Abtreibung: beredtes Schweigen
Eine Studie von Professor David Fergusson, Leiter der “School of Divinity" in Edinburgh, bestätigte erneut, wie schwerwiegend die Folgen einer Abtreibung sein können. (...) “Jene, die abgetrieben hatten, wiesen höhere Tendenzen zu späteren psychischen Problemen wie Depression, Angst, Selbstmordabsichten und Medikamentenmißbrauch auf", resümierte der Forscher seine Studie, die im “Journal of Child Psychiatry and Psychology" veröffentlicht wurde.
Alle anderen Ärzteblätter weigerten sich, die Ergebnisse abzudrucken. “Wir sind an vier Zeitungen herangetreten, was für uns sehr ungewöhnlich ist - normalerweise werden unsere Angebote sofort genommen", wunderte sich Fergusson. (...) Es sei nahezu skandalös, “daß ein chirurgischer Eingriff, der an mehr als zehn Prozent der Frauen durchgeführt wird, angesichts der Debatten über die psychologischen Konsequenzen der Abtreibung so wenig erforscht und ausgewertet worden ist", beklagte er. “Eine Abtreibung ist der am meisten durchgeführte medizinische Eingriff, den junge Frauen an sich ergehen lassen."
kath.net v. 9.1.06
Die von der Abtreibung verursachten Verheerungen sind für die meisten Medien tabu. Daher ist die Öffentlichkeit uninformiert. Meint SP-Frauenchefin Barbara Prammer deswegen, mit ihren todbringenden Forderungen punkten zu können?
Abtreibung - raus aus dem Strafrecht
Wir haben letztes Jahr eine Umfrage unter 1.000 jungen Frauen zwischen 18 und 40 durchgeführt, und dort ist unter dem Strich herausgekommen, daß um die 80% die Fristenregelung akzeptieren und wollen. (...) Das macht uns natürlich sicher - klarerweise. Weil offensichtlich verstanden worden ist, wie notwendig es ist, daß die Frauen diese Entscheidung für sich treffen können müssen. (...) Unter einer fortschrittlichen sozialdemokratischen Frauenpolitik müßten natürlich weiter Schritte gesetzt werden. Diese haben wir in Anträgen formuliert, diese wurden auch beschlossen. Auf der einen Seite die Öffnung der Krankenhäuser, sozial vertretbare Tarife, bis hin daß wir Schutzzonen um die Ambulatorien bräuchten und zunehmend auch um die Krankenhäuser. Als Linzerin kenne ich die Situation dort sehr gut, beim Krankenhaus finden regelmäßig Demonstrationen statt. Und dann der wirklich große Schritt: die Herausnahme aus dem Strafgesetz.
Den Schwangerschaftsabbruch definitiv straffrei stellen. Das hat meines Erachtens nach überhaupt nichts im Strafgesetz verloren, es wissen nur sehr wenige, daß der Schwangerschaftsabbruch in Österreich verboten ist... .
Freidenkerbund Österreich: www.freidenker.at/artikel1.htm
Man erinnere sich gut bei der Nationalratswahl im Herbst an diese Äußerungen.
Leben lebt nicht
In einem Bericht über das Symposium “Heilmittel Embryo?" vor einem Jahr wird wichtiges klargestellt:
Die Fragestellung nach dem Beginn des menschlichen Lebens sei unzureichend, weil in erster Linie weder ein menschlicher Organismus oder ein organisches System, noch menschliches Leben lebt, sondern jeweils jemand lebt! “Eltern zeugen nicht menschliches Leben, sondern ihr Kind." Subjekt des Lebens seien auch nicht Lebensphasen. Ausdrücke wie “Foetus", “Kind", “Erwachsener" bezeichnen nicht verschiedene Subjekte, sondern unterschiedliche Lebensphasen eines Subjekts. “Wer jemandes Lebensphase vernichtet, vernichtet dessen ganzes Leben, ihn selbst ... Mit den ersten Lebensphasen ist nicht bloß ein Stück von mir aufgetaucht, und der Rest noch ausständig, sondern ich selbst zu Gänze habe zu leben angefangen."
Zitiert wird Univ. Prof. Günther Pöltner, Philosoph an der Uni Wien, in Imago Hominis 2/05
Schluß mit der Rede vom werdenden Leben, von Föten, Embryonen, befruchteten Eizellen. Frauen erwarten Kinder - ab der Empfängnis. Je klarer man das sagt, umso besser.
Kulturrevolution
Am Mittwoch wurde im Europaparlament in Straßburg mit überwältigender Mehrheit - 468 Ja-Stimmen, 149 Nein-Stimmen sowie 41 Enthaltungen - eine Resolution verabschiedet, in der zur Gleichstellung von homosexuellen Paaren mit Ehepaaren und zur Verurteilung all jener Staaten aufgefordert wird, die sich gegen eine Anerkennung der “Ehe" für gleichgeschlechtliche Paare aussprechen. Ein solches Verhalten dürfe nicht geduldet werden, so die Mehrheit der europäischen Parlamentsabgeordneten, da es sich hierbei um Diskriminierung und Homophobie handle.
(...)In der von der Europäischen Volkspartei eingebrachten Resolution heißt es ausdrücklich, daß “die Verhinderung einer Eheschließung unter gleichgeschlechtlichen Partnern eine Form von Diskriminierung darstellt". (...) Die sozialdemokratische Europaparlamentarierin Lissy Gröner stellte ihrerseits fest: “Eine homosexuelle Ehe und die mögliche Adoption von Kindern durch homosexuelle oder lesbische Paare sind Grundrechte." Die jüngsten Entwicklungen im EU-Parlament kommentierte Salina (Vizepräsident des Verbands “Christen für Europa", Anm.) folgendermaßen: “Wenn das so weitergeht, darf niemand mehr - weder der Papst noch sonst jemand - homosexuelle Praktiken kritisieren, weil er sich sofort des Vergehens der Homophobie schuldig machen würde." Die EU-Resolution habe aber keinen bindenden Charakter für die einzelnen Landesregierungen, fügte Salina hinzu. “Die Mitgliedsstaaten können sie sogar ignorieren, aber die einzelnen Verfassungsgerichtshöfe benutzen die EU-Parlamentsbeschlüsse als Rechtsquelle."
Zenit.org v. 20.1.06
Wie sich das dann in der Praxis auswirkt, zeigt folgender Bericht aus Frankreich:
Verurteilt wegen Homophobie
Dienstag wurde Christian Vanneste vom Strafgericht in Lille wegen Beschimpfung Homosexueller zu einer Strafe von 3.000 Euro verurteilt. Außerdem muß er jeder der drei klagenden Parteien 2.000 Euro Schaden- und 1.000 Kostenersatz zahlen. Das Urteil muß in “Voix du Nord", “L'Express" und “Le monde" veröffentlicht werden. (...) Christian Vanneste war von drei Vereinigungen angezeigt worden: der nationalen Vereinigung schwuler Unternehmer, von Act-Up Paris und von SOS-Homophobie, die sich als Zivilkläger an dem Prozeß beteiligten und jede 7.500 Euro Schadenersatz verlangt hatten.
Die Affaire entstand durch den heftigen Widerstand von Christian Vanneste. Er ... hatte ... in “Voix du Nord" erklärt: “Ich habe nicht gesagt, daß Homosexualität gefährlich ist. Ich habe gesagt, sie sei im Vergleich zur Heterosexualität minderwertig. Würde man sie allgemein verbreiten, wäre das eine Gefahr für die Menschheit." Der Abgeordnete hat seine Aussagen vor Gericht bestätigt und festgehalten, er habe “nie von Minderwertigkeit Homosexueller", sondern “von moralischer und sozialer Minderwertigkeit von homosexuellem Verhalten im Vergleich zu heterosexuellem gesprochen, führt letzteres doch zu Heirat und Fortpflanzung."
Le Figaro v. 24.1.06
Verurteilt, weil eine offensichtliche Tatsache geäußert wurde! Wo bleibt da der gesunde Menschenverstand? Und die Redefreiheit, die im Karikaturenstreit so hoch gehalten wird?
Getötet ohne Sterbewunsch
Es ist die erste halbwegs verläßliche Studie über Sterbehilfe in Großbritannien, und sie nennt erschreckende Zahlen. Von den knapp 585.000 Todesfällen, die sich 2004 in England, Schottland, Wales und Nordirland ereigneten, sollen rund 3.000 auf das Konto der aktiven Sterbehilfe gegangen sein, schreibt ein Forscherteam um Clive Seale von der englischen Brunel University im Fachblatt “Palliative Medicine".
0,16 Prozent der Tode, was 930 an der Zahl wären, sind der Studie zufolge auf die sogenannte freiwillige Sterbehilfe zurückzuführen, bei der ein Patient den Tod wünscht und der Arzt das tödliche Medikament verabreicht. In 1.930 Fällen aktiver Sterbehilfe aber hätten die Patienten nicht ausdrücklich die Beendigung ihres Lebens verlangt...
Der Spiegel, www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,395951,00.html
Ähnliche Erfahrungen in den Niederlanden. Das hindert die Euthanasie-Lobby nicht daran, den oh so freigewählten, schönen Tod anzupreisen.
Grausam, absurd
Im Iran soll laut einem Zeitungsbericht eine 18jährige Studentin hingerichtet werden, die aus Notwehr ihren Vergewaltiger erstochen hat. Für ein iranisches Gericht war dies ein Grund, die junge Frau zum Tod zu verurteilen: “Ein Exempel, damit keine Frau es mehr wagt, ihre Hand gegen einen Mann zu erheben", heißt es im Urteil laut Bericht der iranischen Zeitung “Etemad". ...
Salzburger Nachrichten v. 17.1.06
Unfaßbar - und das in einem UNO-Mitgliedsstaat, der sich eigentlich zu den Menschenrechten bekennen müßte...
Jagd auf Christen
Die Täter, vermutlich Angehörige der islamischen Terrororganisation “Abu Sayyaf" (“Schwert Gottes"), gingen am Freitag in der kleinen Stadt Patikul von Tür zu Tür und fragten die Bewohner, ob sie Christen oder Muslime seien, berichtete Asia News. Im Fall von Christen wurde das Feuer eröffnet. Brigadegeneral Alexander Aleo, ein Sprecher der philippinischen Armee, bestätigte diese Angaben und fügte hinzu, daß auch ein 9 Monate altes Mädchen getötet worden sei. Fünf Personen, unter ihnen ein dreijähriger Junge, seien mit schweren Verletzungen davongekommen.
Zenith.org v. 6.2.06
Es war eine regelrechte Menschenjagd: Mit Macheten und Eisenstangen fielen wütende Moslems in der nigerianischen Stadt Maiduguri am Wochenende über die ortsansässigen Christen her. Dabei wurden mindestens 15 Menschen getötet, laut Augenzeugen auch ein katholischer Priester und drei Kinder. Ausgangspunkt war ein Protestmarsch gegen die umstrittenen Mohammed-Karikaturen, der in blinde Gewalt gegen christliche Geschäfte und Kirchen ausartete.
Die Presse v. 20.2.06
Kein empörter Aufschrei in den Medien, keine diplomatischen Interventionen, aber recht viel Verständnis für muslimische Empörung wegen der ominösen Karikaturen:
Toleranzgrenzen
In unserer westlichen Gesellschaft wird inzwischen mehr oder minder harmloser Spott über Jesus und die Religion überwiegend toleriert. Innerhalb und außerhalb dieser Gesellschaft lebt eine andere, die muslimische. Und etliche ihrer Repräsentanten, ja Regierungen, drohen sehr massive Maßnahmen an, wenn (...) der Prophet Mohammed karikiert wird. Die Karikatur ist besonders scharf: Sie stellt eine Verbindung zwischen dem Propheten und den islamistischen Selbstmordattentätern und ihrem Glauben, im Paradies mit 72 Jungfrauen belohnt zu werden, her.Die islamische Glaubensvereinigung in Österreich hat dazu einen maßvollen Protest veröffentlicht. Tatsächlich wäre die Karikatur besser nicht erschienen. Man kann sogar weiter gehen: Wenn unsere Gesellschaft so weit gekommen ist, Spott über die christliche Religion zu tolerieren, so müssen wir das nicht unbedingt von den Muslimen für ihre Religion verlangen. Allerdings wäre es besser, wenn die muslimischen Proteste zumindest das Faktum erwähnen würden, daß es solche Karikaturen ohne radikale, unduldsame und gewaltbereiten Islamvertreter nicht gäbe.
Kommentar von Rau in “Der Standard" v. 1.2.06
Jesus Christus zu verspotten ist also ok? Vorsicht empfiehlt Der Standard bei Muslimen - wohl weil es gefährlich ist. Oder?
Lob für die Caritas
Ganz egal, wo man den Reality-Check der Caritas ansetzt, immer kommt ein Lob heraus. Für die Gewerkschaft ist die Caritas ein “Partner". Sie war das erste Sozial-Großunternehmen, mit dem man einen Kollektivvertrag zustande brachte und insofern ein Vorbild für andere Institutionen. (...) Zumindest gleich gut, wenn nicht sogar besser als bei der Konkurrenz ist die Mitarbeiterzufriedenheit - in fordernden Berufsfeldern wie Altenpflege das Um und Auf. Selbst Werner Vogt, kritischer Pflege-Ombudsmann der Gemeinde Wien, bemerkte, daß es in Caritas-Heimen “eine geringere Fluktuation als anderswo gibt, obwohl die Bezahlung eine Spur schlechter ist als bei der Gemeinde". Der einfache Grund für das “Top-Ranking": der katholisch-ideologische Zugang, das Prinzip der gelebten Nächstenliebe.
Was andere, weltliche Unternehmen mit künstlich erzeugten “Unternehmensphilosophien" erst schaffen müssen, ist hier im Übermaß vorhanden: Motivation. Das hat natürlich auch unmittelbare Auswirkungen auf die Kundenzufriedenheit. “Die Heime sind vielleicht nicht auf dem architektonisch letztem Stand", urteilt Vogt “Aber sie erzeugen eine relativ hohe Lebensqualität, es herrscht hohe Zufriedenheit. Man nimmt sich bei der Caritas einfach mehr Zeit für Beziehungen".
Trend 1/2006
Nur die Liebe rettet die Welt. Sie kann allerdings den Einsatz des Lebens erfordern:
Mama starb, damit Nathan lebt
Das furchtbare Schicksal von Bernadette Mimura (37) läßt es einem kalt den Rücken runterlaufen. In ihrer Schwangerschaft mußte sie eine unendlich schwere Entscheidung treffen: Entweder sie nimmt starke Medikamente gegen Brustkrebs, die ihr Baby töten. Oder sie bekommt den kleinen Nathan - und stirbt an den wuchernden Tumoren. Die Diagnose kam im ersten Monat der Schwangerschaft. “Sie haben Brustkrebs", sagte ihr der Hausarzt mit bleichem Gesicht. Aber das sei mit einer Chemotherapie in den Griff zu bekommen. “Die Medikamente allerdings wirken wie eine Abtreibung ..." Doch der Arzt saß keiner Frau gegenüber, die nur an sich denkt. “Milai" von den Philippinen war eine gläubige Katholikin. Zuhause versammelte sie ihren Freund Adam Taylor und ihre drei Kinder aus erster Ehe (5, 7, 11) um sich. “Mama sagte, daß eine Abtreibung für sie aus Glaubensgründen nie infrage käme. Es war schwer für uns alle, aber eine eindeutige Entscheidung."
Die nächsten Wochen wucherte der Krebs so schnell, daß die Ärzte zwei Monate vor dem Geburtstermin eine Notentbindung einleiten mußten. ... Der Trost: Das Frühchen, ein Junge, kam kerngesund zur Welt. Dann mußte alles ganz schnell gehen: Pfarrer Alan Sheridan räumte ein Zimmer, richtete dort ein Taufbecken her. Unter den Augen der sterbenden Mutter wurde das Baby auf den Namen Nathan getauft...
Berliner Kurier 20.12.05