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Leserbriefe
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Die wahre Reform der Kirche
- Prof. Peter Hünermann beklagt einen Reformstau in der Kirche. Er macht vor allem römische Instruktionen und nicht zuletzt den Papst dafür verantwortlich. Die größten Schwachstellen und der dringlichste Reformbedarf aber liegen in einem ganz anderen Bereich. So schreibt Kardinal Carlo Martini vor allem im Blick auf die heutige Theologie und ihre Theorien: "Wenn die tiefe Verankerung in der Umkehr und im gelebten Envangelium fehlt, und wenn man die Probleme abstrakt studiert, kann das also zu vernichtenden Folgen führen. Deshalb sind wir berufen, in uns vor allem einen tiefen, echten und lebendigen Geist evangeliengemäßer Umkehr zu wecken." Mit anderen Worten: Ein großes Defizit an tiefer Gebets- und Glaubenserfahrung, sowie eine gleichzeitige Überschätzung der menschlichen Vernunft in der Theologie stehen einer inneren Erneuerung am meisten im Weg. Ob wir zu dieser Art Reform noch fähig sind? Oder sind wir mehrheitlich schon zu "klug" dafür?
Harry Haitz, D-76571 Freiburgerstr. 18a
Das Gespräch suchen
- Danke für Ihr Engagement in VISION 2000 in vielen Bereichen, wo man sich heute in unserer Kirche nur sehr teilweise in präziser Weise äußert, wie z.B. Esoterik oder auf uns zukommende soziale Fragen, aber auch Fragen des Dialogs. Zum letzten Punkt habe ich in VISION 2/99 den Leserbrief von P. Karel Weichsel SJ gelesen. Meine Frage dazu ist, ob er auch der Redaktion von "Kirche bunt" und dem angesprochenen Bischofsvikar Msgr. Kreuth zur Kenntnis gebracht worden ist. Ich halte dies für wichtig, da ja sonst ein direktes offenes Gespräch gar nicht zu Stande kommt und nur über jemandes Vergehen geredet wird. Wir kennen hier Msgr. Kreuth seit vielen Jahren als früheren Pfarrer unseres Nachbarortes und haben ihn sehr schätzen gelernt. Ich glaube auch, daß unser Diözesanbischof Krenn sich nur jemand als Bischofsvikar holt, von dessen tiefer Verwurzelung in der Kirche er überzeugt ist. Meiner Ansicht nach sind die Aussagen von Msgr. Kreuth ein Zeichen einer grundsätzlichen Offenheit, Sorgen der Menschen zu hören, was ja nicht gleichzeitig ein Zustimmen zu dem ist, was manche in Frage stellen.
Dr. Hans-Peter Lang, A-3375 Ed. Fenzl-Straße 2 - Wir greifen die Anregung, Kritik weiterzuleiten, gerne auf.
Wenn Priester und Nonnen pendeln
- Wenig bekannt und eine Quelle großer Verführung scheint zu sein, daß neben irregeführten Laien leider auch viele Priester und Nonnen pendeln; oft dann, wenn sie in der Heilkunde tätig sind. Hier wird es das "gute Pendeln" genannt, im Gegensatz zum schlechten Pendeln, welches die neugierige Wahrsagerei betreffen soll. Natürlich ist solche Unterscheidung grundfalsch, denn 1. muß man betrachten, woher die schwarze Kunst des Pendelns stammt, nämlich aus dem finstersten Heidentum, aus Indien und Ägypten, 2. ist auch die Pendelei in der Medizin nichts anderes als gewöhnliche Wahr-Sagerei (ich erfrage diverse Dinge und erhalte darauf durch das Pendel Antwort) und 3. heiligt der Zweck niemals die Mittel! In diesem Fall das okkulte Pendel, das weltweit zur Mantik eingesetzt wird. Priester und Nonnen, die pendeln, berufen sich auf sogenannte "Strahlungen", die von Lebewesen und auch von unbelebter Materie ausgehen sollen, und die das Pendel empfangen und kundtun soll. Doch wie funktioniert das Ganze? P. Cunibert Mohlberg OSB, gestorben 1963 hat ein Werk über die Pendelkunst geschrieben. Es sei wichtig, so führt er aus, "einen ganz passiven Willen" zu haben, "das Bewußtsein von Gedanken zu reinigen", "die Seele... von körperlichen psychischen Eindrücken zu leeren." Natürlich, wenn ich mich "leer mache", öffne ich mich Fremdeinflüssen, und in das ungeschützte Haus werden ungebetene Gäste eindringen, das heißt Wesen aus dem transzendenten Bereich, die mit Sicherheit keine guten sind. Bei der buddhistischen Zen-Meditation, wo man sich ebenfalls leermachen muß, sieht man "offenen Auges Gestalten ... manchmal erscheinen wilde Tiere oder man hört gewisse Stimmen", schreibt P. Henri van Straelen. Das sind natürlich keine Halluzinationen, sondern ein tatsächlicher Einbruch des jenseitigen Bereichs.
Renate Sonneville D-97225 Point 2 -
Sie verkünden einen Götzen
- Bin Historiker, Orientalist. Religion ist keine Fortsetzung von Kindermärchen! Ist Sukzession von historisch, naturwissenschaftlich anerkannten Fakten. Sie verkünden einen falschen, hedonistischen Gott! Und noch einen Götzen als "Gott Vater" dazu! Den breiten Weg in das Verderben.
A.S. A-1130 Wien
Ein zu wenig vertiefter Glaube
- Die Sylversterpredigt von Kardinal Meisner hat mich an viele Dinge erinnert, die ich selbst erlebt habe. Ein halbes Leben lang habe ich in Industriefabriken gearbeitet und die Feigheit meiner "Glaubensgeschwister" praktisch erlebt. Freilich habe ich auch nach den Ursachen gesucht und mußte feststellen, daß es in erster Linie am Glauben und an der Unkenntnis, also am Wissen fehlte. Viele hatten Angst, sich zu blamieren und haben geschwiegen. Es ist ihnen aber nicht eingefallen, sich weiterzubilden, um unsere Religion verteidigen zu können. So ist alles nur an der Oberfläche geblieben und da konnte ein leichtes Lüftchen das spärliche Wissen wegblasen. Auch der Religionsunterricht in der Schule war unergiebig. Da tritt dann die moralische Verwilderung ein. Wie soll da Gott ins Gespräch kommen? Verzetteln wir uns nicht an unwesentlichen Dingen in der Kirche. Das Konzil, welches so verheißungsvolle Richtlinien versprochen hat, ist zurückgedrängt worden und es ergeben sich Streitigkeiten, ob man konservativ oder progressiv sein soll. Diese Kämpfe bringen nichts. Wenn mehr Liebe herrschen würde, könnte man diese Angelegenheiten leicht überbrücken und dem hereinbrechenden Atheismus erfolgreich Widerstand leisten.
Karl Mach A-2630 Grundackergasse 8
Sind auch Mandalas gefährlich?
- Aufrichtigen Dank für Ihren Mut, nicht nur den Glauben selber zu verteidigen, sondern auch die Probleme der Gegenwart (Abtreibung, Liberalisierung, Esoterik...) fundiert zu analysieren und Irrwege aufzuzeigen, die in der heutigen Zeit gar nicht mehr leicht zu erkennen sind, weil sie uns verschleiert, schön verpackt und in kleinen Portionen (also leichter zu verdauen) verabreicht werden. Und damit sind wir beim Thema: den Mandalas. Unsere beiden größeren Töchter (7 und 5) malen, seit sie einen Stift halten können, sehr gern und wir sind - wie viele Bekannten - dabei auch auf Mandalas gestoßen, also jene Kreisbilder, in denen die verschiedensten geometrischen Figuren zu bemalen bzw. nachzuzeichnen sind. Deshalb erfüllt uns der Bericht von P. Pilar mit Sorge. Wir wären dankbar zu erfahren, wo hier für so kleine Kinder die Gefahr liegt.
Maria und Franz Kohlbauer A-4793 Wienetsdorf 18 Wir behandeln das Thema auf Seite 19.
Hilfe für die 3. Welt
- Ich erinnere mich noch gerne an Euren Bericht über P. Giovanni Salerno (VISION 4/96). Unsere Familie hat nun seit Mai 1996 recht guten Kontakt zur Bewegung der "Diener der Armen der Dritten Welt", deren Gründer und Leiter P. Giovanni ist. Seit längerem ist es dessen besonderer Wunsch, auch in Österreich einen Unterstützungsverein zu gründen. Nun endlich ist es soweit, mit Gottes Hilfe ist es uns gelungen, diesem Wunsch zu entsprechen. Wir sind zwar noch wenige, aber wir hoffen auch auf Eure breite Mithilfe. Diese könnten wir uns so vorstellen, daß Ihr unseren Verein in eurer nächsten Ausgabe vorstellt. Nähere Information: Michael Kain A-6500 Perfuchsberg 49 Tel: 05442 67811
P. Govanni (finanziell ) zu unterstützen, halten wir für ein wertvolles Bemühen.
Die Glaubenszeugnisse sind wichtig
- Ich unterrichte an der Mittelschule des hiesigen Franziskanergymnasiums Religion. Und VISION 2000 ist ein fixer Bestandteil meiner Unterrichtsunterlagen. In meinem Arbeitszimmer liegt ein ganzer Stapel und immer wieder finde ich darin Artikel, die ich in die verschiedenen Themenbereiche einbauen kann. Am liebsten arbeite ich mit den Glaubenszeugnissen. Das ist etwas, wofür die Schüler immer offen sind. Sie begegnen hier Menschen ihrer Zeit, Menschen, die Lebenserfahrungen haben, wie sie selbst sie vielleicht auch kennen, kurzum, sie können sich damit ohne Schwierigkeiten identifizieren. Und sie können dabei die wichtige Entdeckung machen, daß Gotteserfahrung in den verschiedensten Situationen nicht etwas ist, das überholt und unzeitgemäß ist und nur besonders frommen und auserwählten Seelen zuteil wird, sondern daß das etwas ganz Konkretes ist, das heute geschieht, hier und jetzt. Meistens, wenn wir in der Klasse eines dieser Zeugnisse lesen, herrscht zunächst einmal Betroffenheit, wirklich betroffenes Schweigen. Und dann versuche ich, im Gespräch noch einiges zu vertiefen, obwohl es gar nicht mehr vieler Worte bedarf, denn diese Zeugnisse sprechen eine Sprache, die direkt ins Herz geht. Man muß sogar aufpassen, daß man es nicht zerredet.
- Pia Toggenburg I-39100 Runkelsteinerstr. 1
- PS: Eine Leserin machte uns telephonisch darauf aufmerksam, daß das auf der Titelseite von VISION 2/99 abgebildete Medikament kein esoterisches Präparat sei - richtig. Das Bild sollte ausdrücken, daß viele Leute mit dem Pendel die Zuträglichkeit und die Art der Einnahme normaler Medikamente bestimmen.
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