Es reicht nicht zu sagen, dass es Geschlechtsunterschiede zwischen Mann und Frau gibt. Der Begriff des Unterschieds reicht da nicht, weil es ja Unterschiede zwischen allen Menschen gibt.
Der Geschlechtsunterschied ist aber nicht ein Unterschied wie die anderen, nicht wie etwa der Unterschied im Charakter, im Temperament oder in der Kultur. Er ist Kennzeichen einer tiefer liegenden Andersartigkeit.
Die Frau weist zum Mann nicht nur Geschlechtsunterschiede auf, sie ist das andere Geschlecht. Sie ist das Gegenüber, das Geschlecht, das ich nicht habe, das ich nicht bin.
Es handelt sich also um einen Unterschied mit dem Merkmal der Andersartigkeit. Zum Umgang mit ihr führt ein langer, äußerst schwieriger Weg, der übrigens nie an ein Ende kommt.
Daher hat die Ehe auch die Bestimmung, ein Leben lang zu dauern. Das Wunderbare am Bund der Ehe ist ja gerade, dass die größte Intimität in der größten Andersartigkeit vermittelt wird: Hier bekommt der Begriff „Bund“ seinen tiefsten Sinn.
Famille Chrétienne v. 28.10.05