strafentlassenen, Flüchtlingen, alten Menschen, in Seminaren für Jugendliche usw... Wieviele schöne Erfahrungen und wieviele Freundschaften, von denen auch unsere Kinder heute noch profitieren, haben wir dabei geschenkt bekommen.

Die Vorurteile der Umwelt: Hausfrau und Mutter zu sein, sei längst passé und bestenfalls ein Schmarotzerdasein muß man zu ignorieren lernen. Schließlich hat Gott mich so gewollt.

All die Nähe, Zärtlichkeit, Fürsorge und Liebe, die ich gerne in meine Kinder investiert habe, bekomme ich nun seit Jahren zurück - ganz aktuell etwa durch das liebevolle Umsorgtsein in der Krankheit: Immer sind alle da, wenn ich sie brauche, um mich besorgt. Wenn meine kleinen Enkel jetzt von sich aus für mich Rosenkranz beten, damit ich gesund werde - ja, was gibt es da noch Schöneres?! Und wenn unsere Enkel, die keine Möglichkeit auslassen, bei uns zu übernachten, dann im Bett neben mir liegen und einer an meinem rechten und der andere am linken Ohrläppchen zupft, dann weiß ich ganz sicher: Ich bin froh, daß ich eine Frau bin und Mütterlichkeit leben darf. Frau sein ist eben ganz das Meine.

Aber ich bin auch froh, daß ich einen Mann an meiner Seite habe der ganz andere wunderbare Eigenschaften hat als ich. Immer wieder stellen wir fest, wie sehr wir einander brauchen. Und jeder Mann sollte sich seiner Männlichkeit bewußt und dankbar dafür sein, daß Gott ihn so und nicht anders geschaffen ist. Denn wir: Mann und Frau brauchen einander doch, ergänzen einander wunderbar - wie Gott es eben gewollt hat.

Alexa Gaspari

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