VISION 20002/2007
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Weil sie lebendig und auch heute jung ist

Artikel drucken Die Kirche ist auf allen Kontinenten zuhause

Freude an der Kirche wird für mich besonders bei den großen Treffen mit dem Papst sichtbar. In Paris, Rom, Toronto oder Köln konnte man bereits die Kraft und Begeisterung der Kirche von Morgen sehen. Auch unser neuer Papst Benedikt XVI. betonte bei seiner Amtseinführung am Beginn seines Pontifikats, daß die Kirche lebt und jung ist.

Für mich war es auch immer wieder faszinierend zu sehen, daß die Kirche universell ist. Auf allen Kontinenten zuhause, verschieden in der Art, ihre Kultur auszudrücken oder ihre Freude zu zeigen, aber dennoch die eine weltumspannende Gemeinschaft von Glaubenden.

Aufbrüche sehe ich aber auch in unserer Heimat Österreich, sei es das Entstehen von Gebetsgruppen, die Wiederentdeckung der Eucharistischen Anbetung, oder einfach auch die christlich gelebte Solidarität so vieler Menschen im Alltag. Freude empfinde ich darüber, daß unser Land in vielen Bereichen des Lebens noch immer von christlichen Elementen durchdrungen ist, daß die Glocken der Kirchen noch nicht verstummt sind, und es in Österreich jahrtausendalte Zeugnisse christlicher Kultur gibt, die etwas von der Schönheit des Glaubens aufleuchten lassen. Freude aber auch darüber, daß in vielen Pfarren suchenden Menschen eine echte Heimat geboten wird, daß viele Seelsorger, aber auch Laien in ihrem Dienst für andere wirklich aufgehen.

Und dennoch, wie schon Papst Johannes Paul II. in seinem Buch Die Schwelle der Hoffnung überschreiten schrieb, wandelt sich das “quantitative Modell" von Kirche nun in ein “qualitatives." Das mag auf den ersten Blick provokant klingen, zeigt aber auch, daß der Christ von Morgen ein Zeuge sein wird, der dazu berufen ist, in eine immer mehr säkularisierte Welt wieder neu die Botschaft Christi hineinzutragen. Die Kirchenmodelle der “Verwaltung" werden sich wandeln müssen in Modelle der “Begegnung" und “Verkündigung." Vielleicht wird dabei etwas an Ballast abfallen, etwa die verpflichtende Kirchensteuer oder kirchlicher Immobilienbesitz. Der echten Freude an der Kirche wird dies jedenfalls keinen Abbruch tun.

Christoph Hurnaus

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