Jahrzehntelang wurde uns eingehämmert, wir stünden vor einer weltweiten Bevölkerungsexplosion. Man müsse die Zahl der Kinder beschränken, hieß es. Europa hat sich die Slogans zu Herzen genommen. Die Geburtenzahlen sanken und sanken - und zwar auf Werte, die man bis dahin nicht für möglich gehalten hätte ... Schon lange war ein bevorstehender Bevölkerungskollaps abzusehen, bereits zu Zeiten, da die Medien noch brav Geburtenbeschränkung predigten.
Nunmehr hat sich das Thema “Uns gehen die Kinder aus - wer wird die Pensionen zahlen?!" in Politik und Medien herumgesprochen. Im Anschluß an die Veröffentlichung des Buches Minimum von FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher, das den Niedergang der Familie thematisiert, findet nun seit Wochen eine angeregte Debatte zum Thema Kinderlosigkeit und Familie statt. Die deutsche Regierung hat sich des Themas angenommen. Eine heftig umstrittene neue Kindergeld-Regelung soll insbesondere karrierefreudige Akademikerinnen dazu animieren, nicht weiterhin kinderlos zu bleiben. Ankurbelung der Geburten wird wieder zum politischen Thema.
Auf diesem Hintergrund haben wir den folgenden Schwerpunkt gestaltet. Er versucht etwas Klarheit in die kreuz- und querlaufenden Debatten zu bringen. Dabei geht es uns vor allem um einen zentralen Punkt: die Aufwertung des Kindes als kostbares, eigenständiges Wesen, das eine Herausforderung an die moderne, von Egoismus und Erfolgsstreben geprägte Gesellschaft darstellt.
Um es kurz zu sagen: Versuche, die “Kinderproduktion" anzuregen, um künftig Pensionen zahlen zu können, werden scheitern. Es geht nämlich letztlich darum, den Wert des Kindes als Lehrer des Lebens und als Quelle der Freude zu entdecken. Nicht umsonst fordert Jesus uns auf, “wie die Kinder zu werden".
CG