Priester angeklagt
In Spanien wurde ein Pfarrer in einen Prozeß verwickelt, wobei ihm "öffentliche Verachtung" eines militanten Homosexuellen, der die Kommunion empfangen wollte, vorgeworfen wurde. P. Domingo Garcia Dobao, Pfarrer der Kirche der “Unbefleckten Empfängnis" in Jaen, wurde von Juan Diego Fuentes Medina geklagt, nachdem ihm der Priester öffentlich die Kommunion verweigert hatte. P. Garcia erklärte, Fuentes habe kürzlich bei den lokalen Behörden seine homosexuelle Partnerschaft eintragen lassen. Dadurch habe er eine Beziehung, die die Kirche als unmoralisch einstuft, in aller Form öffentlich bekannt gemacht. “Ich habe nur die kirchlichen Normen angewendet", fügte P. Garcia hinzu. “Ich tat nichts anderes als meine Pflicht zu erfüllen, wie es die Kirche lehrt. Ein Christ kann nicht die Sakramente empfangen, wenn er offiziell in einer nicht-ehelichen Beziehung lebt."
The Catholic World Report Apr. 2005
Es ist an der Zeit zu erkennen, daß es bei der Frage der staatlichen Aufwertung homosexueller Beziehungen um mehr geht als um Mitleid mit einer “unterdrückten" Minderheit.
Die Reproduktionstechnik boomt
Die neuesten Entwicklungen und Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der künstlichen Befruchtung standen im Mittelpunkt des 21. Jahreskongresses der “Europäischen Gesellschaft für Humanreproduktion und Embryologie" ... in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Als große Neuigkeit wurde unter anderem ein neues Forschungsergebnis britischer Wissenschaftler vorgestellt: Ihnen sei es gelungen, zu beweisen, daß sich menschliche embryonale Stammzellen im Labor zu den frühen Formen von Zellen entwickeln können, die schließlich zu Eizellen oder Spermien werden. Dies eröffne die Möglichkeit, daß Eizellen und Sperma aus Stammzellen gezüchtet und zur technologisch unterstützten Fortpflanzung, zum Klonen und zur Herstellung von Stammzellen verwendet werden könnten.
Diesbezüglich betonte Behrouz Aflatoonian vom Zentrum für Stammzell-Biologie an der Universität Sheffield, es gebe noch viel zu tun, bevor man die Erkenntnisse tatsächlich umsetzen könnte.
Associated Press berichtete am 19. Juni über die Forschungsversuche dieser englischen Universität. Einige Experten hätten dabei ihre Bedenken über ethische Implikationen zum Ausdruck gebracht, hieß es. Anna Smajdor, Professorin für medizinische Ethik am Londoner Imperial College, wird in dem Artikel mit folgenden Worten zitiert: “Dieses Verfahren eröffnet neue und herausfordernde Möglichkeiten: Da man aus (adulten) Zellen eines Mannes Eizellen erzeugen kann, könnten homosexuelle Paare Kinder haben, die genetisch mit beiden Partnern verwandt sind."
Zenit.org v. 4.7.05
Also wenn das nicht die Unsummen lohnt, die in diese “Zukunftsforschung" gesteckt werden, was sonst? Hier wird ein Forschungszweig forciert, der außer seiner Unmenschlichkeit auch noch sehr fragwürdig bezüglich seiner Erfolgsaussichten ist:
Ein fragwürdiges Verfahren
Die renommierte englische medizinische Zeitschrift Lancet (Vol. 16, Nr. 3) hat in einem kürzlich erschienen Artikel (“Stem Cell Research - Hope and Hype) den derzeitigen Stand der mit der Forschung an embryonalen Stammzellen verbundenen Hoffnung in Frage gestellt. Sie stellte fest, daß “zumindest in der nächsten Dekade, möglicherweise aber auch länger, keine sichere und wirksame Stammzellentherapie in größerem Stil verfügbar sein wird. (...) Die von Natur gegebene Neigung embryonaler Stammzellen, Tumore zu bilden, ihre chromosomalen Anomalien und die Mißbildungen bei geklonten Tieren bereiten derzeit große Schwierigkeiten. Die Vorstellung, für jeden Patienten, der dessen bedarf, einen Klon zu erzeugen, ist fraglos unrealistisch."
Newsletter d. “international right to life federation" Mai./Juni 200
Korruption bei Infineon...
Der Korruptionsverdacht gegen den zurückgetretenen Infineon-Vorstand Andreas von Zitzewitz hat sich nach ersten Ermittlungen verdichtet. Wie die Münchner Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte, ermittelt sie gegen Zitzewitz, den ehemaligen Infineon-Mitarbeiter Harald Eggers sowie den Präsidenten der Schweizer Firma BF-Consulting “wegen des Verdachts von Schmiergeldzahlungen im Bereich des Motorsport-Sponsorings". Für den Abschluß und die Fortführung eines Rahmenvertrages habe Zitzewitz 259.000 und Eggers 50.000 Euro erhalten.
FAZ v. 19.7.05
Und ebenfalls im Juli 2005:
...und bei VW...
In der Affäre um angebliche Lustreisen für VW-Betriebsräte gibt es nun einen Anhaltspunkt für die finanzielle Dimension der Vorgänge. Der ehemalige Personalmanager Klaus-Joachim Gebauer hat nach dpa-Informationen in den vergangenen zwei Jahren sogenannte Eigenbelege im Wert von rund 700.000 Euro abgerechnet, ohne daß für die Verwendung der Gelder Quittungen oder Rechnungen vorliegen.
(...) Die Justiz ermittelt hingegen gegen Gebauer und den ehemaligen Skoda-Personalvorstand Helmuth Schuster wegen des Verdachts der Untreue. Beide sollen ein Netz von Tarnfirmen aufgebaut haben, um Gelder, die Skoda oder VW zustanden, auf eigene Konten umzuleiten.
Die Welt v. 16.7.05
.. nur ein paar Tage später:
...und bei Daimler
Schon länger ermitteln die amerikanischen Börsenaufsicht SEC und das dortige Justizministerium wegen Korruptionsverdachts bei Daimler-Chrysler. Dabei geht es um den Vorwurf, in mehr als einem Dutzend Länder seien Bestechungsgelder bezahlt und zu diesem Zweck geheime Konten geführt worden. “Dieses Verfahren ist schon ein Jahr alt", gab ein Sprecher des Autokonzerns zu bedenken.
FAZ v. 5.8.05
... und als Draufgabe
... und Schleichwerbung im ARD
Käufliches Programm? Im Ersten, in der populären Vorabendserie “Marienhof"? Im “Tatort" gar? Wer sollte das glauben? Wir müssen nicht glauben, wir wissen inzwischen, was geschehen ist. Seit zwanzig Jahren ist bei der Produktionsfirma Bavaria, die mehrheitlich vier Sendern der ARD gehört, unzählige Male heimlich geworben worden, nicht nur für Produkte, sondern für Sachverhalte und für politische Aussagen. Erst kam das Drehbuch, dann traten sogenannte “Placer" auf den Plan, die ihren Geschäftspartnern versprachen, gegen Geld bestimmte Inhalte in der Sendung unterzubringen. In einigen Fällen ist nicht einmal klar, was zuerst kam: das Angebot einer versteckten Reklame oder die Idee des Drehbuchautors. Für 1,467 Millionen Euro hat die Bavaria binnen drei Jahren versteckte Botschaften in ihre Produktionen verwoben. Und das ist nur die Spitze des Eisbergs. Hätte man den eilig bestellten Wirtschaftsprüfern erlaubt, ihre Nachforschungen auf die weiter zurückliegende Vergangenheit auszudehnen, würde man vermutlich von einer weit höheren Summe sprechen.
FAZ 13. Juli 2005
Schlimm, aber eigentlich nicht wirklich überraschend, wenn das Anhäufen von Reichtümern zum Maß für den Erfolg im Leben hochstilisiert wird und wenn das Hantieren mit Millionen, ja mit Milliarden zum Alltagsgeschäft gehört. Da schrumpfen 100.000 Euro-Beträge zu “Peanuts".
Schwanger trotz Verhütung
Der weltweit größte Abtreibungsunternehmer “Planned Parenthood" gab beim “Alan Guttmacher" Institut eine Studie über Abtreibung in Auftrag. Das Alan Guttmacher-Institut propagiert die größtmögliche Verbreitung von Kontrazeptiva und setzt sich für die Abtreibung ein. Die Studie kam zum Ergebnis, dass 53 Prozent jener US-Amerikanerinnen, die ungeplant schwanger wurden, künstliche Verhütungsmittel verwendeten. In den Vereinigten Staaten ist jede zweite Schwangerschaft ungeplant. 47 Prozent der ungeplanten Kinder werden abgetrieben, 40 Prozent dürfen leben und 13 Prozent der Mütter verlieren das Kind. Weiters fragte die Studie nach den Gründen der Abtreibung. Vier Prozent der Befragten haben abgetrieben, weil sie vergewaltigt worden sind oder ihre Gesundheit Schaden erlitten hätte. 21 Prozent gaben an, aus finanziellen Gründen abgetrieben zu haben. Weitere 21 Prozent waren von der Verantwortung für ein Kind überfordert. 16 Prozent der Mütter meinten, ihr Leben würde sich durch das Kind zu sehr verändern. Zwölf Prozent gaben Beziehungsprobleme als Grund für die Abtreibung an. Elf Prozent hielten sich für zu jung und acht Prozent meinten, sie hätten bereits die gewünschte Anzahl von Kindern.
Pro-Life-Info v. 4.08.05
Gut, daß die Daten von Abtreibungsbefürwortern stammen. Sie widerlegen den Sinn der Forderung, man solle Verhütung propagieren, um Abtreibungen zu verhindern. Im Gegenteil: Wer sich mittels Verhütung zum Herrn über die Fortpflanzung macht, schreckt im Falle von Pannen auch vor Abtreibung nicht zurück.
Neun ermordete Babys
Tatort Brieskow-Finkenheerd an der deutsch-polnischen Grenze. “Wir stehen vor einem Verbrechen, das es in diesem Ausmaß in der Geschichte der Bundesrepublik nach meiner Erinnerung noch nie gegeben hat." Mit diesen Worten reagierte Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) auf den grausigen Fund in einem kleinen Ort in der Nähe von Frankfurt (Oder). “Wir müssen uns fragen, wie dieses unglaubliche Verbrechen über die ganzen Jahre hinweg im verborgenen blieb. Zu viele haben weggeschaut."
Zuvor hatten Polizeibeamte neun Babyleichen entdeckt. Eine 39jährige Frau soll neun ihrer Säuglinge zwischen 1988 und 2004 jeweils gleich nach der Geburt getötet und dann versteckt haben. Das teilte Staatsanwalt Michael Neff am Tatort mit Entsetzen in der Stimme mit. Die Leichname soll sie auf einem Grundstück hinter zwei Garagen versteckt haben.
(...) Den Angaben der Polizei zufolge hat die Frau im Alter von 22 Jahren ihr erstes und mit 38 Jahren ihr bisher letztes Neugeborenes getötet. Aus Polizeikreisen verlautete, es handle sich um eine arbeitslose Mutter mit vier weiteren Kindern zwischen anderthalb und 20 Jahren.
Die Welt v. 2.8.05
Ein verständlicher Schock ging durch Deutschland - jedenfalls ein paar Tage lang, bis eben neue Themen die Schlagzeilen gefüllt haben. Aber kaum jemand hat auf die Absurdität hingewiesen, daß die bemitleidenswerte Frau aus Brieskow-Finkenheerd eine geachtete Bürgerin geblieben wäre, hätte sie ihre neun Kinder ein paar Monate vor deren Geburt, womöglich staatlich finanziert, mit einem von “Donum vitae" ausgestellten Schein und mit ebenso brutalen Methoden abgetrieben.
2.300 Taufen
Eine große missionarische Anstrengung in der Diözese Hongkong trägt nun Früchte. Der Diözesanzeitschrift Kong Ko Bao zufolge werden heuer in der Osternachtsfeier 2.300 Erwachsene getauft werden.
The Catholic World Report, April 2005
Viel Freude über diese kurze Meldung - und ein Ansporn für die Bemühungen um die Neuevangelisierung Europas.
Und zum Schluß noch diese ganz liebe Geschichte, eine Illustration für wahre Nächstenliebe:
Sind Sie Kommunisten?
Ich war ... israelischer Konsul in Mailand (1956/58), als Italien das zehnjährige Jubiläum seiner Befreiung feierte. Eines Tages bekomme ich einen Brief, unterschrieben von 27 Israelis ganz verschiedener Herkunft und Berufe, die ein gemeinsamer Nenner eint: Sie haben 25 Monate ihres Lebens im Keller eines Franziskanerinnenklosters verbracht und verdanken dieser Tatsache ihr Überleben. Und nun, zehn Jahre später, wollen sie auf eigene Kosten zurückkehren, um den Nonnen einen Dankbesuch abzustatten. Sie schreiben mir, damit ich die Massenmedien alarmiere, mitkomme und dem ganzen Besuch einen offiziellen Charakter verleihe.
Selbstverständlich, gesagt - getan. Eines Tages fährt ein Konvoi hinunter in dieses Kloster in der Kleinstadt ... vorn stehen 30 Nonnen schwarz gekleidet, in ihrer Mitte die Mutter Oberin, eine Dame von über 70, die schlecht sieht, nicht gut hört und die von zwei Schwestern gestützt wird. Es beginnen die Dankreden ... Und nachdem das zwei Stunden gedauert hat, gehe ich zu der Oberin hin und sage: “signora, entschuldigen Sie das Getöse, aber die Welt hat schlechte Nachrichten zur Genüge; vielleicht sollten die Menschen auch einmal etwas gutes hören. Und daher mußten alle diese Menschen da sein, die da knipsen, Lärm machen und schreiben."
Nach diesen Worten sagte sie einen Satz, den ich nie vergessen werde: “Sagen Sie, Herr Konsul, seid ihr Kommunisten oder seid Ihr Faschisten?" Darauf bin ich das erste Mal in meinem Leben die Antwort schuldig geblieben. Ich sage: “Signora, seit zwei Stunden reden wir von der Bergpredigt, von der Nächstenliebe, vom Heiligen Land, von Jerusalem und der Bibel, und Sie stellen mir eine solche Frage?!"
Hierauf wird die alte Dame rot im Gesicht, stottert und sagt folgendes: “Sie wissen, Herr Konsul, ich bin eine alte Frau. Sie müssen etwas Rücksicht nehmen. Aber in dem Keller dort unten, den wir ihnen gezeigt haben - wo die Nonnen apropos zweimal auf ihrem Hostienofen Matzen gebacken haben, damit die Juden im Keller nicht nur leben, sondern ein Pessach feiern konnten -, in demselben Keller, 600 Meter vom Gestapobüro entfernt, da haben wir 1942 Kommunisten versteckt, 1943-1945 Juden und 1946-1947 Faschisten. Jetzt bin ich ein bißchen durcheinandergekommen."
Pinchas Lapide
Aus: P. Lapide/Viktor Frankl, Gottsuche und Sinnfrage, Gütersloh 2005, aus dem Nachlaß von V.E. Frankl)