Soll man heute missionieren? Ich glaube, es ist nicht unsere Sache, darüber zu befinden. Es handelt sich doch um einen eindeutigen Auftrag des auferstandenen Herrn: “Geht in alle Welt und verkündet die frohe Botschaft..." Und: “Lehrt sie alles zu halten, was ich euch geboten habe." Und in der Apostelgeschichte: “Der Herr bekräftigte ihr Wort..." Wenn ich versuche, diese Worte richtig zu verstehen, geht es dem Herrn um das Verkünden und um das Beispiel.
Das Wort des Evangeliums muß uns im Herzen nahe sein, damit es uns im alltäglichen Leben formen, führen kann. Dann werden wir lebendige Zeugen der Frohen Botschaft sein können.
Wir entstammen einer Machergesellschaft und deshalb geben wir gerne unserem Tun einen überzogenen Stellenwert. Wir setzen auf unsere Aktivitäten oft mehr als auf Gott und damit sind wir in einem Irrtum. Der Erstwirkende ist immer Gott, der Schöpfer.
Ich habe das oftmals in meiner Tätigkeit erfahren. Wenn ich im Eifer sozusagen vorgeprescht bin, ging es daneben (früher oder später). Wenn ich mich jedoch an das Beispiel der Muttergottes gehalten haben, wie sie sich in der entscheidenden Stunde der Menschheitsgeschichte verhalten hat: “Siehe, ich bin die Magd des Herrn...", war ich gewiß, jetzt kann der Heilige Geist sich meiner Schwachheit annehmen und mein Tun führen.
Nach dieser Stunde des Himmels ist Maria eilig zu ihrer Tante Elisabeth gegangen, um ihr bis zur Geburt des Johannes zu helfen. Das war der in diesem Moment notwendige Dienst.
Ich glaube, es kommt primär auf diese Bereitschaft an, damit wir Impulse für das rechte Handeln empfangen können. Die Apostelgeschichte ist voll von Beispielen dieser Art.
Und in den Mühen läßt uns der Herr nicht im Stich, weil er treu ist.
Maria Loley